Casino Mendrisio scheint sich an die Spitze zu setzen

03.06.2004, Lesen Sie hier den Bericht über «Casino Mendrisio scheint sich an die Spitze zu setzen»

von www.casinos.ch Nachdem das Casino Admiral Mendrisio in Sachen Bruttospielertrag im Jahre 2003 noch Platz 2 belegte (mit knapp 86 Mio. gegenüber knapp 110 Mio. des Grand Casino Baden), scheint es nach eigenen Angaben nochmals zugelegt und zu Beginn des Jahres 2004 zur Spitze aufgeschlossen zu haben. Dies obwohl es nur eine B-Lizenz besitzt. Allerdings ist die Lage und das Einzugsgebiet beinahe einmalig. Die Lombardei gilt als eine der reichsten Gegenden der Welt (Einzugsgebiet umfasst über 12 Mio. Einwohner und unzählige Millionäre) und liegt nur gut 30 Autobahn-Minuten entfernt. Dann bringt das Einkaufszentrum Fox-Town zusätzliche Kundschaft und Parkplätze. Zudem sind die Italiener bekennende Spieler und Autofahrer. Nur gerade Baden verfügt mit Zürich und Aargau über eine ähnlich potente Kundschaft.

Gemäss eigenen Angaben konnte der Umsatz in den ersten 2 Monaten des Jahres 2004 auf 16,7 Millionen gesteigert werden und übertreffe damit die Zahlen aller 7 A-Casinos (Offizielle Vergleichszahlen liegen aber noch nicht vor). Alleine im Tischspiel wurde im kürzesten Monat Februar ein Umsatz von 3,4 Mio. erzielt, was ein Spitzenwert in der Schweiz darstellen sollte. In den ersten 15 Monaten seit der Eröffnung sei jeden Monat eine Steigerung erzielt worden, ganz im Gegensatz zum generellen Trend in Europa, wo viele Casinos im letzen Jahr grosse Schwierigkeiten bekundeten.

Aufgrund der grossen Nachfrage wurde das Tischspielangebot von 24 auf 29 Tische ausgebaut. Zur Zeit werden 18 American-Roulette , 9 Black Jack und 2 Punto-Banco Tische angeboten, welche zu den Hauptspielzeiten praktisch immer zu 100 Prozent in Betrieb sind. Im Automatenbereich wäre (abgesehen vom eventuellen Platzproblemen) ein Ausbau um 50-100% kein Problem. Denn zur Zeit warten ab dem späten Nachmittag pro Automat jeweils 1 bis 2 Personen darauf, dass sie spielen können!

Dass Mendrisio lediglich eine B-Lizenz erhielt und somit in Sachen Spielangebot und Limiten eindeutig benachteiligt ist, zeigt sich je länger je mehr als möglicher Fehlentscheid der ESBK und der zuständigen Bundesrates-Kommission (Damals unter Frau R.Metzler). Dies zeigt alleine schon die Tatsache, dass ein B-Casino, zu den umsatzstärksten 2 Casinos der Schweiz gehört. Hier fehlte ev. der Mut 2 A-Lizenzen im "Spielstärksten Kanton" der Schweiz zu vergeben.

In Kürze können die goldigen Zeiten für Mendrisio aber einen schweren Dämpfer erleben. Dann nämlich wenn das neue Super-Casino in Campione seine Tore öffnet. Erstens liegt es nur unwesentlich weiter von der italienischen Grenze weg, zweitens gibt es dort kaum Setz- oder Gewinn-Limiten wie in einem B-Casino, drittens wird es das grössere Spielangebot präsentieren können, viertens sind die Kontrollen bezüglich Spielsucht in Italien bekannt schwach, etc. etc.. Da muss sich die ESBK wohl noch etwas einfallen lassen, wenn sie hier nicht dutzende von Millionen (auch an Steuern) verlieren möchte.

In Mendrisio wäre man sicher schnell bereit auf Lockerungen im Bereich Spielangebots- Einschränkungen, oder Setz- bzw. Gewinn-Limiten-Beschränkung zu reagieren. Dann wiederum hätte es Campione ungleich schwerer im Sandwich von Lugano und Mendrisio zu überleben. Denn in Sachen Dienstleistungen und Seriosität (Vertraulichkeit) sind die Schweizer Casinos weit überlegen.

Urs-Holger Spiecker, der Direktor des Casinos sieht allerdings gute Chancen, auch mit dem durch einen 200 Mio. Franken teuren Umbau ab 2005 stark vergrösserten Casino von Campione weiterhin zu konkurrieren. Allerdings müssten die heutigen Rahmenbedingungen, die einer Zwangsjacke nicht unähnlich seien, sinnvoll angepasst werden. Er weist auf den Umstand hin, dass Mendrisio als im Moment einziges Casino in der Schweiz den Steuerhöchstsatz von 80 Prozent erreicht. Dies wäre bereits mit einem Bruttospielertrag von 50 Millionen Franken der Fall. Die Erwartungen liegen aber bei weit über 80 Millionen. Neben der niedrigen Einsatzlimite von 5 Franken an den Automaten, die für B-Casinos gilt, engt auch die Obergrenze von 150 Automaten das Casino ein. Diese seien häufig schon am Nachmittag vollständig belegt. «Obwohl wir den Höchstsatz an Steuern entrichten, gehen dem Bund über 20 Mio. verloren, die wir zahlen werden, wenn die grotesken Einschränkungen nicht mehr bestehen», bringt es Spiecker auf den Punkt.

Über CASINO' ADMIRAL SA:

Offen seit 9. Oktober 2002

Grösstes B-Casino in der Schweiz

Spielangebot und Limiten: 24 Tische (American Roulette, Black Jack, Punto Banco) 150 Slot machines (Golden Games, Unidesa und Atronic)

Attraktionen: Barbetrieb, Gourmet-Restaurant Foxtown, der grösste Outlet-Factory-Store der Schweiz ist im selben Gebäude

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