Tourismus und Casinos: Eine weltweite Verbindung mit Schweizer Eigenheiten

23.12.2025, Casinos und Tourismus stehen seit Langem in einem engen Verhältnis. Wo Menschen reisen, um Erholung, Abwechslung oder besondere Erlebnisse zu finden, gehört Glücksspiel häufig zum Unterhaltungsangebot. Weltweit haben sich bekannte Reiseziele rund um Casinos etabliert – von Las Vegas über Macau bis nach Monte Carlo. Auch in der Schweiz spielen Casinos eine Rolle im Tourismus, wenn auch in einer zurückhaltenderen und stärker eingebetteten Form.

Casinos als touristischer Anziehungspunkt weltweit

Auf internationaler Ebene fungieren Casinos in vielen Regionen als starke Besuchermagnete. Städte wie Las Vegas oder Macau zeigen, wie Glücksspiel als zentrales Element einer Destination wirken kann. Dort sind Casinos Teil umfassender Erlebnislandschaften, die Hotels, Restaurants, Shows, Shopping und Veranstaltungen vereinen. Das Glücksspiel selbst ist dabei oft weniger der alleinige Zweck der Reise, sondern ein Auslöser für längere Aufenthalte und hohe touristische Ausgaben.

In Europa ist die Rolle der Casinos traditionell anders geprägt. Orte wie Monte Carlo, Baden-Baden oder Deauville verbinden Spielbanken mit Geschichte, Eleganz und gehobenem Lebensstil. Hier stehen Exklusivität und Atmosphäre im Vordergrund, nicht Massentourismus. Casinos tragen zur Identität dieser Orte bei und sind Teil eines kulturellen und gesellschaftlichen Gesamtbildes.

Die Schweizer Perspektive: Casino und Kurort

In der Schweiz ist die Verbindung zwischen Tourismus und Casinos historisch eng mit Kur- und Ferienorten verknüpft. Bereits im 19. Jahrhundert entstanden Spielbanken in Destinationen wie Bad Ragaz, Montreux oder St. Moritz, die ein internationales Publikum anzogen. Gäste kamen wegen der Landschaft, der Erholung und des gesellschaftlichen Lebens – das Casino ergänzte dieses Angebot als Treffpunkt und Unterhaltungsmöglichkeit.

Bis heute sind viele Schweizer Casinos bewusst in touristisch geprägten Regionen angesiedelt. Sie befinden sich häufig in Städten mit hoher Besucherzahl oder in bekannten Feriengebieten. Im Unterschied zu globalen Glücksspielzentren sind sie jedoch selten der Hauptgrund für eine Reise. Vielmehr bieten sie Touristen ein zusätzliches Erlebnis, etwa als Abendunterhaltung oder bei schlechtem Wetter.

Wirtschaftliche Effekte und Standortfragen

Der wirtschaftliche Beitrag von Casinos zum Tourismus zeigt sich vor allem indirekt. Sie können die Aufenthaltsdauer verlängern, zusätzliche Ausgaben generieren und Arbeitsplätze schaffen – nicht nur im Casino selbst, sondern auch in Hotellerie, Gastronomie und weiteren Dienstleistungen. Zudem profitieren Regionen von Abgaben und Steuereinnahmen, die in Infrastruktur, Kultur oder soziale Projekte investiert werden.

Gleichzeitig zeigen internationale Erfahrungen, dass Casinos nicht automatisch touristischen Erfolg garantieren. Entscheidend ist, wie gut sie in eine regionale Strategie eingebettet sind. Spielbanken ohne attraktives Umfeld oder klare Positionierung erzielen meist nur begrenzte Effekte. Auch in der Schweiz wird daher bei der Vergabe von Konzessionen geprüft, ob ein Casino zur touristischen und wirtschaftlichen Entwicklung eines Standorts beiträgt.

Wandel durch Digitalisierung und neue Reisegewohnheiten

Ein langfristig relevantes Thema ist der Einfluss der Digitalisierung. Online-Glücksspiel macht das Spielen ortsunabhängig und stellt die klassische Rolle des Casinos infrage. Dadurch gewinnt der Erlebnisfaktor an Bedeutung: Architektur, Gastronomie, Veranstaltungen und die Einbindung in die Region werden zu zentralen Erfolgsfaktoren.

Sowohl weltweit als auch in der Schweiz zeigt sich deshalb ein klarer Trend: Casinos, die sich als vielseitige Freizeit- und Erlebnisorte verstehen, bleiben touristisch relevant. Der Zusammenhang zwischen Tourismus und Casinos besteht weiterhin, verändert jedoch seine Ausprägung.

Casinos sind heute mehr als reine Glücksspielbetriebe. Sie bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Unterhaltung, Wirtschaft und Tourismus. In der Schweiz wie auf internationaler Ebene gilt: Dort, wo Casinos sinnvoll in ein touristisches Gesamtkonzept integriert sind, können sie zur Attraktivität einer Destination beitragen. Entscheidend ist nicht allein das Spiel, sondern das Zusammenspiel von Erlebnis, Umgebung und regionaler Identität.

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