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Casino-Konzerne - Nur Glücksspiel war gestern





19.04.2004, Lesen Sie hier den Bericht über «Casino-Konzerne - Nur Glücksspiel war gestern».

Selfmade-Millionär Donald Trump feiert im US-Fernsehen mit seiner Big-Brother-Show aus der Vorstands-Etage einen Riesenerfolg. Düster sieht es dagegen für sein Casinogeschäft aus. Hier gewinnt nur die Konkurrenz.

von Julia Groß Ganz ehrlich: Die Faszination erschließt sich nicht auf Anhieb. Was ist so toll daran, wenn ein aufgedunsener, schlecht frisierter Typ im Maßanzug träge den Arm hebt, auf einen Kandidaten zeigt und dabei sagt: "You’re fired - Du bist gefeuert"? Irgendwie bleibt man dann doch vor dem Fernseher hängen und befindet sich dabei in guter Gesellschaft. "The Apprentice", zu deutsch der Lehrling, ist in Amerika der Quotenrenner schlechthin. Die Reality-Show, bei der 16 Kandidaten um einen lukrativen Posten in Donald Trumps Firmenimperium kämpfen, ist zugleich die Bühne für dessen eindrucksvolles Comeback.

Lange war es still um ihn gewesen, den Multimillionär mit der großen Klap-pe und den immer jünger werdenden Frauen an seiner Seite. Mit Immobilien und Casinos reich geworden, teilte der 57-Jährige seine Management-Weisheiten in mehreren Bestsellern der ganzen Welt mit. Und die Klatschspalten hatten stets Neuigkeiten über exzentrische Vorlieben, Affären oder Schönheits - Operationen in petto. Aber seit "The Donald" Anfang der 90er kurz vor der Pleite stand, herrschte Funkstille.

Nun ist Trump zurück und "auf dem Höhepunkt meiner Karriere. Obwohl ich meiner Meinung nach nie einen Tiefpunkt hatte." Den Hang zum Großmaul hat er nicht verloren, denn seine Geschäftsregel Nummer 1 lautet: "Wenn du niemandem von deinem Erfolg erzählst, kann auch keiner davon wissen." Nachzulesen in seinem rein zufällig zur TV-Show erschienenen Buch "So wird man reich", das sofort Platz 10 der Amazon-Bestsellerliste eroberte.

In den vergangenen Wochen grinste Trump von den Titelseiten fast aller namhaften US-Magazine, Talkshows reißen sich um Interviews. Schon bevor Donnerstag voriger Woche die vorerst letzte Folge der "Apprentice"-Staffel auf Sendung ging, unterschrieb Trump den Vertrag für die nächste. Sein Gehalt pro Folge konnte er, so heißt es, auf über 100000 Dollar verdoppeln.

Dazu kommen das Honorar als Produzent der Sendung und der Anteil an Merchandising-Ware wie "You’re fired"-Kaffeetassen (14 Dollar Verkaufspreis). Zudem ist jede "Apprentice"-Folge auch ein kostenloser Werbefilm, denn die Serie spielt in Trumps eigenen Hotels, Casinos und Golf-Resorts. Bei so viel Geschäftstüchtigkeit wundert es umso mehr, dass ein Teil des Trumpschen Imperiumsnahezu bankrott ist: Mit einem Schuldenstand von fast zwei Milliarden Dollar steht Trump Hotels & Casino Resorts (THCR) das Wasser bis zum Hals. Die Kreditrückzahlungen übertreffen den Konzerngewinn: 2003 tilgte Trump Hotels 228,5 Millionen Dollar Schulden inklusive Zinsen, die operativen Einnahmen betrugen aber nur 139,4 Millionen Dollar. Seit dem Börsengang 1995 hat das Unternehmen noch nie schwarze Zahlen geschrieben.

Die Schuld an dieser Misere trägt Donald Trump höchstpersönlich. Denn er benutzte Trump Hotels, um sich wie der Lügenbaron Münchhausen an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen. Als er vor über zehn Jahren kurz vorm Konkurs stand, kreierte er aus seinen Casinos und Resorts die Holding THCR. Unter dem Kürzel DJT, seinen eigenen Initialen, ging das Unternehmen an die Börse. Den Erlös des IPOs investierte "The Donald" in sein zweites Standbein, die Immobilien. "Ich nahm das Geld und kaufte dafür halb Manhattan", rühmt er sich noch heute.



Und dieses nicht börsennotierte Geschäft brummt. Sogar Konkurrenten bestätigen, dass Trump seit Jahren die besten Bauprojekte in New York City hat. Mit zum Teil astronomischer Rendite: Das Trump Building an der Wall Street etwa kaufte der "weltbeste Bauunternehmer" in den 90ern für eine schlappe Million Dollar. Heute ist es eine halbe Milliarde wert.

THCR darf die Rechnung für den bescheidenen Firmenjet, eine Boeing 727, sowie ein Gehalt von 1,5 Millionen Dollar pro Jahr zahlen. Plus Bonus, der sich natürlich aus dem Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen berechnet. Da die Rücklagen aus dem Börsengang nicht verfügbar sind, muss der Konzern für jede Investition Kredite aufnehmen - so kam es zu der gigantischen Schuldenlast. Die droht THCR jetzt das Genick zu brechen. Investitionen wären bitter nötig, um sich die Konkurrenz vom Leib zu halten. Die Casinos in Atlantic City - das Taj Mahal, das Trump Marina und das Trump Plaza - sind in Sachen Technik und Entertainment längst nicht mehr auf dem neuesten Stand. Zudem haben die beiden Unternehmen Boyd Gaming und MGM Mirage in unmittelbarer Nachbarschaft zum Trump-Imperium das glamouröse Borgata aus dem Boden gestampft und gewinnen damit Marktanteile. Besonders junge, finanzstarke Kunden zieht es vornehmlich in das brandneue Etablissement. Folge: Dieses machte 2003 in sechs Monaten mehr Gewinn als das Trump Marina im ganzen Jahr. Beim Flaggschiff Taj Mahal schrumpfte das reine Glücksspieleinkommen im vergangenen Jahr um vier Prozent auf nur noch 517 Millionen Dollar, Trump Plaza machte mit 318 Millionen Dollar glatt sieben Prozent weniger Gewinn durch die Zocker.

Die notwendige Modernisierung ist offenbar nicht drin - Analysten munkeln, THCR hätte gerade genug Bares, um den täglichen Unterhalt der Kasinos zu bestreiten. Sie sehen nur zwei Möglichkeiten: Konkursverfahren und Einigung mit den Gläubigern oder Verkauf. Die Investmentbank Credit Suisse First Boston ist bereit, im Austausch gegen die Mehrheit an Trump Hotels 400 Millionen Dollar in das Unternehmen zu pumpen. Doch dazu müsste Trump seine Mehrheit und den CEO-Posten abtreten - eine Niederlage, die schlecht zu ihm passt. Kein Wunder, dass er bereits tönt: "Schauen Sie mir doch zu, wie ich das Ruder bei Trump Hotels herumreiße", und einen "jahrelangen" Kampf mit den Gläubigern ankündigt.

In entsprechend schlechter Verfassung ist die THCR-Aktie. Der Erfolg der Fernsehshow hat zwar den Kurs vorübergehend in die Höhe schnellen lassen, aber die Luft war ganz schnell wieder draußen. Und das wird wohl auch so bleiben, wenn sich "The Donald" nicht von seinen Aktien und seiner Macht trennen kann.

Dabei lässt sich mit Spielcasinos durchaus Geld verdienen, und zwar ganz ordentlich. Die Anteilsscheine diverser Trump-Konkurrenten glänzen zurzeit mit Rekordkursen. Zum Beispiel MGM Mirage, einer der Teilhaber an Trumps Konkurrenten Borgata in Atlantic City. Die Aktie kletterte innerhalb des vergangenen Jahres von unter 30 auf bis zu 48 Dollar. Das entspricht einem Plus von 60 Prozent. MGM Mirage betreibt insgesamt zwölf Casinos, darunter das Mirage, das Bellagio und das Treasure Island in Las Vegas. Im Gegensatz zu THCR geizt der Konzern nicht mit Investitionen: 588 Millionen Dollar gab MGM Mirage im vergangenen Jahr für Renovierungen, neue Restaurants, neue Bühnen für zwei Cirque-du-Soleil-Shows und die Einführung modernerer Technik an den einarmigen Banditen aus.

Als strategisch äußerst interessant bewerten Branchenexperten auch die Übernahme-Offerte von MGM Mirage an die britische Wembley-Rennbahn. Großbritannien ist dabei, die strengen gesetzlichen Glücksspielregelungen zu lockern. Dann wären Casinokonzerne im Stil von Las Vegas möglich.

Auch in den USA boomt das Casinogeschäft, obwohl Glücksspiele in immer mehr Regionen und Staaten legal sind. Ein Grund: Die Casino-Resorts haben sich umorientiert. Sie zielen nicht mehr nur auf zockende Kunden ab, sondern bieten heute Unterhaltung für die ganze Familie. Von Konzerten und Shows über freizeitparkähnliche Attraktionen, Restaurants und Nachtklubs ist alles da. Die vielfältigen Möglichkeiten ziehen wiederum die Organisatoren von Konferenzen, Messen und Meetings. Ein Sektor, mit dem in den USA pro Jahr über 100 Milliarden Dollar verdient werden, und das mit steigender Tendenz. Viele typische Konferenzorte, wie eben Las Vegas oder Orlando in Florida, werden im laufenden Jahr wohl erstmals wieder das Buchungsniveau wie vor dem 11. September 2001 erreichen. "Wir haben uns selbst neu erfunden", sagt Glenn Schaeffer, Chef der Mandalay Resort Group. "Las Vegas ist heute der Ort, an dem man das aufregendste, totale Entertainment-Paket geboten bekommt." Die Betreiber des Luxor-, Excalibur- und Mandalay-Bay-Kasinos in Vegas überraschten Anfang des Monats die Wall Street, als sie die Erwartungen für den Gewinn pro Aktie im ersten Quartal von 84 Cents auf 1,10 Dollar hochschraubten. Mandalay Resort gehört eine ganze Meile am berühmten Strip von Las Vegas. "Jedes Jahr kommen mehr Kunden auf den Strip", sagt Schaeffer. "Jedes Jahr bezahlen sie höhere Preise. Und jedes Mal, wenn wir ein neues Casino aufmachen, zieht das nicht etwa die Kunden von den bestehenden ab, sondern schafft ein ganz neues Marktsegment."

Die Planungen für die nächste Goldgrube, pardon, das nächste Casino gleich neben dem Mandalay Bay hat Schaeffer bereits in der Schublade - rosige Aussichten für die Aktie, die mit einem KGV von unter 17 noch nicht einmal teuer ist. Vielleicht sollte sich "The Donald" Trump etwas von dem Mandalay-Resort-Boss abgucken. Und wenn es nur ein neuer Haarschnitt ist.

Quelle: finanzen.net



Über Glücksspiele Las Vegas - Gambling in Las Vegas:

Las Vegas liegt im Westen der USA im Bundesstaat Nevada und ist das Glücksspiel-Paradies von Amerika.

Las Vegas hat rund 100 Spielcasinos. Im Bundesstaat Nevada sind sogar über 300 Spielcasinos registriert. Die grössten Casinos sind das Bellagio, Caesars Palace, Venetian / Palazzo, Wynn / Encore, MGM Grand, Mandalay Bay.

Weitere bekannte Casinos sind das Mirage, frühere Heimat von Siegfried und Roy, das Luxor in Form einer Pyramide oder das Casino Rio All-Suite Hotel and Casino, in welchem jährlich die Pokerweltmeisterschaft (World Series of Poker WSOP) durchgeführt wird.

Die bekanntesten zwei Strassen sind der Las Vegas Boulevard, welcher auch als Las Vegas Strip bezeichnet wird. Daneben ist die Fremont Street eine gut besuchte Casino-Meile, wo beispielsweise das legendäre Casino Binion's (vormals Binion's Horseshoe) seine Spiele anbietet.

Las Vegas erstreckt sich über eine Fläche von 340 km2 und hat rund 650'000 Einwohner.



--- Ende Artikel / Pressemitteilung Casino-Konzerne - Nur Glücksspiel war gestern ---


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