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Warum Chinesen beim Roulette gelbe Mützen tragen





26.09.2007, Lesen Sie hier den Bericht über «Warum Chinesen beim Roulette gelbe Mützen tragen».

Früher Inbegriff der kapitalistischen Dekadenz, boomen in China heute die Kasinos. Macau macht mehr Umsatz als Las Vegas. Eine N acht am Spieltisch. Von Bernhard Bartsch

„Brei aus vielen Provinzen“ wirbt der riesige Bildschirm über dem Portal des Casino Grand Lisboa. Einige Sekunden lang steht eine Foto von Suppenschüsseln auf der goldenen Fassade, dann zerfällt sie in einzelne Pixel, aus denen sich neue Schriftzüge formen: „Heute schon 1 340 521 Dollar ausgezahlte Gewinne.“ Auf dem Parkplatz erhält eine Busladung chinesischer Touristen letzte Anweisungen vor dem Abenteuer. „Keine Fotos im Kasino, Treffpunkt hier um Punkt fünf“, erklärt der Reiseleiter durch ein Megafon. „Und unbedingt immer die gelben Mützen aufhalten!“ Macau, ehemalige portugiesische Kolonie, ist die neue Welthauptstadt des Glückspiels. Acht Jahre nach ihrer Rückkehr zur Volksrepublik hat sie Las Vegas als grösste Kasino- Metropole überholt. Mittlerweile sind die Umsätze in Macau 10 Prozent höher.

Stapel von Bargeld

Die meisten Besucher kommen aus der Volksrepublik, Neureich, die anreisen, um einen Tag lang der wirtschaftlichen Unvernunft zu frönen, die Peking seinem Volk nur in der kleinen Sonderverwaltungszone erlaubt. „Glücksspiel liegt uns Chinesen im Blut“, sagt Guo Sunqiang, Manager aus dem benachbarten Guangdong. „Wenn die Regierung es nicht verboten hätten, würden viele das Geld, das sie tagsüber verdienen, nachts gleich wider verzocken,“ Zwar spielt Guo mit Freunden auch daheim um Geld, meist Poker. Doch weil dabei keine echte Kasinostimmung aufkommt, fährt Guo alle paar Monate mit eine Stapel von Bargeld nach Macau.

Dass Chinas Neureiche ausgerechnet in Macau an die globale Vergnügungskultur andocken, ist historische Ironie. Denn vor 400 Jahren versuchten die europäischen Kolonialmächte von der Halbinsel aus, das verschlossene Reich der Mitte aufzustemmen. Ende des 16. Jahrhunderts machte Portugal die Halbinsel zu Europas ersten China-Stützpunkt. Den Händlern folgten die Missionare, die den Chinesen das Christentum bringen wollten. Es wurde der wohl erfolgloseste Missionsversuch der Geschichte. Aber immerhin lernten die Patres als erste Europäer Chinesisch und lösten mit ihren Berichten in Europa die erste China-Euphorie aus.

Und mit Macau ging es stetig bergab. Damm kamen die Briten und etablierten Mitte des 19. Jahrhunderts nur wenige Kilometer entfernt die Enklave Hongkong. Da die puritanischen Briten dort kein Glücksspiel duldeten, konnte Macau wenigstens damit etwas verdienen. Es war ein schmuddliges Geschäft, aus dem die Kolonialverwaltung sich schliesslich zurückziehen wollte, weswegen sie 1960 einer Gruppe Hongkonger Jungunternehmer eine Lizenz anbot – und damit ihre Macht eine einen Lebemann namens Stanley Ho verlor. Der heute 85-Jährige besitzt über seine Sociedade de Tuirsismo e Diversoes de Macau 17 Kasinos, darunter das legendäre Lisboa und dessen mondänen Nachfolger Grand Lisboa, ausserdem die Fluggesellschaft, die Hochgeschwindigkeitsfähren nach Hongkong und die grösste Bank. Jeder vierte in Macau arbeit für Ho, der zu den reichsten Männern Asiens zählt (2007 setzte „Forbes“ ihn weltweit auf Platz 104) und mit dem Spruch wirbt: „Stanley Ho kann es sich leisten, Ihnen ihre Gewinne auszuzahlen.“

Las-Vegas-Grössen Doch erst nach dem Ende der portugiesischen Kolonialzeit im Jahre 1999 kam das Geschäft so richtig in Schwung. Peking beendete Hos Alleinherrschaft und lud die internationale Konkurrenz ein. Seitdem haben auch Las-Vegas-Grössen wie Stephen Wynn und Sheldon Adelson Dependancen in Macau eröffnet. „Las Vegas hat 100 Jahre gebraucht, um gross zu werden“, sagt Adelson, „aber so, wie es in China läuft, wird es in Macau nur 5 dauern.“

Um sich für den Ansturm zu wappnen, sollen bis 2010 rund 37 Milliarden Franken investiert werden: in Kasinos und Hotels, Einkaufs- und Messezentren, Museen und Klubs. Das bisher grösste Projekt wird Ende August eröffnet: das Macau Venetian, Ableger von Adelsons amerikanischem Venedig-Nachbau, ein über 2 Milliarden Franken teures Mammutprojekt mit 3000 Hotelzimmer. 26 Kasinos mit über 3000 Spieltischen und fast 8000 Automaten buhlen in Macau derzeit um Gäste und versuchen, den Las-Vegas-Glamour zu inszenieren. So können die Besucher des Grand Lisboa derzeit hinter Panzerglas einen walnussgrossen Diamanten bewundern. Hunderte Millionen Dollar soll er gekostet haben und ist damit nicht nur fast so teuer wie der ganze 44-stöckige Plast, sondern unterstützt die Illusion, auch die Kristallleuchter seien aus etwas anderem als aus geschliffenem Glas.

Die Tische sind nach Mindesteinssatz gestaffelt An den billigsten kann man schon mit Chips für umgerechnet 1 Franken 50 spielen, doch an den meisten müssen wenigstens 15 bis 80 Franken gesetzt werden, ganz zu schweigen von den VIP-Tischen, an denen stündlich Millionen bewegt werden, hin- und hergeschoben von livrierten Croupiers, die ihre Arbeit mit der Fingerfertigkeit von Magiern verrichten. Neben ihnen zeigen Computerbildschirme an, wie die Würfel bisher gefallen sind, wie oft die Kugel aus Schwarz oder Rot gelandet ist und seit wie vielen Runden es keinen Royal Flush mehr gegeben hat.

Es ist eine 24-Stunden-Welt zum Versinken. Es gibt kein Sonnenlicht, keinen Tag, keine Nacht. Die einzige Zäsur sind die stündlichen Gesangseinlagen auf der Bühne. Russische Tänzerinnen in weissen Federboas singen Kasinoklassiker wie „Money makes the world go round“ oder natürlich „Diamonds are forever“. Doch Beachtung senken ihnen nur die Neuankömmlinge, die das Fieber noch nicht gepackt hat. Und die anderen, die haben zum Glück ihre gelben Mützen auf. Anhand von ihnen kann der Reiseleiter notfalls diejenigen wiederfinden, die im Zauber des Glückspiels jedes Zeitgefühl verloren haben.

Quelle: Printausgabe NZZ



Über Glücksspiele in Macau - Gambling in Macao:

Macau (englisch Macao) liegt rund 50 Kilometer westlich von Hongkong und ist das Glücksspiel-Paradies in Asien.

Macau hat rund 40 Spielcasinos. Die grössten Casinos sind The Venetian Macao, MGM Macao, Wynn Macao, Galaxy StarWorld, City of Dreams, Sands Macao, Casino Lisboa.

Neben den riesigen und farbenfrohen Casinobuildings ist eines der Wahrzeichen der Macau Tower (Fernsehturm mit 338 Meter) mit atemberaubenden Ausblicken auf die Stadt.

Macau erstreckt sich über eine Fläche von 115.3 km2 und hat rund 620'000 Einwohner.



--- Ende Artikel / Pressemitteilung Warum Chinesen beim Roulette gelbe Mützen tragen ---


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