Amerika hat meine Familie gerettet – Warum die WSOP-Bracelet-Zeremonie für Philip Sternheimer so besonders war

28.06.2025, Emotionale Momente gab es bei der World Series of Poker in den letzten Jahren zur Genüge. Chris Brewer kämpfte 2023 mit den Tränen, nachdem er das $250.000 Super High Roller gewonnen hatte, und auch Daniel Negreanu konnte seine Emotionen nicht zurückhalten, als er 2024 nach elf Jahren endlich wieder ein Bracelet im Poker Players Championship gewann.

Ryan Bevens, VP of Gaming Operations im Playground, zeigt sich begeistert über die Rückkehr von WPT Global nach Montreal:

Doch der bislang wohl emotionalste Bracelet-Moment des Jahres 2025 geht an Philip Sternheimer. Der ehemalige Partner der Investmentgesellschaft Hellman & Friedman brach in Tränen aus, nachdem er seinen 13-jährigen Traum verwirklicht hatte: den Sieg im $10.000 Pot-Limit Omaha Hi-Lo 8 or Better Championship, der ihm $763.087 einbrachte.

Sternheimers Triumph war von der emotionalen Wucht geprägt, die man nach so einer langen Jagd auf Gold erwarten konnte. Es überraschte daher nicht, dass er sich für eine offizielle Bracelet-Zeremonie entschied. Was allerdings viele Zuschauer erstaunte, war die Nationalhymne, die im Horseshoe-Casino erklang, während er stolz auf der Bühne stand:

Der gebürtige Brite mit deutschen und dänischen Wurzeln wählte die US-amerikanische Nationalhymne – „The Star-Spangled Banner“.

PokerNews traf Sternheimer beim $50.000 Poker Players Championship und fragte nach, warum gerade die amerikanische Hymne für ihn eine so persönliche Bedeutung hat.

Sternheimer zollt den USA Tribut nach Bracelet-Sieg

Sternheimers enge Verbindung zu den Vereinigten Staaten reicht zurück bis zu seinem Vater – ein deutscher Jude, der während des Zweiten Weltkriegs vor den Nazis und dem Holocaust floh. Sein Vater entkam über Frankreich und Spanien und fand schliesslich Zuflucht in den USA.

„Mein Vater wurde in Deutschland als Sohn einer jüdischen Familie geboren“, erzählt Sternheimer. „Sie flohen während des Krieges über Frankreich und Spanien und kamen letztlich in die USA. Seine deutsche Staatsbürgerschaft wurde dann amerikanisch. Er sprach kein Wort Englisch, als er ankam – und in den 1960er-Jahren kehrte er als Amerikaner nach Europa zurück.“

Sternheimer selbst lebt seit über einem Jahrzehnt im Vereinigten Königreich und wird auf Hendon Mob als Engländer gelistet. Doch für ihn war immer klar, welche Hymne gespielt werden sollte, wenn er jemals ein Bracelet gewinnen würde:

„Ich bin als Amerikaner geboren. Mein Vater wollte nicht, dass ich Deutscher bin – und Amerika hat meine Familie und Millionen andere buchstäblich gerettet. Ich zahle hier meine Steuern und ich bin stolz, Amerikaner zu sein.“

Quelle: Pokernews.com

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