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Private Lottoanbieter würden das gesamte System verändern





29.11.2006, Lesen Sie hier den Bericht über «Private Lottoanbieter würden das gesamte System verändern»


Im Volksstimme-Gespräch verteidigt Sachsen-Anhalts Lotto-Chef Wolfgang Angenendt das Monopol :

In den Glücksspielmarkt scheint Bewegung zu kommen. Mit Bundesverfassungsgericht und Bundeskartellamt haben sich zwei hohe Institutionen kritisch mit dem bestehenden Monopol beschäftigt. Der staatliche Lottoblock verteidigt die bisherige Praxis. Volksstimme- Redakteur Torsten Scheer sprach mit dem Geschäftsführer der Lotto-Toto GmbH Sachsen- Anhalt, Wolfgang Angenendt.

Volksstimme : Herr Angenendt, würden Sie ihren Lottoschein bei einem privaten Anbieter abgeben ?

Wolfgang Angenendt : Natürlich nicht.

Volksstimme : Und warum nicht ?

Angenendt : Weil ich die Frage der Seriosität stellen würde und weil ich an das derzeitige System glaube und nicht dazu beitragen möchte, dass diesem das Genick gebrochen wird.

Volksstimme : Was wollen denn private Lottoanbieter Ihnen und uns Böses tun, dass Sie so barsch reagieren ?

Angenendt : Sie würden das gesamte System verändern. Unseres ist traditionell darauf ausgerichtet, das Spielbedürfnis der Menschen zu kanalisieren. Der Staat will nicht, dass der Spieltrieb sich schrankenlos entfalten kann, weil dies Menschen ins Unglück zu stürzen vermag. Außerdem geht mit dem Glücksspiel erfahrungsgemäß die Gefahr von Begleitkriminalität einher.

Volksstimme : Geht es in Wahrheit nicht vielmehr um die Sucht der Länderfi nanzminister nach den Einnahmen der Lottogesellschaften ?

Angenendt : Es gibt in fast allen europäischen Staaten eine restriktive Zulassungspraxis, in der Regel ein Monopol. Dem liegt ein gewisser kultureller Erfahrungshintergrund gerade in der Suchtprävention zu Grunde, von dem ich nicht glaube, dass dieser entwertet ist.

Volksstimme : Ein Lotto-Jackpot wie kürzlich von 35 Millionen Euro ist aber nicht gerade dazu angetan, die Nerven zu behalten.

Angenendt : Bei 35 Millionen Euro ist diese Frage sicherlich berechtigt. Das ist zugegebenermaßen eine Gratwanderung. Aber wenn wir den Spieltrieb kanalisieren sollen, und das ist die den Unternehmen des Deutschen Lottoblocks vom Staat gestellte Aufgabe, müssen wir auch attraktive Produkte anbieten. Ohne diese würden die Kunden versuchen auszuweichen, im Zweifel auf den illegalen Markt. Im Übrigen kommt ein so hoher Jackpot nur äußerst selten vor.

Volksstimme : Vielleicht ist das nächste Mal schon bald. Sollte man den Jackpot nicht deckeln ?

Angenendt : Das ist ein Punkt, über den man diskutieren kann. Ich persönlich bin nicht dafür.

Volksstimme : Fordert man mehr Wettbewerb und die Zulassung privater Spieleanbieter, gibt sich der staatliche Lottoblock immer als großzügiger Förderer und Sponsor, ohne den das gesellschaftliche Leben in Gefahr geriete. Ich kann mir aber nicht vorstellen, das beispielsweise ein privater Anbieter wie bwin nicht in der Lage wäre, etwa beim Sponsoring engagiert mitzutun.

Angenendt : Das sind völlig verschiedene Dimensionen. Bwin nimmt das Geld aus seinem Marketingetat. Dafür werden Gegenleistungen verlangt, die auch Geld wert sind. Unsere Gelder gehen in den Sport, in Wohlfahrt oder Denkmalpfl ege ohne jedwede Gegenleistung der anderen Seiten.

Volksstimme : Dieses Anliegen kann man doch per Vertrag auch mit privaten Anbietern festzurren.

Angenendt : Ich wüsste nicht, wie das funktionieren soll. Bwin zahlt derzeit nicht einen Cent Lotteriesteuer. Bei uns machen Steuern und Konzessionsabgabe, die der Allgemeinheit zugute kommen, fast 40 Prozent des Umsatzes aus.

Volksstimme : Das Gutmensch-Totschlag-Argument für die Beibehaltung des Lotto-Monopols.

Angenendt : Es ist ein wichtiges Argument. Unsere Welt wäre ärmer ohne die Lotto-Mittel für Sport und Kultur, Denkmalpflege, soziale Dienste …

Volksstimme : Viele Verbraucher sind da flexibler. Sie weichen, beispielsweise über das Internet, auf Wettanbieter im Ausland aus. Ist es nicht sinnvoller, bei deren Zulassung hierzulande weniger restriktiv zu sein und so das Geld im Land zu halten und unters Volk zu bringen ?

Angenendt : Die Frage ist : Bleibt man beim Monopol oder gibt man den Markt frei. Wenn man ihn freigibt, werden sich die Anbieter ihren Sitz dort suchen, wo sie die geringsten Abgaben zahlen müssen. Es bliebe fiskalisch so gut wie nichts mehr übrig. Damit zum zweiten Teil Ihrer Frage. Natürlich könnte unsere Sportwette Oddset unter vergleichbaren Wettbewerbsbedingungen bis zu 90 Prozent Gewinn ausschütten. Nur wäre damit die erfreuliche Nebenfolge des Wettspielens, dass eben sehr viel Geld für die Gemeinnützigkeit übrig bleibt, nicht mehr gegeben. Auch unsere Aufgabe, der Gefahr von Spielsucht zu begegnen, bliebe dabei auf der Strecke.

Volksstimme : Das Bundesverfassungsgericht hat vor kurzem auf die Klage von privaten Wettanbietern entschieden, dass das Lottomonopol nicht verfassungsgemäß ist, gleichzeitig aber auch festgestellt, dass eine Monopollösung verfassungsrechtlich zulässig ist, wenn sie der Suchtprävention dient. In dem Entwurf eines neuen Staatsvertrages, der 2008 in Kraft treten soll, wird nun unter anderem erwogen, Glücksspiele im Internet künftig zu verbieten. Auch die Klassenlotterien sollen auf der Kippe stehen. Das geht schon an die Substanz, oder ?

Angenendt : Es bleibt abzuwarten, was die Ministerpräsidenten am 13. Dezember endgültig beschließen. Tendenziell geht es aber schon in die Richtung, dass die Bedingungen für alle Marktteilnehmer restriktiver werden, aber das staatliche Monopol erhalten bleibt.

Volksstimme : Welche Einschränkungen erwarten Sie ?

Angenendt : Wir werden uns wohl bestimmter Formen der Werbung wie der Fernsehwerbung nicht mehr bedienen können. Auch Verkaufsförderung darf nicht stattfi nden. Damit könnten wir als Lotterieunternehmen leben. Ausnahmen sind vorgesehen für die Fernsehlotterien und die Lotterie Glücksspirale.

Volksstimme : Was wird aus der eigentlich nur noch lästigen Anwerbung von Kunden via Telefon ?

Angenendt : Das haben wir als Lottogesellschaften nie gemacht, und das werden wir niemals machen. Es wäre gut, wenn dieser Vertriebsweg generell ausgeschlossen würde.

Volksstimme : Wird es künftig mehr Lottoanbieter als heute geben ?

Angenendt : Nein, das glaube ich nicht.

Volksstimme : Das Bundeskartellamt hat gerade gewerblichen Spielevermittlern wie Jaxx erlaubt, Spielscheine beispielsweise in Supermärkten an eigenen Terminals anzunehmen. Ganz vom Wettbewerb werden Sie also nicht verschont.

Angenendt : Die Entscheidung des Bundeskartellamtes hat uns staatliche Lotterieunternehmen schon etwas beunruhigt. Wir haben deutschlandweit rund 25 000 Verkaufsstellen. Dahinter stehen viele Arbeitsplätze. Alle 16 deutschen Lotteriegesellschaften sind deshalb den Beschwerdeweg vor das Oberlandesgericht Düsseldorf gegangen. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.

Volksstimme : Könnte der Lottoblock den Spielern beispielsweise in der Altmark nicht einmal von sich aus entgegenkommen ? Warum kann man seinen etwa in Seehausen gekauften Lottoschein nicht im nur wenige Kilometer entfernten brandenburgischen Wittenberge sozusagen im kleinen grenzüberschreitenden Verkehr überprüfen lassen ?

Angenendt : Sicherlich wäre es technisch möglich, wenigstens eine Gewinnkontrolle oder - auszahlung vorzunehmen. Aber das wäre mit hohem Aufwand verbunden. Bei der geringen Kundenwanderung über die Landesgrenzen hinweg hat sich eine solche Lösung bisher nicht gelohnt.



Über Lotto Hessen:

Die Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen (LOTTO Hessen) wurde am 1. Januar 1965 als Nachfolgerin der Staatlichen Sportwetten GmbH Hessen und der Staatlichen Zahlenlotto GmbH Hessen gegründet. Sie ist ein Beteiligungsunternehmen des Landes Hessen.

Gegenstand des Unternehmens ist die technische Durchführung der Staatslotterien wie Zahlenlotto, Fußballtoto, KENO, ODDSET, den Zusatzlotterien plus 5, Spiel 77 und Super 6 und der Sofortlotterien, unter Berücksichtigung der Spielsuchtprävention und des Jugendschutzes.

Veranstalter aller dieser Spiele und Wetten ist die Hessische Lotterieverwaltung, eingesetzt vom Finanzministerium des Landes Hessen, das auch alleiniger Gesellschafter von LOTTO Hessen ist. Daneben kann LOTTO Hessen Privatlotterien im eigenen Namen veranstalten, wie zum Beispiel die GlücksSpirale.

Sitz der Gesellschaft ist Wiesbaden. In der Zentrale in der Rosenstraße sind 190 Mitarbeiter beschäftigt, davon 65 als Teilzeitbeschäftigte. Die rund 2.000 Lotto- Verkaufsstellen werden von hier verwaltet. Betreut werden sie hauptsächlich über die 12 Lotto-Bezirksstellen.



--- Ende Artikel / Pressemitteilung Private Lottoanbieter würden das gesamte System verändern ---


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