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Ohne Steuererleichterungen werden einige Casinos eingehen



Casinò Lugano

19.05.2003, Lesen Sie hier den Bericht über «Ohne Steuererleichterungen werden einige Casinos eingehen»


Adriano Censi, Präsident des Schweizer Casino-Verbands, über die Probleme der Branche

VON ROGER MüLLER (Sonntagszeitung)

Bern - Der Tessiner Anwalt Adriano Censi ist Vizepräsident des Verwaltungsrates und mit einem knapp acht Prozent starken Anteil grösster Einzelaktionär des Casinos Lugano. Als Vertreter der Region mit der wohl höchsten Casino-Dichte Europas präsidiert er gleichzeitig den Schweizer Casino- Verband. In dieser Funktion fordert der konkurrenzgewohnte Censi bereits kurz nach Spielstart neue Regeln zur Strukturerhaltung.

Herr Censi, das Casino Interlaken schreibt rote Zahlen, die Situation in Zermatt ist schlecht, im grössten Casino Baden läuft es so so, la la

Adriano Censi: Wäre es überall so wie in Baden, wären wir sehr zufrieden. Baden hat in sieben Monaten 54 Millionen Franken Umsatz erzielt.

Aber die Besucherzahlen liegen unter den Erwartungen. Herrscht nach der grossen Euphorie die noch grössere Ernüchterung?

Sicher nicht. Im Grossen und Ganzen sind wir in der Branche in den Businessplänen. In den kleinen Casinos wie in Interlaken oder Arosa sind die Zahlen teilweise darunter. In Zermatt liegen sie recht massiv unter den Erwartungen. Wir haben aber immer gewusst, dass es in den Bergcasinos wegen der hohen Betriebskosten Probleme geben könnte, weil sie auf Grund der beschränk ten Einzugsgebiete nicht die nötigen Erträge erzielen.

Obwohl jedes Casino vom Bundesrat ein existenzsicherndes Monopolgebiet zugewiesen erhielt?

Es stimmt, dass es für die nächsten zwanzig Jahre einen Gebietsschutz gibt. Mit der einzigartig hohen Spielbankendichte ist die Konkurrenz dennoch gross. Das gilt besonders für das Tessin, wo es mit Campione in Italien innerhalb von wenigen Kilometern bald vier Casinos geben wird. Der Erfolg hängt nebst dem Einzugsgebiet auch von der Qualität des Publikums ab. Die Italiener lieben das Glücksspiel.

Erreichen die Casinos das Ziel 900 Millionen Franken Bruttospielertrag pro Jahr?

Das ist realistisch. Zwischen 800 Millionen bis zu einer Milliarde werden wir erreichen. Jedoch erst nach einer Anlaufzeit von rund fünf Jahren.

Was rechnen Sie für das erste volle Betriebsjahr 2003?

Alle Casinos zusammen müssten auf eine halbe Milliarde Franken Bruttospielertrag kommen. 2002 waren es rund 230 Millionen. Die grössten Beiträge werden von Baden, Mendrisio, Lugano und Montreux kommen.

Dann ist die Situation also nicht dramatisch. Trotzdem wollen sie kurz nach Spielstart bereits die Regeln ändern und Steuersenkungen fordern.

Das ist kein Widerspruch. Als Casino-Verband haben wir immer gesagt, mit der jetzt geltenden Steuerprogression kann man die ganze Branche nicht erhalten.

Aber Strukturerhaltung kann doch kein Ziel sein, zumal die Branche neu ist?

Das stimmt. Aber es gibt eine steuerliche Ungerechtigkeit zu Lasten der B-Casinos. Die Progression ist steiler als bei den A-Casinos. Begründet wurde das damit, dass -Casinos Abzüge geltend machen können: für Geld, das sie für kulturelle und soziale Zwecke in der Region verteilen. Die Investitionskosten auf Grund der gesetzlichen Auflagen fielen aber höher aus als erwartet, was die B-Casinos nun zunehmend in Schwierigkeiten bringt. Zudem leidet die Attraktivität der B-Casinos unter Spielauflagen wie Einsatz- und Jackpot-Limiten.

Die B-Casinos Mendrisio und Pfäffikon laufen ähnlich gut wie A-Casinos. Warum sollte der Bund also auf Ihr Argument eingehen?

Das Problem ergibt sich grundsätzlich bei den Betrieben in den Berg- und Tourismusregionen. Im Gesetz wollte mandie Tourismusförderung postulieren. Wenn man an dem Ziel festhalten will, muss man diesen Betrieben Steuererleichterungen gewähren. Werden die Steuererleichterungen nicht gewährt, ist damit zu rechnen, dass einzelne Casinos eingehen werden.

Das klingt nach Jammern. Bringt das Casino dem Tourismus überhaupt etwas?

In Arosa, Zermatt oder St. Moritz ist es ein Mehrangebot, ein besserer Service für den Touristen. Wir müssen schauen, dass das Angebot ausgebaut wird.

Aber die Reichen in St. Moritz gehen doch nicht ins Casino?

Sie suchen sich ihre Ferienorte kaum wegen eines Casinos aus. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht in ein Casino gehen, wenn sie die Gelegenheit haben.

Offensichtlich ist die Nachfrage für ein Casino in Zermatt oder Interlaken eben nicht gross genug. In Zermatt liegt der Umsatz pro Spieler bei 40 Franken.

Das ist wenig. Wir rechnen eigentlich mit 100 bis 200 Franken. Es braucht nun genauere Erhebungen, wie viele Touristen ins Casino gehen, wie viel sie ausgeben. Dazu ist es etwas früh, so kurz nach der Betriebseröffnung. Es könnte aber auch schon zu spät sein.

Was heisst das?

Diese Casinos brauchen schnell Erleichterungen, die auf dem Verordnungsweg in Kraft gesetzt werden. Ein Casino kann zwei Jahre Verluste schrei ben, unter anderem wegen der Anfangs investitionen. Im dritten Jahr muss es aber rentabel sein.

Die Spielbankenabgabe kann aber nicht so rasch geändert werden, es brauchte eine Gesetzesänderung. Das heisst, Sie fordern kurzfristig noch mehr?

Wir wollen Erleichterungen, welche die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Betriebe verbessern, aber die bisherige Sicherheit, soziale Verträglichkeit und Transparenz garantieren. Zum Beispiel, dass den B-Casinos gleich hohe Einsätze erlaubt werden wie den A-Casinos, zur Verbesserung der Umsätze. Wir glauben auch, dass ein Verhältnis von 50 Automaten pro Tischspiel möglich sein sollte. Heute gilt das Verhältnis 25:1. Automaten kosten weniger und bringen höhere Umsätze.

Sie wollen zurück zu den Automaten-Spielsalons von früher?

Nein, nein. Das will der Gesetzgeber nicht. Mit den kleinen Änderungen würde die Charakteristik der Spielbank nicht verloren gehen.

Wie schnell könnten solche Erleichterungen kommen?

Die Eidgenössische Spielbankenkommission sieht ein, dass es Anpassungen auf dem Verordnungsweg braucht. Sie wird diese im laufenden Jahr beraten. In Kraft treten könnten sie frühestens irgendwann zwischen April und Juli 2004.

Und in der Zwischenzeit streichen die Casinos Stellen, wie es Interlaken und Zermatt im Moment tun?

Jedes Casino wird Kostensenkungsmassnahmen treffen müssen. Die Personalkosten sind insbesondere mit den neuen Tischspielen sehr hoch. Man darf zudem nicht vergessen, dass wir weiter investieren müssen. In Lugano haben wir nach drei Monaten Betrieb 10 Prozent des Maschinenparks ausgewechselt. Wir installierten 40 neue Slotmachines als Ersatz für solche, die schlecht oder gar nicht gespielt wurden.

Noch vor den Automaten haben sie den Direktor gewechselt, nur zwei Wochen nach Betriebseröffnung. Weshalb?

Seine Mentalität war anders als die, die wir in der Südschweiz haben. Wir sind italiennah, offen, nicht stur. Es bestanden unterschiedliche Auffassungen über die Geschäftsführung.

Konnten Sie den Besucherschwund in Lugano aufhalten?

Wir haben in den ersten zehn Tagen im Mai durchschnittlich pro Tag 1100 Besucher registriert. Am Anfang waren wir bei 600. Was den Umsatz betrifft, liegen wir bei den Automaten über dem Businessplan, bei den Tischen noch darunter.

Casinos profitieren schon jetzt von Steuerermässigungen

Am 24. Oktober 2001 fällte der Bundesrat den Entscheid für 21 Spielbankkonzessio nen: 7 davon für A- oder Grands Casinos (Baden, Basel-Flughafen, Bern, Lugano, Luzern, Montreux, St. Gal len), die restlichen 14 für B-Casinos oder Kursäle (Arosa, Bad Ragaz, Crans Montana, Courrendlin JU, Davos, Freiburg, Interlaken, Mendrisio, Meyrin, Muralto, Pfäffikon, Schaffhausen, St. Moritz, Zermatt). Inzwischen wurde mit Engelberg die 22. und bis 2006 vorerst letzte Konzession vergeben.

Um die Höhe der Spielbankenabgabe wurde bereits bei der Ausarbeitung des Gesetzes und der Spielbankenverordnung gefeilscht. Besteuert wird der Brutto spielertrag (Spieleinsatz minus ausbezahlte Gewinne). Der Steuersatz erhöht sich progressiv von 40 bis 80 Pro zent mit steigendem Bruttospielertrag. Bei B-Casinos ist die Steuerprogression steiler. Anders als bei den Grands Casinos sind zudem Spielangebot sowie Einsatz- und Gewinnhöhe limitiert. Allerdings ermöglicht das Gesetz bereits reduzierte Steuersätze für die ersten vier Betriebsjahre, falls die wirtschaftlichen Rahmen bedingungen eines Betriebes schwierig sind. Zudem sind Steuerermässigungen vorgesehen, namentlich auch wenn die «Standortregion des Kursaals wirtschaftlich ausgeprägt von saisonalem Tourismus abhängt».



Über Casinò Lugano:

Offen seit dem 29. November 2002

Spielangebot: 8 verschiedene Tischspiele (26 Tische und High-Limit-Club): American Roulette, French-Roulette, Black-Jack, Punto Bankco, American Poker, Chemin de Fer, Big Wheel, Carribean Stud Poker 350 Slot machines von AGI, Aristocrat, IGT, Altronic, Orion und Sega

5 Bars und 2 Restaurants (La Perla) (Jackpot Bar, Panorama Casino Restaurant etc.)

Gratis Parking-Service und Eintritt



--- Ende Artikel / Pressemitteilung Ohne Steuererleichterungen werden einige Casinos eingehen ---


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