Herzversagen im Casino

07.03.2004, Lesen Sie hier den Bericht über «Herzversagen im Casino»

Minuten vor dem Rekordgewinn am Mittwoch stirbt ein Mann am Roulettetisch -

ST. GALLEN. Dem Mann am Roulettetisch lacht das Glück. Er hat 5000 gewonnen, als er ohnmächtig zu Boden sinkt: Herzversagen. Jede Hilfe kommt zu spät.

CHRISTOPH ZWEILI Es ist ein bewegter Mittwoch im Grand Casino St. Gallen. Ein Mann, der kurz nach 15 Uhr eintrifft, wechselt ein paar hundert Franken, um Roulette zu spie-len. «Nach zweieinhalb Stunden begann er sich schlecht zu fühlen», sagt Casino-Manager Peter Klugsberger. Schliesslich bricht er zusammen, wird zuerst vom Sicherheitspersonal, dann von der Ambulanz betreut. Vergeblich. Der Mann stirbt noch im Haus. «Er war herzkrank, nahm Medikamente. Seine Frau gab ihm auch sofort Nitroglyzerin-Spray», sagt Manager Klugsberger dazu. Nur 90 Minuten später, um 18.59 Uhr, tönt die Fanfare aus «Also sprach Zarathustra» über die Lautsprecher. Der Jingle kündigt an, dass der Swiss Jackpot geknackt ist - bloss in welchem der fünf vernetzten A-Casinos? Der ersten Verwirrung folgt die Freude über den Gewinn im eigenen Haus. Die 70-jährige Rentnerin fasst ihr Glück kaum. Dass sie 4,1 Mio. Franken abgeräumt hat, muss ihr das Personal zuerst klar machen. Dann fliesst der Champagner - auf Kosten des Hauses. Die vom Microchip im «Sphinx»-Walzengerät gespeicherten letzten Spielzüge werden von Spezialisten noch einmal nachgespielt. Es wird verifiziert, ob mit dem Rekordgewinn alles rechtens ist. Einen Tag nach dem Rekordgewinn gewinnt ein Spieler am «Super Cherry» 93 024 Franken aus dem casinoeigenen Mystery-Jackpot. Das Spiel geht weiter.

Befragt Erste Hilfe Ist das Personal des Grand Casino St. Gallen in Erster Hilfe ausgebildet? Ja, sämtliches Personal wurde geschult. Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzmassage waren Teil dieser Samariterausbildung.

Wie haben Sie am Mittwoch auf den Notfall reagiert? Das Sicherheitspersonal im Saal und vor den Überwachungs-Bildschirmen hat rasch geschaltet. Während der bewusstlose Mann in ein Samariterzimmer gebracht wurde, wurde die Ambulanz alarmiert. In diesem Raum wurde der Mann beatmet, bis nach ein paar Minuten die Ambulanz erschien und die Betreuung übernahm. Zweimal wurde der Mann von diesen Fachleuten erfolgreich reanimiert, die Atmung kehrte zurück. Dann starb er. Ist ein Laiendefibrillator (Elektroschock-Gerät) für die Herz-Lungen-Wiederbelebung im Haus? Nein, so ein Gerät haben wir nicht.

Und was ergab die polizeiliche Abklärung? Das weiss ich nicht. Noch im Grand Casino wurde ein Protokoll zuhanden des St. Galler Untersuchungsrichter-Amtes aufgenommen. (cz) Peter Klugsberger Casino-Manager Slot-Machines sind das grosse Geschäft

Der Jackpot-Rekordgewinn der 70-jährigen St. Gallerin von 4,17 Mio. Franken zeigt, dass sich mit den einarmigen Banditen sehr viel Geld verdienen lässt.

Europas grösster Jackpot 20 der insgesamt 165 Slotmaschinen sind in St.Gallen an den Swiss Jackpot angeschlossen - je 20 sind es auch in den übrigen Deutschweizer A-Casinos in Luzern, Baden, Basel und Bern. Gespiesen werden die Geräte mit kleineren und grösseren Münzbeträgen, Noten oder ab einer Cashless-Card. Theoretisch kann der «grösste Jackpot Europas» also schon mit einem Einsatz von einem Franken ausgelöst werden. Um ihre Chancen zu erhöhen, hat die spielkundige Rentnerin fünf Franken pro Runde investiert, um schliesslich den Gewinn von 4,17 Mio. Franken auszulösen. Das Geschäft mit den Slotmachines ist für das Grand Casino lukrativ, denn fünf bis sechs Prozent vom gespielten Geld bleiben im Haus. Schon am Tag nach dem grossen Gewinn, nur 16 Stunden später, wird der Stand des Swiss Jackpots mit 1,88 Mio. Franken angegeben. Das alles wurde in einem Tag erspielt? «Nein», heisst es dazu im Grand Casino, «der Jackpot wird mit einem prozentual festgelegten Sockelbetrag aus Spieleinsätzen ausgestattet, damit der Anreiz zum Spielen grösser ist.» Gestern Freitag, 13 Uhr, waren es schon 1,91 Mio. Der Rekordgewinn war der sechste grosse Jackpot-Gewinn seit Eröffnung des Casinos am 28. November. Bereits fünf Tage nach der Eröffnung erzockte sich ein 36-jährige Thurgauer 110 220 Franken an einer Maschine. Seither wurden fünf weitere Gewinne zwischen 45 000 und 93 000 Franken ausbezahlt, davon einer an einem Einzelgerät und vier aus dem hauseigenen Mystery-Jackpot, dem 135 Geräte angeschlossen sind.

7,5 Millionen in drei Monaten Die St.Galler Casino-Betreiber - Hauptaktionäre sind die Swiss Casinos Holding AG (68,6 Prozent), Casinos Austria (Swiss) AG (29,4) und St.Gallen-Bodensee-Tourismus (2) - stehen dazu, dass mit den sich schnell drehenden Walzengeräten viel Geld zu verdienen ist. Peter B. Meier, CEO der Swiss Casinos Holding AG, rechnet mit 30 Mio. Franken Jahresumsatz. Laut Casino-Manager Peter Klugsberger wurden in den ersten drei Monaten etwas mehr als 7,5 Millionen erwirtschaftet - «damit liegen wir etwas über dem Businessplan». (cz)

Quelle: Tagblatt

Swiss Casinos St. Gallen ist seit 29. November 2003 offen.

Angebot

Swiss Casinos St. Gallen bietet im Tischspielbereich den Gästen an 13 Tischen folgende Spiele an: «American Roulette», «Black Jack» und «Texas Hold'em Poker». Darüber hinaus sorgen 177 Glücksspielautomaten für spannende Unterhaltung. Ebenso sorgt die Multiroulette-Anlage für prickelnde Augenblicke.

Eine ungezwungene, sehr persönliche Gästebetreuung wird im Swiss Casinos St. Gallen gross geschrieben. Wer beispielsweise die Spielregeln nicht kennt, dem helfen die topausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne weiter.

Das Radisson Blu im selben Gebäude bietet als Business- und Konferenz- Hotel 123 Zimmer mit insgesamt 246 Betten und Konferenzräumen für jeden Bedarf. Das Restaurant Olivé sorgt für kulinarische Hochgenüsse.

Ab 18 Jahren, mit einem amtlichen Ausweis und gepflegter Kleidung steht dem Glück nichts im Wege.

Der Eintritt ist kostenlos.

Anfahrt

In hauseigenen Parkhaus und in unmittelbarer Nähe zum Casino stehen gebührenpflichtige Parkplätze zur Verfügung.

		
 
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