Auflagen für das Thuner Casino

21.04.2008, Lesen Sie hier den Bericht über «Auflagen für das Thuner Casino».

Der Regierungsstatthalter erlaubt Musik im Thuner Casino ab 22 Uhr nur noch in Zimmerlautstärke. Tanz und Unterhaltung sind so nicht mehr möglich. Mieter Golden Games versteht das nicht. Er konzentriert sich nun wieder auf Spiel und Poker.

Das Thuner Mini-Casino mit Geschicklichkeitsautomaten florierte nicht. Der Mieter Golden Games startete eine Offensive und engagierte den Thuner Karim Kallouch, der publikumswirksame Anlässe organisieren sollte. Das tat er auch –, aber mit dem Effekt, dass Anwohner bei der Stadt eine Petition wegen Lärm und anderer Belästigungen einreichten (wir berichteten). Daraufhin vermeldete Kallouch frustriert und verärgert seinen kurzfristigen Rücktritt. Er behält sein Lokal Saint Trop in der Hauptgasse – mindestens vorläufig. Er habe etwas für Thun und seine Unterhaltungskultur tun wollen. Jetzt sei er nicht mehr stark motiviert und überlege sich, die Stadt zu sowohl Privat, wie als Geschäftsmann zu verlassen.

Keine Betriebsbewilligung «Kalim Kallouch hat einen Vertrag und muss diesen noch bis Ende Monat erfüllen», hält dem Jürg Eggimann von Golden Games (GG) entgegen. Er findet es schade, dass Kallouch das Handtuch wirft. Denn: «Er hat dem Casino viele junge Leute gebracht und gut gearbeitet». Und nach den unerfreulichen Ereignissen habe man die Sache mit der Securitas und einem Musikdämpfer umgehend versucht in den Griff zu bekommen. Tatsache ist aber, dass Kallouch fürs Casino und damit Disco-Abende keine Betriebsbewilligung bekommen hat.

«Karim Kallouch hat weder vorgängig mit uns das Gespräch gesucht, noch die für eine Betriebsbewilligung erforderlichen Unterlagen beigebracht», begründet der stellvertretende Regierungsstatthalter Stephan Zingg die Verweigerung der Bewilligung. Das bestreitet Kallouch «vehement» und er fühlt sich ungerecht behandelt. Die Betriebsbewilligung im Casino hat, wie bereits vorher, wieder die GG-Angestellte und Patentinhaberin Ruth Kauer. Die Casino-Bewilligung basiert auf Spielbetrieb mit Bar.

Neue Auflage Ab 22 Uhr darf im Casino nur noch Backgroundmusik in Zimmerlautstärke gespielt werden. Diese neue Auflage hat der Regierungsstatthalter als Folge der jüngsten Ereignisse nach Discos erlassen. Ist damit jegliche Art von Unterhaltungsmusik ausgeschlossen? «Wenn wieder Musikanlässe geplant würden, bräuchte das ein Gesuch mit Konzeptänderung und einem Lärmgutachten», erläutert Stephan Zingg die Rechtslage. Anhand des Gutachtens könnte ermittelt und verfügt werden, wieviel Dezibel im Casino zulässig wären, ohne die Nachbarn unverhältnismässig zu stören.

Nur noch Spiel und Poker Jetzt übernimmt Golden Games wieder das Ruder und konzentriert sich auf das Spiel. Weil es gut angelaufen ist, wird das Pokern beibehalten. Es werden täglich Turniere gespielt. «Das Pokerspiel bringt uns täglich bis zu hundert Personen ins Haus», schildert Jürg Eggimann. Ob sich damit der finanzielle Turnaround schaffen lässt, bleibt offen. Eggimann hofft, in absehbarer Zeit mit einer neuen und attraktiven Generation an Glücksspielautomanten aufwarten zu können. Das, so das Ziel, würde wieder mehr Spielfreudige an die Hofstettenstrasse locken.

Damit ist die Hoffnung, im Casino wieder wie früher «normal» tanzen zu können, erneut vom Tisch. Karim Kallouch wollte in einem weiteren Schritt auch solche Anlässe organisieren. espace.ch

		
 
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