Ausgespielt, Warum die Deutschen immer weniger Geld in die Casinos tragen

03.09.2003, Lesen Sie hier den Bericht über «Ausgespielt, Warum die Deutschen immer weniger Geld in die Casinos tragen».

Hamburg - "Nichts geht mehr!" - dieser Ausspruch gilt zunehmend für die gesamte deutsche Glücksspiellandschaft: Die Sparmaßnahmen in der Spielbank Hittfeld sind Ausdruck einer bundesweiten Misere. Allein im großen Spiel, dem Roulette und Blackjack, verzeichneten die 75 deutschen Casinos im Wirtschaftsjahr 2001/2002 Einbußen von 13 Prozent, sagt Matthias Hein von der Deutschen Spielbanken Interessen- und Arbeitsgemeinschaft (Desia).

Umgesetzt wurden knapp eine Milliarde Euro. Tendenz: fallend. Mit 1,52 Millionen Besuchern kamen im ersten Halbjahr 2003 zehn Prozent weniger Gäste an die Spieltische. "Seit zwanzig Jahren geht der Trend zum schnelleren Spiel", sagt Hein. Doch erstmals ist 2003 auch das Geschäft mit Automaten gesunken - um mehr als vier Prozent.

Schuld seien Euro-Umstellung und wirtschaftliche Lage. "Zudem ist das Freizeit-Angebot enorm gewachsen", sagt der Desia-Sprecher. Die Casinos müssten sich gegen Computerspiele, Internet und TV- Shows behaupten. Hinzu komme die Konkurrenz untereinander: In den letzten zwei Jahren öffneten fünf neue Spielbanken. Das Personal bekommt die Krise zu spüren: Laut Hein schrumpfte der Trinkgeld- Tronque um fünfzig Prozent. Niedersachsens Spielbanken entließen vergangenes Jahr zehn Prozent der Belegschaft.

Ebenso schlecht stehen auch andere Glücksspiel-Anbieter da: 2002 verlor die Nordwestdeutsche Klassenlotterie 16 Prozent ihrer 558 Millionen Euro Umsatz. Die Nordwest Lotto und Toto Hamburg verzeichnete bei 225,5 Millionen Euro Spieleinsatz ein Minus von sieben Prozent. Die Pferde- Wette "RennQuintett" wird gar ganz eingestellt. vlbir Quelle: Hamburger Abendblatt

		
 
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