Von Kartenlimits in Thailand bis zu Ausländer-Casinos in Nordkorea - die skurrilsten Glücksspielregelungen weltweit

02.12.2025, Glücksspielgesetze bilden weltweit ein buntes Puzzle: Während manche Staaten eine liberale Linie verfolgen, wirken die Bestimmungen anderer Länder selbst für erfahrene Casinobesucher erstaunlich ungewöhnlich.

Thailand: Maximal 120 Spielkarten erlaubt
Eines der merkwürdigsten Glücksspielgesetze findet sich in Thailand. Der Playing Cards Act von 1943 untersagt es Privatpersonen, mehr als 120 nicht registrierte Spielkarten zu besitzen. Die Regelung ist Teil einer strengen Anti-Glücksspiel-Politik. Wer dagegen verstösst, riskiert Geldstrafen oder bis zu drei Jahre Haft. Behörden dürfen zudem zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang Hausdurchsuchungen durchführen, um den Besitz grosser Kartenmengen zu überprüfen. Was harmlos klingt, dient der Eindämmung illegaler Glücksspielrunden – viele Karten zu besitzen kann bereits als Hinweis auf unerlaubtes Spiel gewertet werden.

Brasilien: Jogo do Bicho – offiziell illegal, dennoch allgegenwärtig
In Brasilien hält sich ein Glücksspiel, obwohl es seit Jahrzehnten verboten ist: das Jogo do Bicho („Tierspiel“). Obwohl formal seit 1946 illegal und laut Decree-Law 3.688 von 1941 mit vier Monaten bis zu einem Jahr Haft für Betreiber geahndet, wird es überall angeboten – von Strassenständen bis hin zu Apps. Auch Spieler können theoretisch bestraft werden. Trotzdem ist das Spiel tief in der Kultur verankert, besonders bei Fussball, Karneval und in einkommensschwächeren Gemeinden. Paradox wirkt, dass manche Behörden und Politiker es tolerieren, während anderswo über eine Legalisierung diskutiert wird.

Nordkorea: Glücksspiel nur für Ausländer
In Nordkorea ist Glücksspiel für die eigene Bevölkerung nahezu vollständig untersagt. Zwar existieren Casinos, doch diese dürfen ausschliesslich von ausländischen Touristen genutzt werden. Für Nordkoreaner bleibt das Spielen tabu. Die Einrichtungen dienen primär als Einnahmequelle für den Staat und nicht als Freizeitangebot für die eigene Bevölkerung.

China (Festland): Striktes Glücksspielverbot
Auf dem chinesischen Festland ist Glücksspiel in fast allen Formen untersagt – egal ob private Wettspiele, Sportwetten oder Casinobetrieb. Auch Online-Glücksspiel ist betroffen. Eine Ausnahme bildet Macau, die Sonderverwaltungsregion mit einer langen Glücksspieltradition. Das harte Vorgehen soll soziale Kontrolle stärken und Korruption eindämmen.

Griechenland: Videospiele als potenzielles Glücksspiel
Ein weiteres Beispiel ungewöhnlicher Regulierung stammt aus Griechenland. 2002 wurden alle elektronischen Spiele an öffentlichen Orten verboten – darunter sogar simple Computerprogramme wie Solitaire. Ziel war es, illegales Glücksspiel in Internetcafés und an öffentlichen Rechnern zu bekämpfen. Obwohl das Gesetz später teilweise gelockert wurde, gilt es bis heute als Symbol überzogener Regulierung.

Mehr als nur Karten und Würfel
Diese Beispiele machen deutlich, dass Glücksspielgesetze stark kulturell geprägt sind. In Thailand steht nicht das Wetten selbst, sondern die Menge an Spielkarten im Fokus. In Brasilien boomt ein verbotenes Lotteriespiel. Und in Nordkorea bleibt der Zugang zu Glücksspiel eine exklusive Angelegenheit für ausländische Besucher. Die Vielzahl an Regelungen spiegelt historische, gesellschaftliche und politische Hintergründe wider und zeigt, dass Glücksspielpolitik selten rein rational erfolgt.

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