Grand Casino Baden Die lange Schlacht ist gewonnen

20.05.2008, Lesen Sie hier den Bericht über «Grand Casino Baden Die lange Schlacht ist gewonnen».

Über fünf Jahre hat das Verfahren gedauert. Und noch immer kann nicht gebaut werden. Grund: Jetzt müssen noch zwei Einsprachen gegen ein ergänzendes Änderungsgesuch der Stadtcasino AG behandelt werden. Grundsätzlich könnte der von Stararchitekt Max Dudler verfasste 30 Millionen Franken teure Kubus endlich Realität werden, wenn er nach den ursprünglichen Plänen, wie sie im Dezember 2003 vom Stadtrat bewilligt worden sind, gebaut würde.

Das Bundesgericht folgt mit der vollumfänglichen Abweisung einer letzten Beschwerde dem Entscheid des Verwaltungsgerichts. Für die Stadtcasino Baden AG ist es ein weiterer juristischer Teilsieg im Baubewilligungsverfahren für den Annexbau.

So hat man sich mit Erfolg auch einer Planungszone widersetzen können, die der Kanton über den Kurpark zu verhängen gedachte.

Änderungsgesuch noch hängig Doch in der Zwischenzeit hat die Stadtcasino AG aufgrund grösserer Raumbedürfnisse des Grand Casinos ein zusätzliches Baugesuch eingereicht. Dieses sieht eine unterirdische Erweiterung des ursprünglich geplanten Baukörpers vor.

Die Erweiterung, bei der die Verbindung zwischen Kubus und Kursaalgebäude verbreitert würde, ist gemäss Grand Casino notwendig, um einen einwandfreien Betrieb zu ermöglichen, lautet die Erklärung.

Dabei müsste allerdings eine der grossen Platanen gefällt und ersetzt werden, eine weitere wäre gefährdet. Die Bauherrschaft will dafür ein Spezialbüro für Baumschutz einsetzen.

Dennoch haben Bird Life Aargau und der Natur- und Vogelschutzverein Baden/Ennetbaden eine Einsprache eingereicht. Auch das Komitee der Kurpark-Initiative ist empört über das Vorgehen des Casinos.

Bei der Stadt sei noch eine Aussprache mit der Bauherrschaft offen; danach werde im Stadtrat der Entscheid über die Einsprachen gefällt, sagt Jarl Olesen, Leiter Abteilung Planung und Bau auf Anfrage.

Bis über das Änderungsgesuch rechtskräftig entschieden sein wird, muss das Casino mit dem Baubeginn zuwarten. Darum könne man noch keinen definitiven Zeitpunkt für eine Realisierung angeben, heisst es beim Casino.

Trotzdem werden die Vorbereitungen und die Detailplanung vorangetrieben. Im Bereich der Baustelle sind vergangene Woche Sondierschlitze für archäologische Voruntersuchungen gemacht worden.

Aufgrund der im Kurpark zum Vorschein gekommenen Überreste einer römischen Strasse und von römischen Häusern liegt die Vermutung nahe, dass man beim Aushub für den Annex auf römische Funde stossen könnte.

Manche Hohe Wellen geworfen

Das Grand Casino hatte schon länger Bedarf für einen Annexbau angemeldet. Dieser war für ein Dancing, eine Lounge, Büroräume und darunter für eine Erweiterung des Casino- Parkhauses bestimmt.

Ein erstes Projekt löste im Sommer 2003 die Kurpark-Initiative zum Schutz der städtischen Park- und Gartenanlagen aus, die im Februar 2004 vom Stimmvolk angenommen wurde. In der Folge wurde, gestützt auf den Initiativtext, die Änderung der Bau- und Nutzungsordnung angegangen.

Die neue BNO schied sodann im Kurpark eine Zone «A» aus, die gemäss dem geltenden Baurechtsvertrag zwischen Stadt und Stadtcasino AG den Annexbau möglich machte. Die Kurpark-Initianten zielten zwar im Abstimmungskampf darauf ab, den Annexbau zu verhindern. Trotzdem nahm das Stimmvolk im Mai 2006 die überarbeitete BNO an, und zwar überraschend deutlich. (mz/rr/dge) www.azonline.ch

Über Grand Casino Baden:

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