Nicht ohne meine Karten

04.06.2008, Lesen Sie hier den Bericht über «Nicht ohne meine Karten».

Boris Becker Er spielt nicht nur Tennis, sondern auch Poker – wie viele andere Stars. Der Hype um das Glücksspiel reißt nicht ab
Casino-Royale-Poker-Szene
Auch Daniel Craig konnte sich dem Poker-Wahn nicht entziehen: Während der Dreharbeiten zu "Casino Royale" packte ihn das Spiel-Fieber. Die unvergessliche Pokerszene aus dem James-Bond-Film:

Einen cooleren Poker-Spieler als Steve McQueen gab es vermutlich nie wieder – zumindest auf der Kinoleinwand. Im Jahr 1965 konnte die Welt ihm dabei zusehen, wie er sich in "Cincinnati Kid" ein atemberaubendes Duell mit dem "Altmeister" lieferte. Seither gab es weitere Filme, die von Assen, Chips und Royal Flushes handeln. Keine Poker-Szene war spannender als die in dem James-Bond-Streifen "Casino Royale". Buy-In und Lay-Down, zwielichtige, harte Männer und der Kick, entweder alles zu verlieren oder ein Vermögen zu gewinnen – der perfekte Stoff für einen spannenden Abendfilm. Doch spätestens seit dem Jahr 2005 verfallen auch in der Realität immer mehr Menschen dem Poker-Fieber.



Ich bin ein riesiger Poker-Fan – ich spiele, seit ich ein Teenager bin", zitierte die britische Zeitung "The Sunday Times" kürzlich Boris Becker. Ob der ehemalige Tennis-Star tatsächlich in der Blüte seiner Jugend ausgerechnet Gefallen am Pokern gefunden hat, sei dahingestellt. Fakt ist: Jetzt tut er's. Der 40-Jährige hat einen Vertrag mit PokerStars.com, einem Onlinepokerraum, der 2001 gegründet wurde. "Ich nehme an den Live- Turnieren teil", sagte Boris Becker der Zeitung. "Ich habe im März in Monte Carlo gespielt. Und nein, ich habe nicht gewonnen, aber ich arbeite an meiner Strategie." Ob Internet-Seiten wie EuroPoker.net und PartyPoker.net oder Live-Veranstaltungen – die weltweite Begeisterung für das Glücksspiel mit den geheimnisvollen Code-Wörtern reißt einfach nicht ab. Im Gegenteil: Seit 2005 ist Poker offiziell an der Börse vertreten, mit dem Online-Unternehmen Party-Gaming-Gruppe.

Was das Glücksspiel von anderen Celebrity-Trends wie Pilates oder Yoga unterscheidet: Pokern bringt beiden Seiten nicht nur Geld, sondern ebenso eine gehörige Portion Glamour. Gute Zigarren und Whisky, schicke Abendkleider und aufwendigen Hochsteckfrisuren sind am Pokertisch nicht ganz unwichtig. Ins Kasino gehen die Stars ähnlich schick wie über den roten Teppich. Spätestens, wenn der sogenannte "Dealer" die Karten austeilt, dürften sich die Spieler jedoch nicht mehr für das Make-up ihres Gegenübers interessieren. Sollten sie zumindest nicht. Schließlich geht es ums Gewinnen.

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