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Hallo Bundesbern, hier Casino Luzern



Grand Casino Luzern AG

04.09.2003, Achtung, fertig, los! Die Schweiz ist Casino-Weltmeister.


Hallo Bundesbern, hier Casino Luzern

DELF BUCHER (TEXT), EMANUEL AMMON, FOTOAGENTUR AURA (BILDER)



Achtung, fertig, los! Die Schweiz ist Casino-Weltmeister. Innerhalb kurzer Zeit verwandelte sich die Schweiz vom einzigen spielbankfreien Territorium Mitteleuropas zum Land mit der grössten Casino-Dichte weltweit: Ein Casino auf300 000 Einwohner. Im Zockerparadies suchten italienische Trickspieler ihr Glück. Vergebens. Szenen aus der Schweizer Spielbank- Landschaft. Aufgezeichnet im Casino Luzern.

Es waren 14 Italiener, elegant gekleidet und mit vornehmen Gesten, die am 27. Juni 2002 für die Schweizer Casino Premiere nach Luzern kamen. Die Innerschweizer hatten es geschafft, nach 76 Jahren zum ersten Mal in der Schweiz die Roulettekugel wieder rollen zu lassen. Die Kunde hatte sich bis nach Italien verbreitet, dass auf der Karte der europäischen Spielbanken-Landschaft die Schweiz nicht mehr puristisch-weiss eingefärbt war. Die Italiener rieben sich freudig ihre geschickten Hände. 76 Jahre lang klickerte und kullerte in ganz Helvetien keine Kugel mehr im Kessel der Roulettetische. Die Chancen für clevere Schiebereien auf dem Spieltisch-Filz waren noch nie so gross.

1920 siegten die Gegner des Glücksspiels mit ihrem Totalverbot. Das moralische Verdikt christlicher Gruppierungen erreichte mit den klassenkämpferischen Parolen der Arbeiterbewegung am Abstimmungssonntag des 23. März die Mehrheit. «Wir wollen keine Spielbanken und Glücksspielunternehmungen. Der mühelose Spielbanken-Gewinn ist ein Hohn für ehrlicher Hände Arbeit. Doch nur ehrliche Arbeit adelt den Menschen, aber nicht der spielerische Müssiggang!» Damit warb das Ja-Komitee damals für das Spielbanken-Verbot und schaffte überraschend den Durchbruch im Tourismusland Schweiz. Mit einer Übergangsfrist von fünfJahren mussten die Roulette- tische in Montreux und Interlaken, in Luzern und Baden eingemottet werden. Das freisinnige «Luzerner Tagblatt» beklagte nach der Abstimmung die mangelnde Toleranz der Gegner und malte den Untergang der Hotellerie an die Wand.

Seit 1926 rotierte in der Schweiz der Roulettekessel nicht mehr. Da brauchte es für die Italiener nicht viel Einbildungskraft: Wenn der Berufsstand der Croupiers seit 76 Jahren nicht mehr gepflegt wird, dann muss es für die Profis aus Italien leicht sein, die Novizen in der Schweiz über den Spieltisch zu ziehen.

Fabian de Jong ist so ein Greenhorn am Spieltisch. Am 27. Juni 2002 war sein erster Arbeitstag. Zuvor standen zwei Monate Trockenübungen an: «Als ich die Annonce im Stellenmarkt sah, gab es den Beruf Croupier in der Schweiz noch gar nicht.» Mit seinen geschickten Händen, seinem Flair für Zahlen und mit seinem ausgeprägten visuellen Gedächtnis bestand der Wirtschafts maturand die strenge Selektion auf Anhieb. Zwei Tage vor seinem 20. Geburtstag rückte er zur hauseigenen Ausbildung ins Casino Luzern ein. Der Handwerker des Glücks hatte dabei selber Fortune gehabt. Denn das unterste Eintrittsalter für Croupiers liegt in Luzern, wie für die Casino-Gäste selbst, bei 20 Jahren. De Jong ist keine Zocker-Natur. Er weiss genau, warum er die Croupier-Stelle anstrebte. «Ich kann später mein Studium an der Fachhochschule Luzern mit einem attraktiven Nebenjob kombinieren», meint De Jong. Die Arbeit am Wochenende und in der Nacht kommt dem Vorlesungs-Stundenplan kaum in die Quere und die Bezahlung am Spieltisch ist wesentlich attraktiver, als in den herkömmlichen Studenten-Aushilfsjobs. Nach einem Jahr Berufserfahrung schiebt Fabian de Jong die Jetons geschickt über den Spieltisch. Im Moment verteilt er mit gewandter Hand Black-Jack-Karten. Zwölf Leute einer Informatikfirma, die mit einem Casino-Abstecher ihren Betriebsausflug beenden, umringen einen der beiden Promo-Tische. Zwei Männer haben sich aus der Smoker-Lounge mit Cigarren versorgt und gefallen sich in der Rolle des Al Capone. Spielbanken sind Verwandlungsorte.

Ein kurzer Bummel durch die Halle mit den Spieltischen zeigt: das Pokerface ist stilbildend. Das lustige Dutzend aus Italien lacht noch beherzt. Bei ihnen gilt es noch nicht ernst. Sie spielen mit Spielgeld statt richtigen Jetons. Die zwei Cigarrenraucher versuchen Kringel in den dramatischen Abendhimmel zu blasen. Draussen zeigt sich die Seelandschaft von ihrer pathetischen Seite. Wolkentürme schichten sich über dem Alpen-Zickzack aurötlich von der untergehenden Sonne angestrahlt. Aber der Blick im Saal gehört den Karten. De Jong erklärt einer Frau, dass es bei 17 besser ist, keine weitere Karte mehr aufzunehmen. Die Black-Jack- Karten gehen ihm leicht von der Hand. Locker und mit Fingerspitzengefühl teilt er die Jetons in Zehner-Stapel auf. Sein Auge ist geschult, er türmt die Jetonstapel auf den Spieltisch, muss nicht nach-zählen. Der Jung-Croupier gibt aber zu: «Erst nach drei, vier Jahren ist man wirklich ein Routinier.»

Genau das dachten sich die Italiener auch. Sie sind schon seit Jahren, meist sogar seit Jahrzehnten im Geschäft. Die Schweizer Croupiers dagegen, so hofften sie an diesem Abend, kannten den Spieltisch nur von den Trockenübungen ihrer Trainingseinheiten. Die Italo-Dandys hätten genau hinhören müssen. An den Spieltischen dominierte Hochdeutsch oder die Sprachfärbung aus Österreich. Schwyzerdütsch war in der Minderzahl. Die Casino-Leitung setzte in der Anfangsphase auf ausländische Profis an den Tischen. Bei der Rekrutierung ausländischer Croupiers half die global tätige Casino Austria International (CAI). Nicht ganz zufällig. Die Casino Austria International hält 45 Prozent an der Casino Luzern Spiele AG. Und über vertieftes Know-how verfügen die Österreicher. Die CAI herrscht mit über hundert Spielbanken, von Australien bis nach Argentinien, über das weltweit grösste Glücksspiel-Imperium. Zu den landgestützten Casinos kommen noch 16 Schiffscasinos dazu.

Als die Marktöffnung vor einem Jahr in der Schweiz bevorstand, suchte die CAI schnell nach lokalen Partnern. Beim Rennen um die wertvollen 21 Casino-Lizenzen knackte der globale Branchenleader den Jackpot. Drei von sieben A-Konzessionen und drei von 14 B- Konzessionen vergab der Bundesrat an Gesellschaften, an denen die Österreicher beteiligt waren. Die internationalen Allianzen sind manchem in der Schweiz ein Dorn im Auge. Sollten die ausländischen Compagnies - neben der CAI sind auch die deutschen Spielbanken aus dem Saarland und Berlin mit von der Partie - den Gewinn der helvetischen GambIer abzocken? Die Aufhebung des Spielbanken-Verbots war in der Schweiz als eine Abwehrmassnahme gegen das Ausland gedacht.

Das Augenmerk des damaligen Finanzministers, Bundesrat Otto Stich, richtete sich auf die neun ausländischen Casinos, die sich wie eine Perlenkette entlang der Schweizer Grenze aufreihen. Ihnen sollte die Schweizer Kundschaft entzogen werden. Bundesrat Stich versuchte das bisher moralisch Verwerfliche mit dem Edlen zu kopulieren. Der Sozialdemokrat Stich konzipierte die Casinos als permanente Wohlfahrtslotterie. 85 Prozent der fiskalischen Abgaben müssen direkt der Schweizer Altersversorgung AHV zufliessen. Das Spielbanken-Verbot wurde in der Schweiz im Jahre 1993 aufgehoben. Die aufkeimende Casino-Euphorie weckte in den braven Beamten des Finanzdepartements in Bundesbern traumtänzerische Fantasien, um Geld und Einkünfte für die Nation. Bisher brachte der Umsatz beim Automaten-Spiel pro Jahr 300 Millionen Franken. Die neuen Casinos sollten den Umsatz im Glücksspielgeschäft verdreifachen.

Die Schweizer Behörden haben von Anfang an klar gemacht: Der Bund will happig von den Spielbank- Gewinnen profitieren. Das Spielbankgesetz sieht vor, dass mindestens 40 Prozent und maximal 80 Prozent des Bruttospielertrags an den Staat gehen. Es handelt sich dabei um die Differenz zwischen Spieleinsätzen und ausbezahlten Gewinnen. 450 Millionen Franken sollten an Steuern pro Jahr für den Staat zusammen kommen, errechneten die Fiskalbeamten in Bern optimistisch.

Noch sind die offiziellen Zahlen der 19 Casinos (es fehlen noch St. Gallen und Basel) nicht auf addiert. Aber das erhoffte Franken- Bonanza findet auf tieferem Niveau statt. Jolanda Moser, Geschäftsführerin des Casinoverbandes, rechnet mit 500 bis 550 Millionen Franken Gesamtumsatz im ersten Jahr. Die schwache Konjunktur, die Touristenflaute und wirtschaftliche Stagnation setzen den Casinos zu. Bis die erhofften 900 Millionen Franken Umsatz pro Jahr erreicht werden, dürften noch Jahre vergehen. Selbst wenn die Businesspläne der einzelnen Spielstätten auf Kurs sein sollten, bleiben die Sorgen der KleinCasinos in den Bergregionen, meint die Geschäftsführerin Jolanda Moser.

Auch die mit B- Konzession ausgestatteten Casinos zahlen happige Gebühren. Die Pflicht zum begrenzten Einsatz von fünf Franken pro Spiel drosselt die Lust am Zocken. Weitere Einschränkungen behindern das schnelle Geschäft. Für die B-Konzessionäre ist es im Automatenspiel untersagt, sich zu lukrativen Netzwerken zusammenzuschliessen. In der Branche weiss man, dass bei einem hohen Jackpot die Lust der Spieler steigt, die Slot-Maschinen mit Fränklis zu füttern.



Über eines freut sich die Casino- Funktionärin Jolanda Moser: «Der Umsatz im Bereich des Lebendspiels liegt bei 40 Prozent. Trotz der langen Abstinenz von Roulette und Black-Jack in der Schweiz lassen sich auch die Jungen vom kollektiven Knistern rund um die Spieltische anstecken, obwohl die computergeübte Generation eher mit dem elektronisch-virtuellen Spiel gross geworden ist. Für sie stehen beispielsweise im Jackpot Casino 128 Slot-Maschinen bereit. Die schnell rotierenden Symbolbänder der Automaten werden auch von den Alten geliebt. Ältere Semester sind in der Schweiz im Gegensatz zu Deutschland durchaus willkommen. Die «Rentnerfalle» ist bei den helvetischen Betreibern der Spielcasinos kaum ein Thema. Im Gegenteil. Die Schweizer Senioren über 60 gehören zur vermögendsten Bevölkerungsschicht im Land.

Das Image der Casinos hat sich gewandelt. Längst gibt sich in der Spielbank nicht mehr die mondäne Welt ihr Stelldichein. Ein Augenschein im Casino-Parkhaus zeigt: Statt dicken Limousinen und schnittigen Sportwagen reihen sich hier die Wagen der Mittelklasse. Es scheint, dass das Casino ein Ort der Massenfreizeit-Gesellschaft geworden ist, mit gelockerten Zugangsbestimmungen. Statt strenger Kleiderordnung werden heute in Luzern bei der Eingangskontrolle Jeans und Sweatshirt toleriert.Unsere Italiener halten sich dagegen an die Kleiderordnung, so wie sie noch bestand, als in der Sylvesternacht von 1925 der Chefcroupier in Luzern kurz vor Mitternacht sein letztes «Rien ne va plus» seufzte. Damals waren in den Casinos Frack und Krawatte selbstverständlich. Die traditions- und modebewussten Italiener halten sich noch heute an den Dress-Code von einst. Damit passten sie formidabel in die Ambiance des Spielcasino Luzern.

Noch heute ist eine Spur «Belle Epoque» zu spüren. Geschwungene Panoramafenster zum See, grosse Lüster und hohe, reich mit Stuck verzierte Hallen lassen das architek-tonische Erbe des Luzerner Hotelarchitekten Emil Vogt aufleuchten. Nach dem Totalumbau im Jahre 1914 schwärmte die «Schweizerische Bauzeitung» über die Ambiance des Casinos am Vierwaldstättersee: «Ein berückendes Bild bieten die dekorativ reich ausgestatteten Säle des Kurhauses an den Abenden der Hochsaison, wenn das Licht der kristallenen Leuchter in den Spiegeln und farbigen Marmorsäulen zittert, und funkelnde Reflexe und ein blendendes Leuchten wach ruft in dem reichen Schmuck der fein toilettierten Damen, wenn die eleganten Herren mitplaudernd die hohen Räume durchschreiten.» Beim Betreten der grossen Eingangshalle mit einem Lüster aus tausend geschliffenen Kristallen kommen die Aficionados der «Belle Epoque» auf ihre Kosten. Das moderne Casino behagt manchen nicht. Der nüchterne Stil, die moderne Beleuchtung und das Verbinden der beiden Etagen mit einer Rolltreppe, enttäuscht die Nostalgiker. Im Internet-Guestbook des Casinos findet sich die Kritik: «Der hintere Saal mit der Rolltreppe passt überhaupt nicht zu den vorderen Sälen, viel zu nüchtern, kalt, keine Atmosphäre.»

Dafür werden alle, die Pomp und Glanz lieben, vom dem Speisesaal des Restaurants entschädigt. Schon die Werbung streicht die Multifunktionalität des Luzerner Hauses heraus: Das «Apero-Dinner- Music-Fun-Lifestyle-Casino.» Gabie Burkhard, die Marketingverantwortliche, betont: «Wir wollen nicht nur ein reines Spielcasino sein, sondern bieten Kulinarisches und Kulturelles.» In der Cocktail-Bar spielt der Barpianist seine Evergreens; der «Club» verwandelt sich am Wochenende in eine Dancefloor und in der Casino-Bar gibt es Liveacts.

Die 14 Italiener wollen weder Livemusik hören noch das Tanzbein schwingen. Sie kommen so aus der Schale gepellt wegen des Roulettes. Sicherheitschef Roman Amstutz schwärmt: «Sie sahen aus wie in einem Hollywood- Film.» Die Italiener werden von Dutzenden Videokameras gefilmt; das Sicherheitsdispositiv ist in Luzern eng gestrickt. 200 Kameras wachen darüber, dass an Automaten und Spieltischen keine Manipulationen geschehen. Die Linsen der Kameras über den Spieltischen entgehen auch den Italienern nicht. Ihre Hände sind schnell, ihre Tricks ausgebufft. Die Überwacher vor den Monitoren und die Croupiers entdecken am ersten Tag das Falschspiel der Italiener nicht. Da wurde nachgesetzt und Jetons geschickt vom Filz geräumt. Die italienischen Trickkünstler lachen laut, freuen sich über die Anfangserfolge in einem naheliegenden Restaurant. «Willkommen im Casino Luzern - Ihrer Oase für Spiel, Spass und Spannung» - verspricht doch der Prospekt des «Grand Casino Luzern».

Was unsere Italiener nicht wissen: Am Nebentisch horchen Mitarbeiter der Abteilung für Video- Überwachung mit. Später lehnen die Italo-Casanovas wieder lässig am Spieltisch. Die Überwacher nehmen die eleganten GambIer ins Visier. All die Tricks, die sie vom Trainings-Programm und von Schulungs-Videos her kannten, werden hier plötzlich live angewendet. Die Übetwacher hantieren mit zwei Telefonen, instruieren die Sicherheitsleute in den blauen Uniformen und lenken die Kameras unbemerkt mit den Füssen, um die unglaublichen Betrügereien genau unter die Lupe zu nehmen. Schliesslich bewegen sich die diskreten Überwacher in ihren blauen Uniformen auf die Trick ser zu. Die Falle schnappt zu. Die Italiener beweisen nicht nur Stil beim Einkleiden, sondern zeigen sich als gute Verlierer. «Den Hausverweis akzeptierten sie ohne grossen Protest. Sie sagten zu uns: Gut gemacht. Aber das nächste Mal sind wir besser», erin-nert sich Sicherheitschef Amstutz.



Die aufwändige Video-Überwachung dient nicht nur dazu, Jeton-Trickser und Falschspieler ins Visier zu nehmen. Das System ist auch installiert, damit dem Personal der Kopf nicht sturm wird, bei den vielen Millionen Franken, die Woche für Woche im Casino bewegt werden. Die Kameras töten die Versuchung. Das Misstrauen begründet Amstutz mit einer Studie. Schnell druckt er per Mausklick ein Blatt aus dem Computer. Eine psychologische Befragung unter Bankangestellten der Universität Bochum zeigt ein niederschmetterndes Resultat. Ein Viertel der Angestellten sucht bewusst nach einer Lücke im Kontrollsystem, um Gelder zu veruntreuen. Weitere 50 Prozent würden bei einem Systemfehler nicht widerstehen können, sich privat zu bereichern. Nur ein Viertel aller Angestellten sind nach den Erkenntnissen der Bochumer Sozialwissenschaftler gegen jeden Betrugsversuch resistent. «Mich haben die Zahlen erschüttert. Aber was für eine Bank gilt, wird wohl auf eine Spielbank zu übertragen sein», sagt er.

Die Konsequenz: Bei jedem neuen Ausgeben oder Einziehen von Jetons am Spieltisch werden die «Hände gewaschen». Das heisst im Casino-Jargon: Der Croupier streckt seine Hände zur Kamera. Verdecktes Abzweigen ist unmöglich. Wenn beim Schichtwechsel die Rechnung des Croupiers nicht aufgehen sollte, können die digital und in Echtzeit (25 Bilder pro Sekunde) aufgezeichneten Bilder Aufschluss über eine mögliche Panne geben. Mit elektronischen Schlüsselkarten lässt sich jede Bewegung des Personals genau registrieren. Amstutz erklärt: «Wenn jemand eine Sicherheits- Leitplanke überschreitet, Räume ohne Zutritts befugnis betritt, werden wir sofort alarmiert». Big Brother im Spielcasino. So will es der Gesetzgeber. Zum Vornherein bestand der Verdacht: Bei ungenügender Kontrolle können sich die Spieltische zu Geldwaschanlagen im Hauptgang verwandeln. Deshalb ist Bundesbern immer online mit Luzern oder jedem anderen Casino in der Schweiz verbunden.

Die elektronische Überwachung wurde zum entscheidenden Kostenfaktor bei den 32 Millionen Franken, die das Casino Luzern vor seiner Eröffnung investierte. Als Massnahme gegen das Geldwaschen hat das Spielbankgesetz noch andere Hürden aufgebaut: Wer mehr als 15000 Franken Geld in Jetons wechselt, muss seine Personalien angeben und die Herkunft des Gel-des deklarieren. Sonst ist in der Schweiz das Registrieren von persönlichen Daten tabu. Beim Ausweis-Check wird wohl Vor und Nachname in den Computer eingegeben, aber nicht gespeichert. Nur Gäste, die wegen selbstzerstörerischen Spielverhaltens auffallen, leuchten im Computer auf: Gegen sie wurde eine Spielsperre verhängt.

Der Schutz gegen den Spielteufel ist im Spielbankgesetz unter dem Stichwort Sozialkonzept verankert. Eine Alibi-Übung? «Gegenüber anderen europäischen Ländern nimmt das Schweizer Modell den Auftrag der Prävention wirklich ernst», sagt Jörg Häfeli. Der Dozent der Fachhochschule für Soziale Arbeit in Luzern hat viele Spielbanken aufgesucht, um sich einen Überblick zu verschaffen. Seine Erkenntnisse sind in das Konzept «Careplay» eingeflossen. Careplay soll das Casino Luzern und alle übrigen Spielorte vor tristen Schlagzeilen wie «Spielsucht verwandelt Familienvater zum Räuber» bewahren. «Ein prohibitives Vorgehen gegen Sucht bringt allerdings nichts», meint Häfeli und plädiert für einen pragmatischen Umgang mit dem Thema. Die Konsequenzen einer einseitigen Prohibition sind bekannt. Als der Kanton Zürich als Vorreiter beim Spielautomatenverbot auftrat, steigerte dies den Umsatz des Kursaals im benachbarten Baden und vor allem: Plötzlich wurde in Zürich in viel mehr illegalen Spielhöllen gezockt.

Zurück ins Casino Luzern. Hier ist Susi Wandeler die Verantwortliche für das Sozialkonzept. Sie schult das Personal und ermuntert sie, über Besonderheiten von Stammgästen zu informieren. «Wenn auffällt, dass ein Gast, der gewöhnlich nur am Wochenende kam, plötzlich viel Zeit am Nachmittag hat, wird das schon erwähnt.» Das könnte ein Indiz für Arbeitslosigkeit, Ehekrise oder für andere Schicksalsschläge sein. Wenn ein solcher Gast mit grossen Verlusten bei den Slotmaschinen oder Spieltischen auffällt, ist eine Aussprache nötig. Die speziell geschulten Shift-Manager sprechen dann die Gäste an der Rezeption an. «Beim ersten Mal ist mir auch das Herz in die Hosen gerutscht, als ich den Gast ansprach. Ganz ehrlich: Ich hätte auch keine Freude, wenn meine Kioskfrau mich fragen würde: Warum verspielen sie jede Woche soviel Franken im Lotto?»

55 Selbstausschlüsse hat es in Luzern schon gegeben. Fünf wurden von Susi Wandeler zwangsweise verhängt. Ganz leicht ist es übrigens nicht, die Sperre wieder zu lösen. Nach einem Jahr wird der Eintrag nur gelöscht, wenn der Gesperrte mit einem Betreibungs- und Lohnauszug beweist, dass seine Finanzen im Lot sind. Auch den Nachweis, dass seither eine psychologische Beratung stattgefunden hat, muss erbracht werden. Die Sperre für unsere 14 Italiener ist lebenslang und schweizweit. Einzelne Mitglieder der Gruppe sind indes wieder gesichtet worden. Denn die eleganten Herren verfügen nicht nur über mehrere Anzüge, sondern auch über ein ganzes Bündel von AusweispapIeren.

17 mal spielen In der Schweiz gibt es, Casinos mit A-Konzession und unlimitierten Spielmöglichkeiteh in Luzern, Baden, Bern, Lugano und Montreux. Die Casinos mit B-Konzession, vorgeschriebenem Höchsteinsatz und maximal 150 Automaten, sind in Interlaken, Crans-Montana, Schaffhausen, Mendrisio, Pfäffikon, Davos, Courrendlin, Zermatt, St. Moritz, Bad Ragaz und in Fribourg. Eine erste Bilanz über die «Spielhölle Schweiz» ist ernüchternd. Der im ersten Jahr erreichte Bruttospielertrag bewegt sich unter den Erwartungen. Hochgerechnet auf ein Jahr erwartet die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) für 2002 rund 550 Millionen Franken. Davon gehen etwa 300 Millionen Franken an Steuern an den Bund. Das beste Ergebnis hat bisher das Casino Baden erreicht, Interlaken arbeitet mit Verlust, wie die Schweizerische Depeschenagentur (SDA) meldet.

Quelle Cigar 2003



Über Grand Casino Luzern AG:

An Traumlage direkt am See gelegen und in einem stilvollen, neobarocken Bijou aus der Jahrhundertwende beheimatet, lässt das Grand Casino Luzern nicht nur die Herzen von Liebhabern des Spiels höher schlagen, sondern auch von Gourmets, Kulturbegeisterten und Partygängern.

Unter dem Dach des Grand Casino Luzern vereint sich ein vielfältiges Gastro- und Unterhaltungsangebot. Dazu gehören das Grand Jeu und das Jackpot Casino, das von GaultMillau und Guide Bleu ausgezeichnete Restaurant Olivo, der Bankettbereich sowie das 2004 eröffnete Casineum. An warmen Tagen rundet das idyllische Restaurant Dolce Vita das vielfältige Angebot des Grand Casino Luzern ab.

Das Grand Casino Luzern ist 365 Tage im Jahr für Sie geöffnet. Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie gerne auf unserer Website.

Bitte beachten Sie folgende Zutritts-Regelungen:

Spielbereich Eintritt ab 18 Jahren, mit gültigem Pass, europäischer ID oder Führerschein.



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