Drei Frauen lernen die perfekte Präsentation des Spiels - Handelskammerabschluss als Qualifikationsnachweis
von Claus Hornung Wenn Jule Becke die kleine weiße Roulette-Kugel zwischen Daumen und Mittelfinger nimmt, schauen ihr viele Augenpaare zu. Ähnlich einem Fingerschnipsen schießt sie die Kugel in kreisförmige Bewegungen, wo sie rollt, bis sie auf einer Zahl liegen bleibt. Elegant sieht das aus. Und das soll es auch. "In einer Spielbank erwarten die Gäste, dass wir eine Show vorführen", sagt Jule Beck, die hinter dem Roulette-Tisch in der Spielbank Hamburg im Interconti-Hotel steht. Seit Januar ist die 20-Jährige bei Axel Ernst, Tisch-Chef und Ausbildungsbeauftragter bei der Spielbank in der Lehre. Ab Oktober wird ihr Job auch offiziell als Beruf anerkannt.
Bis Axel Ernst den Berufsanfängern alles vermittelt hat, was man von einem professionellen Croupier erwartet, dauert es gut und gern zwei Jahre. "Das läuft nach einem genau geregelten Ausbildungsplan für das Berufsbild ab", sagt Ernst. "Zum Abschluss folgt eine Prüfung vor der Handelskammer." Die mache es angesichts der Prüfungsergebnisse möglich, auch einzuschätzen, was ein Bewerber aus einem anderen Casino kann. Auch den drei Auszubildenden ist es "sehr wichtig", dass ihr Job als Lehrberuf anerkannt wird. Perla Mie von Wicht: "Schließlich muss man viel dafür tun." Neben dem professionellen Mischen von Karten, müssen die Croupiers - eine weibliche Bezeichnung gibt es nicht - Spiele wie Black Jack, amerikanisches Roulette, französisches Roulette und Poker perfekt beherrschen.
Schwierig sind auch viele handwerkliche Dinge, wie die elegante Handhabung der Rateaus, der Schieber, mit denen die Jetons verschoben und gestapelt werden. "Am schwierigsten war es, die Stücke mit links werfen zu können", sagt Christine Hahn. Denn natürlich dürfen die Stücke, wie die Croupiers etwas respektlos die Jetons nennen, nicht wild durch die Gegend oder gar über den Roulette-Tisch hinausfliegen. Christine Hahn suchte vor drei Jahren einen Nebenjob zu ihrer Tätigkeit in einer Bank, als sie sich als Croupier bewarb. "Erst im Bewerbungsgespräch erfuhr ich, dass es eine Vollzeitstelle ist", sagt die 32-Jährige lachend. Doch die Idee gefiel ihr, und sie blieb.
Auch Perla Mie von Wicht suchte nur "eine Übergangslösung nach dem Abi". Jetzt ist sie seit zwei Jahren in dem Beruf tätig und überlegt, ob sie nicht auch im Ausland oder auf einem Kreuzfahrtschiff als Croupier arbeiten soll. "Das Schöne an dem Beruf ist ja, dass man ihn auf der ganzen Welt ohne besondere Sprachkenntnisse ausüben kann." Gegen Ende des Jahres möchte sie sich ihre Kentnisse von der Handelskammer zertifizieren lassen.
Etwas Talent sollte schon vorhanden sein, dazu ein großes Maß an Aufmerksamkeit, Freundlichkeit, sagt Perla Mie. "Und man darf keine Angst haben", fügt Jule Beck hinzu. Weder davor, einen Fehler zu machen - etwa die Jetons dem falschen Spieler zuzuschieben - noch davor, sich von bissigen Bemerkungen der Spieler aus dem Konzept bringen zu lassen. "Manche Gäste machen den Croupier dafür verantwortlich, wenn sie verlieren", erzählt Jule. Augenmaß ist da geboten. Darum, und um rechtzeitig erkennen zu können, ob ein Gast nicht aus Spaß sondern aus Spiel-Sucht zockt, nehmen Croupiers auch an psychologischen Schulungen teil.
Die Spielbank Hamburg besteht seit 1978 und ist bisher von mehr als 18 Millionen Menschen besucht worden. Erwirtschaftet wurde ein Bruttospielbetrag (Einnahmen minus Gewinne) von mehr als 1,2 Milliarden Euro. Davon flossen rund eine Milliarde Euro Abgaben in die Hamburger Stadtkasse. Im Jahr 2002 lag der Umsatz bei 55,3 (Vorjahr: 60,3) Millionen Euro. Die Abgaben betrugen 47,2 Millionen Euro. Die Gesellschaft beschäftigt insgesamt rund 300 Mitarbeiter, davon sind 100 Croupiers, davon wiederum ein Drittel Frauen.
Quelle: welt.de
Am 1. Februar 1977 erteilte der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg der Spielbank Hamburg Jahr + Achterfeld KG die Konzession, eine öffentliche Spielbank zu betreiben. Sie wurde am 20. Januar 1978 im 9. Stock des Hotel InterContinental an der Außenalster mit dem Spielangebot Roulette, Black Jack und Baccara an insgesamt 15 Spieltischen eröffnet. Der damalige Finanzsenator Dr. Hans Joachim Seeler warf die erste Kugel und Showstar Frank Elstner moderierte.
1981 kam das Automaten-Casino am Steindamm hinzu. Im Jahre 1985 eröffnete eine weitere Dependance in Wandsbek welche bis 2009 erfolgreich betrieben wurde. Bereits 1987 entsprachen Jahr und Achterfeld dem Wunsch des Senats, Kiez und Kasino, Entertainment und Glücksspiel zusammenzubringen: Ein restaurierter Jugendstil-Bau an Hamburgs bekanntester Straße wurde seither die Adresse des Casinos Reeperbahn. 1994 startete die Dependance Harburg, die 2006 aufgrund des zentralistisch orientierten Strukturwandels in Harburg aufgegeben werden musste.
Am 23. Januar 2003 betrat die Spielbank Neuland. Zum ersten Mal öffnet eine Dependance in einem Einkaufszentrum, um Shopping und Glücksspiel zu verbinden. Das neue Casino Mundsburg war auch in anderer Weise innovativ. Als erste deutsche Spielbank installierte sie ein biometrisches Erkennungssystem zur Zugangsregelung. Die neue Konzession nach dem Spielbank-Gesetz von 1976 wurde 2001 um weitere 15 Jahre an die Jahr + Achterfeld KG vergeben. Die Betreibergesellschaft nahm dies zum Anlass für das ambitionierte Projekt Casino Esplanade, das am 1. Dezember 2006 eröffnet wurde.
Mit seinem heutigen Stammhaus Esplanade sowie seinen Dependancen wurde die Spielbank Hamburg zu einem soliden mittelständischen Unternehmen und feierte im Januar 2018 seinen 40. Geburtstag. Seit Gründung 1978 flossen etwa 1,4 Mrd. Euro Steuergelder in den Hamburger Haushalt.
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