Krypto im Glücksspiel: Wie Schweizer Casinos mit Bitcoin umgehen

04.12.2025, Kryptowährungen haben in den vergangenen Jahren nicht nur die Finanzbranche beeinflusst, sondern auch die Welt des Glücksspiels. Digitale Währungen wie Bitcoin, Ethereum oder andere Token könnten theoretisch ideale Zahlungsmittel für Online-Casinos darstellen: schnell, weltweit nutzbar und mit einem gewissen Grad an Anonymität. Doch wie sieht die tatsächliche Situation in der Schweiz aus? Ist das Bezahlen mit Kryptowährungen in Schweizer Casinos überhaupt zulässig? Und welche gesetzlichen Vorgaben und Risiken bestehen? Nachfolgend finden Sie eine kompakte Übersicht basierend auf aktuellen Schweizer Quellen.

Rechtlicher Rahmen für Online-Glücksspiel in der Schweiz
Seit dem 1. Januar 2019 ist Online-Glücksspiel in der Schweiz durch das Bundesgesetz über Geldspiele (Geldspielgesetz, AMG) reguliert und erlaubt. Lediglich lizenzierte Betreiber dürfen Schweizer Spielern legale Online-Casinospiele anbieten – und diese Lizenzen wurden zunächst ausschliesslich bestehenden stationären Spielbanken zugestanden. Zuständig für Aufsicht und Kontrolle sind die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) sowie die Gambling-Supervisory-Authority Gespa.

Zum Spielerschutz gehören unter anderem Meldepflichten bei Geldwäscheverdacht und die Möglichkeit, Spieler zu sperren, wenn die Herkunft ihres Vermögens nicht ausreichend nachvollziehbar ist.

Kryptowährungen als Zahlungsmittel: Aktueller Stand in der Schweiz
Obwohl Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum in der Schweiz grundsätzlich legal und etabliert sind, ist ihre Nutzung in lizenzierten Schweizer Online- Casinos stark limitiert – derzeit sogar praktisch ausgeschlossen.

Laut einem Bericht der MROS (Melde- und Analysestelle Geldwäscherei) sind Kryptowährungen als Zahlungsmittel in Schweizer Casinos aktuell verboten. Auch Medienberichte – unter anderem von Bitcoin News – bestätigen, dass es bei offiziell lizenzierten Schweizer Online-Casinos keine Möglichkeit für direkte Krypto-Einzahlungen gibt. Weitere Quellen verweisen darauf, dass Kryptos bei ESBK- lizenzierten Anbietern klar ausgeschlossen sind.

Der Hauptgrund liegt in strengen Anti-Geldwäscherei-Richtlinien sowie umfassenden KYC- Anforderungen, denen regulierte Casinos unterliegen.

Krypto-Casinos: Nutzung nur über ausländische Plattformen
Dies bedeutet jedoch nicht, dass Schweizer Spieler grundsätzlich keine Kryptowährungen zum Spielen verwenden können. Internationale „Krypto-Casinos“ akzeptieren häufig diverse digitale Währungen, verfügen jedoch in der Regel über Lizenzen aus anderen Jurisdiktionen – etwa Malta oder Curaçao – und nicht über eine Schweizer Lizenz.

Schweizer Internetanbieter blockieren gemäss Gesetz nicht autorisierte Glücksspielseiten mittels DNS- oder IP-Sperren. Wie Bitcoin News berichtet, gehen Schweizer Nutzer beim Spielen auf ausländischen Plattformen das Risiko ein, nicht den gleichen Schutz wie bei einem Schweizer lizenzierten Anbieter zu erhalten.

Damit bewegen sich Krypto-Casinos für Schweizer Spieler in einer rechtlichen Grauzone: Das Spielen selbst ist nicht ausdrücklich verboten, allerdings besteht ein deutlich reduzierter regulatorischer Schutz.

Technische Abläufe bei Krypto-Zahlungen im Casino

• Wer auf einem internationalen Krypto-Casino spielt, erlebt typischerweise folgenden Ablauf:

• Auswahl der gewünschten Kryptowährung (z. B. Bitcoin, Ethereum) bei der Einzahlung

• Das Casino stellt eine Wallet-Adresse oder einen QR-Code zur Verfügung

• Nach erfolgter Blockchain-Transaktion wird der Betrag – abzgl. eventueller Gebühren – dem Spielerkonto gutgeschrieben

• Für Auszahlungen verlangen viele Casinos KYC-Nachweise wie Ausweis oder Adressdokumente

• Moderne Anbieter experimentieren zudem mit Lösungen wie dem Bitcoin-Lightning-Netzwerk, wodurch nahezu sofortige Einzahlungen möglich werden

Kryptowährungen im Schweizer Glücksspiel: Status quo und Ausblick
Derzeit gilt: In lizenzierten Schweizer Online-Casinos ist die Nutzung von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum nicht erlaubt, wie ausdrücklich im MROS-Bericht festgehalten wird.

Wer dennoch mit Kryptowährungen spielen möchte, muss auf internationale Anbieter ausweichen – allerdings auf Kosten eines geringeren rechtlichen Schutzes.

Trotzdem bleibt das Thema relevant. Angesichts der wachsenden Bedeutung digitaler Vermögenswerte könnte auch in der Schweiz irgendwann politisches Interesse entstehen, das Geldspielgesetz anzupassen. Bislang haben sich jedoch keine konkreten Änderungen ergeben.

Bitte beachten Sie, dass alle Angaben ohne Gewähr erfolgen und sich gesetzliche Bestimmungen ändern können. Für aktuelle Informationen empfiehlt es sich, die offiziellen Webseiten der zuständigen Stellen direkt zu konsultieren.

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