Das ist inakzeptabel! Die Casino Kursaal Interlaken AG hat kein gutes Jahr hinter sich. Ganz abgesehen vom chronisch defizitären Kongressgeschäft muss die CKI AG auch schlechte Zahlen im Betrieb kommunizieren. Dividenden können vor diesem Hintergrund nicht ausbezahlt werden.
In ihrem Geschäftsbericht 2007 weist die Casino Kursaal Interlaken AG einen Verlust von 109'908 Franken aus. «Zum dritten Mal hintereinander müssen wir ein negatives Betriebsergebnis präsentieren, das 2007 auch nicht mit dem Immobilienerfolg aufgefangen werden konnte», schreibt Verwaltungsratspräsident Peter Honegger in seinem Jahresbericht. Nur dank des Casinos konnte ein Konzerngewinn erzielt werden. Bei einem Umsatz von 14,1 Millionen Franken erwirtschaftete das Casino einen Reingewinn von 1,7 Millionen Franken. Auch bei den Besucherzahlen habe man mit mehr als 100'000 einen Rekord verzeichnet, so Oliver Grimm, Leiter Casino. Der Konzerngewinn sank trotz des guten Ergebnisses der Casino Interlaken AG um rund 170'000 Franken auf 1,034 Millionen Franken.
Ertrag ist zu gering «Wenn wir intern nur die Umsatzmieten belasten, muss die Betriebsrechnung positiv abschliessen», kommentiert Honegger die Haltung des Verwaltungsrates zum Ergebnis der CKI AG gegenüber dieser Zeitung. Dies ist bei Weitem nicht so. Im Gegenteil: Der Betriebserfolg vor Zinsen und Steuern sank um rund 316'000 Franken auf ein Minus von rund 1,5 Millionen Franken. Der Betriebsertrag sank gar um 378'000 auf unter 7 Millionen Franken. Trotz des gesunkenen Ertrages stieg aber der Personalaufwand um rund 180'000 auf rund 3,9 Millionen Franken. Dies ist – mit den Zahlen aus dem 2005, die durch die damaligen Unwetterereignisse und die daraus resultierenden Versicherungsbeiträge beeinflusst wurden – das dritte negative Betriebsergebnis in Folge. «Das ist inakzeptabel», so Honegger. Vor diesem Hintergrund erscheint der Direktionswechsel von Rolf Zingg zu Ole Hartjen auch nicht mehr ganz so freiwillig, wie er kommuniziert wurde. Dies obwohl Honegger auch in seinem Vorwort betont, man habe mit Zingg eine einvernehmliche Lösung gefunden. Honegger betont auch einmal mehr, dass das Kongressgeschäft, wenn man die Vollkostenrechnung anschaue, grundsätzlich defizitär sei.
Keine Dividende Trotz der negativen Zahlen bezeichnet Honegger im Jahresbericht das 2007 als Meilenstein in der Geschichte des Kursaals Interlaken. Von den Gemeinden und dem Gewerbe seine A- fonds-perdu-Beiträge in der Höhe von 12 Millionen Franken für die geplante Kongresserweiterung zusammengekommen. Zudem stünden noch 7 Millionen Franken seitens des Kantons in Aussicht. Diese Partnerschaft sei einmalig und zeige die Bedeutung des Kongresstourismus für die Region. Dies verpflichte auch, nach Vollendung des Projekts nicht nur das grösste, sondern auch das beste Kongresszentrum der Alpen zu führen. Trotz dem erfreulichen Casinogeschäft will Honegger den Aktionären einen Dividendenverzicht zumuten, weil er davon ausgeht, dass es vom Steuerzahler nicht verstanden würde, wenn nach den hohen A-fonds-perdu-Beiträgen und der fehlenden Rentabilität eine Dividende ausbezahlt würde.
Offen seit dem 4. Juli 2002
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