16.07.2006, Lesen Sie hier den Bericht über «Goldgräberstimmung in Chinas Zockerparadies»
Macao soll das Las Vegas von Asien werden / Ehemalige portugiesische Kolonie will weg vom Schmuddelimage
Wenn Frank McFadden an die Zukunft des südchinesischen Küstenstädtchens Macao denkt, hat er erstaunliche Visionen. Er sieht riesige Hotels in buntes Licht getaucht, Gondeln auf pseudo-venezianischen Kanälen, Ärzte und IT-Manager bei internationalen Kongressen, Revuen und Kabaretts, Familien in Vergnügungsparks - und viele, viele Spieler an Blackjack-, Baccara- und Roulette-Tischen. Kurz: ein neues Las Vegas in Asien.
McFadden weiß, wovon er redet. Er ist Chef des neuen Sands-Casinos in Macao. Eigentümer: die Las Vegas Sands Corporation aus der amerikanischen Wüstenstadt. "Wir bringen eine neue Freizeit-Kultur nach Asien. Unser Vorbild ist Las Vegas", erklärt der kräftige Ire mit dem eckigen Kahlkopf im gediegenen Paiza-Club mit Zigarrenlounge, Bibliothek und Weinkeller, der den VIPs unter den Glücksspielern vorbehalten ist.
Zwei Jahre erst sind vergangen, seitdem das "Goldener Sand" - so der Name auf chinesisch - unweit des Fährhafens seine Pforten öffnete und die neue Zeit in Macao Einzug hielt. Tausende Spieler drängten sich am ersten Tag vor dem Eingang. Angelockt nicht nur von der Neugier auf amerikanisches Design, sondern auch vom falschen Gerücht, die ersten Kunden würden Gratis-Chips erhalten. "Wir haben die 265 Millionen Dollar, die wir in dieses Haus investiert haben, innerhalb von nur neun Monaten wieder eingespielt", sagt McFadden zufrieden. "Da ist noch ein riesiges Potenzial."
Mit der Eröffnung des Sands war die Ära der Alleinherrschaft von Stanley Ho über das Glücksspielgeschäft in der ehemaligen portugiesischen Kolonie zu Ende gegangen. Jahrzehntelang hatte seine Firma "Sociedade de Turismo e Diversoes de Macau" nicht nur die Casinos, sondern auch einen großen Teil der Wirtschaft von Macao mit seinen knapp 500 000 Einwohnern dominiert. Trotz der guten Beziehungen, die der 84-jährige Ho, ein mit allen Wassern gewaschener Südchinese, stets zu den Kommunisten vom Festland pflegte, zerschlug die KP nach 1999 sein Casino-Monopol und vergab Lizenzen an noch zwei weitere Bewerber, die wiederum Unterkonzessionen austeilen durften: Neben dem "Sands" wird noch in diesem Jahr das "Wynn"-Casino des amerikanischen Glücksspiel-Moguls Steve Wynn eröffnen. Im Jahr 2007 folgt das "MGM Grand Macao" eines Hongkonger Konsortiums.
Doch noch immer zieht das legendäre "Lisboa" Zocker aus allen Teilen Asiens an, die auf Hos Tragflächenfähren aus Hongkong heranflitzen oder sich mit seinen Hubschraubern zu einem schnellen Spiel einfliegen lassen. Alte und junge Chinesen, Frauen und Männer, Millionäre und Tagelöhner strömen über Rolltreppen in riesige Spielhallen oder sogenannten VIP-Separées.
In Straßenkleidung, nur auf das Spiel konzentriert, sitzen die Besucher um die Tische, während gelangweilte Croupiers Karten austeilen, Chips einsammeln und den Roulette-Ball zum Drehen bringen. Wenn sich die sogenannten High-Roller ihren Kick bei Einsätzen von 50 000 Dollar oder mehr holten, stopft die ärmere Kundschaft ihre Patacas in einarmige Banditen.
Ein junges Pärchen vom Festland kichert begeistert, als ihr Spielautomat unter lautem Geklingel und Geratter einen Berg Münzen ausspuckt - mehr als in das Plastikeimerchen in ihrer Hand passen. Durch die Gänge staksen langbeinige russische und chinesische Prostituierte auf der Suche nach Kundschaft mit dicker Brieftasche. Und alle haben nichts anderes im Sinn, als von früh bis spät ihr Glück immer wieder herauszuzufordern.
Schon bald wird es in Macao noch mehr Gelegenheiten geben. "Sauber und familienfreundlich", betont McFadden. Noch hat Macao den Ruf einer Spielhölle, in der sich Triaden, Prostituierte und Kredithaie um die spielsüchtige Kundschaft tummeln. Man bemühe sich um ein "neues Image einer Kulturstadt", erklärte kürzlich Costa Antunes vom örtlichen Tourismusbüro. Die idealen Macao-Besucher werden künftig, so das Kalkül, nicht mehr nur für einen Tag oder eine Nacht an den Spieltisch eilen, sondern mindestens drei Tage hier bleiben - ähnlich wie in Las Vegas.
Nach ein paar Stunden beim Baccara-Spiel etwa könnten sie die 2005 zum "Weltkulturerbe" ernannte Innenstadt mit dem Largo do Senado (Senatsplatz), dem alten Postamt und dem weißen Rathaus besuchen, durch die Avenida de Praia Grande zum dem früheren Gouverneussitz schlendern, und sich am Abend in einem der schicken Restaurants auf der neu aufgeschütteten "Fisherman’s Warf" beim portugiesischen Rotwein entspannen. In den Augen der Glückpiel-Konzerne ist der Markt schier unerschöpflich: Von "hundert Millionen Menschen, die nicht mehr als drei Autostunden von Macao entfernt leben", schwärmen die Investoren, und von "einer Milliarde Menschen im Umkreis bis zu drei Flugstunden".
Zwanzig Millionen Besucher, werden in diesem Jahr in Macao erwartet, das sind eine Million mehr als im Vorjahr. Mit wachsendem Wohlstand in China und in der Region könnte die Zahl der Touristen bis 2010 auf dreißig Millionen steigen. Bis dahin werden sich die Zocker um dreimal soviel Spieltische wie heute - es sind rund 1500 - drängen. www.bremer-nachrichten.de
Macau (englisch Macao) liegt rund 50 Kilometer westlich von Hongkong und ist das Glücksspiel-Paradies in Asien.
Macau hat rund 40 Spielcasinos. Die grössten Casinos sind The Venetian Macao, MGM Macao, Wynn Macao, Galaxy StarWorld, City of Dreams, Sands Macao, Casino Lisboa.
Neben den riesigen und farbenfrohen Casinobuildings ist eines der Wahrzeichen der Macau Tower (Fernsehturm mit 338 Meter) mit atemberaubenden Ausblicken auf die Stadt.
Macau erstreckt sich über eine Fläche von 115.3 km2 und hat rund 620'000 Einwohner.
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