Parallel dazu wird die Untersuchung der Eidgenössischen Spielbankenkommission (ESBK) gegen die elektronischen Lotterieautomaten (ELA) Tactilo mit der Einschaltung der Kantone in das Verfahren in Frage gestellt.
Am Dienstag hat die Loterie Romande ihre Jahrespressekonferenz abgehalten, unter dem Vorsitz von H. Jean-Pierre Beuret und in Anwesenheit des Generaldirektors, H. Philippe Maillard, und des stellvertretenden Generaldirektors, H. Jean-Luc Moner-Banet. Dabei kamen drei Hauptthemen zur Sprache: Was steht politisch auf dem Spiel; die Resultate 2005; und das juristische Tauziehen um die ELA Tactilo.
Die interkantonale Vereinbarung über Lotterien und Wetten bildet den Auftakt zu einer neuen Ära und zu mehr Ausgewogenheit im Geldspielsektor. Sie wurde im vergangenen Jahr unter Dach gebracht, die 26 Kantone haben sie alle ratifiziert, und sie wird am 1. Juli 2006 in Kraft treten. Die neue Vereinbarung stärkt die Kompetenz der Kantone gegenüber dem Bund, wenn es um den Bereich der Lotterien und Wetten geht. Sie errichtet eine Fachkonferenz der Kantone (politisches Organ), eine interkantonale Lotterie- und Wettkommission und eine Rekurskommission. Die Kantone verfügen damit über eine Organisation, die mit derjenigen des Bundes im Spielbankenbereich vergleichbar ist. Dabei ist zu betonen, dass die Vereinbarung ausdrücklich Bestimmungen zur Vorbeugung der Spielsucht vorsieht, unter anderem die Erhebung einer Steuer von 0,5% des BSE, die den Kantonen zugewiesen wird.
Wachsender Bruttospielertrag und Gewinn
Am Jahresabschluss 2005 lässt sich die Dynamik des Unternehmens ablesen. Obschon auf diesem Gebiet wegen des zunehmenden Angebots an Glückspielen ein harter Konkurrenzkampf besteht, hat die Loterie Romande dennoch ein hervorragendes Geschäftsjahr 2005 gehabt. Der Bruttospielertrag (BSE), das heisst, die Einsätze, abzüglich der an die Spieler ausbezahlten Gewinne, hat um 11,6 % zugenommen und 363,5 Millionen Franken erreicht. Der Reingewinn beläuft sich auf 182 Millionen Franken, was einer Zunahme um 3,7% entspricht (+6,4 Millionen im Vergleich zum Vorjahr). Die kantonalen Wiederverteilorgane werden 148.7 Millionen Franken für die Unterstützung gemeinnütziger Vorhaben erhalten; der Sportbereich 29,7 Millionen Franken. In zehn Jahren wurden auf diese Weise mehr als 1,3 Milliarden Franken zugunsten des Gemeinwohls verteilt.
Auf juristischer Ebene tritt das von der Eidgenössischen Spielbankenkommission (ESBK) im Sommer 2004 gegen die elektronischen Lotterieautomaten Tactilo eröffnete Verfahren in eine neue Phase. Im vergangenen April hat das Bundesgericht nämlich den Kantonen gegenüber der ESBK Recht gegeben. In seinen Erwägungsgründen betont das Bundesgericht insbesondere, dass es neben der spezifischen Frage der Lotterieträger um einen Kompetenzkonflikt zwischen dem Bund und den Kantonen geht. Die Kantone sind fest entschlossen, ihre Hoheit im Glücksspielsektor durchzusetzen.
Auf operativem Gebiet lassen sich die Perspektiven für 2006 gut an. Der Vormarsch von EuroMillions geht weiter, teilweise zum Nachteil des Swiss Lotto. Dieses profitiert seinerseits von mehreren Verbesserungen. Ebenfalls zu erwähnen ist, dass das LotoExpress nach 11 Jahren einen neuen Look bekommt und unter dem Namen Rapido ein neues Leben beginnt.
Die Société de la Loterie de la Suisse Romande wurde 1937 von den Kantonsregierungen Waadt, Wallis, Freiburg, Neuenburg und Genf gegründet. Der Kanton Jura schloss sich ihnen 1979 an.
Die Loterie Romande hat den Auftrag, unter strenger Einhaltung der Gesetze und Verordnungen von Bund und Kantonen Lotteriespiele durchzuführen.
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