Glücksspiele Protektionismus per Gesetzgeber

04.10.2006, Lesen Sie hier den Bericht über «Glücksspiele Protektionismus per Gesetzgeber»

Das am Freitag durch den US-Kongress gebrachte "Gesetz gegen illegale Internetspiele" ist nach Angaben von Experten auf Druck von konservativen christlichen Gruppierungen zustande gekommen. Sie machen die zunehmende Spielsucht für den Werteverfall verantwortlich und kämpfen seit zehn Jahren gegen die Branche. Eingebracht wurde das Gesetz von Bill Frist, dem Fraktionschef der Republikaner im Senat, der zweiten Parlamentskammer neben dem Repräsentantenhaus. Die Pro-Wetten-Lobby hatte sich darauf verlassen, dass vor den Wahlen zum Parlament im November kein Gesetz gegen die Internet-Wettbüros mehr das Parlament passieren werde. Sie wurden von den Gesetzesinitiatoren aber ausgebremst, weil der Entwurf gemeinsam mit einer Gesetzesvorlage zur Verbesserung des Schutzes amerikanischer Häfen eingebracht wurde.

Frist gilt als ein möglicher US-Präsidentschaftsbewerber bei den nächsten Wahlen im November 2008. Mit dem Gesetz gegen illegale Internet-Glücksspiele kann der gelernte Arzt vor allem bei christlich-konservativen Wählern auf Stimmenfang gehen. Zwar drängen sich in der Wüstenstadt Las Vegas und in Atlantic City an der Ostküste jeden Tag tausende Spielsüchtiger an den Roulette- und Pokertischen, beliebt ist die Branche bei den meisten Amerikanern aber nicht. Während das Wetten per Internet künftig illegal ist, dürfen Amerikaner ihr Geld weiter in den staatlichen Online-Lotterien setzen. Auch Online-Wetten auf Pferde- und Hunderennen bleiben erlaubt. Dabei handelt es sich um Geschäfte, die von US-Unternehmen kontrolliert werden. Weil von dem neuen Gesetz ausschließlich ausländische Anbieter betroffen sind, warnt der künftige Vorstandschef von 888 Holding, Gigi Levy, vor einem Verstoß gegen die Regeln der Welthandelsorganisation. Welt.de

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