07.07.2004, Lesen Sie hier den Bericht über «Glücksfee kommt aus Afrika»
Yvonne Brändle kommt aus Kenia. Sie ist diplomierte Betriebswirtschafterin mit einiger Berufserfahrung. Seit ihrer Heirat lebt sie in Gossau. Und seit dem Start des Grand Casino St.Gallen ist sie dort Croupière.
von Helga Schabel Die helle Arbeitskleidung der Croupières im Grand Casino in St.Gallen steht der schwarzen Schönheit gut. Elegant wirft sie die Roulettekugel, flink verteilt sie die Spielkarten - eine Glücksfee in Vollendung. «Unsere Gäste mögen ihr freundliches Wesen und ihr motivierendes Auftreten», lobt Gaming Shift Manager Dieter Bettschar, «wir hätten gerne mehrere wie sie.» Yvonne Brändle ist von Anfang an dabei im Casino St.Gallen. Sie teilt sich die vier Schichten (die erste ab 15 Uhr, die letzte ab 19 Uhr und bis drei oder vier Uhr morgens) mit 24 Kollegen; fünf davon sind Frauen, denn die Arbeit an den Spieltischen ist längst keine Männerdomäne mehr. Ihre Feuertaufe nach der mehrwöchigen Ausbildung hat Yvonne Brändle im Casino Pfäffikon bestanden, begleitet von einem erfahrenen Croupier, im Insiderjargon «Schatten» genannt. «Das gab mir Sicherheit», sagt sie. In St.Gallen wacht jetzt nur mehr der Tischchef über sie, und mit zunehmender Routine hat Yvonne Brändle auch Sicherheit und Lockerheit gewonnen. Denn die Ausbildung war für sie anstrengender, als sie sich das vorgestellt hatte; vor allem mit sprachlichen Problemen musste sie kämpfen. «Stundenlang habe ich daheim auf Deutsch Zahlen gepaukt», sagt sie, die doch beinah fliessend deutsch spricht und im Gespräch nur ganz selten aufs Englische zurückgreift. Yvonne Brändle kommt aus Kenia. Ihr Mädchenname: Yvonne Akoth Amolo (mit vielen weiteren komplizierten Vornamen, die sie in Europa weglässt). Aufgewachsen ist sie in einem Dorf am Victoriasee zusammen mit zwei Brüdern und einer Schwester. Die Eltern - Vater Ingenieur, Mutter Sozialarbeiterin - legten auf die Ausbildung der Töchter genauso viel Wert wie auf die der Söhne. Die Schwester wurde Lehrerin, Yvonne studierte in Nairobi Betriebswirtschaft, war danach Verkaufschefin in einem Fünfsternhotel. Später gründete sie in England (wo ihr ältester Bruder lebt) eine Tee-Importfirma, arbeitete in Hanoi als Kindergärtnerin, bereiste Asien, lernte mit kenianischen Freunden Holland kennen. Wieder zurück in Nairobi verliebte sie sich in einen Swissair-Mann aus der Ostschweiz. Geheiratet wurde so rasch, dass die Brauteltern gar kein Visum beantragen konnten, also feierte man zwei Hochzeiten, eine in Kenia und die andere in der Schweiz.
Schwieriger Start Seit drei Jahren lebt Yvonne Brändle nun in der Ostschweiz. «Der Anfang war nicht einfach», sagt sie, «zu den sprachlichen Problemen kam die Reserviertheit der Menschen.» Die Kenianerin hat im Eilzugstempo (und neben ihrem Teilzeitjob in einer Immobilienfirma) Deutsch gelernt - und mit der Zeit auch Zugang zu den Menschen gefunden. Was sie allerdings weiterhin bedauert: «Hier wird so wenig gelacht. In Afrika behalten selbst die Ärmsten ihre Fröhlichkeit - das Einzige, was ihnen niemand wegnehmen kann.» An der Universität St.Gallen hätte Yvonne Brändle gern ihren Doktor gemacht, doch ihr afrikanisches Diplom (obwohl von einer internationalen Universität) wurde nicht anerkannt. Da entdeckte ihr Mann das Inserat der Casino AG, die Croupiers suchte. Yvonnes Firma hatte gerade dichtgemacht, also bewarb sie sich. Fühlt sie sich nicht überqualifiziert für den Job? «Das spielt keine Rolle für mich, ich habe gern mit Menschen zu tun», sagt sie. Und noch lieber mit solchen, die mit der Erwartung auf Unterhaltung und Gewinn gut gelaunt ins Casino kommen. Denn im Gegensatz zu früher müssen die Casino-Angestellten nicht mehr mit Pokerface ihres Amtes walten, sondern dürfen auch menschliche Regungen zeigen. «Das entspricht der neuen Philosophie, dass das Casino nicht nur Glücksspiel, sondern auch Unterhaltung bieten soll», sagt Dieter Bettschar. Also darf sich Yvonne Brändle mit den Gewinnern freuen und den Verlierern schon mal ein tröstendes Wort spenden - beides freilich mit der gebotenen Zurückhaltung und Diskretion. Sie selbst darf ihrem Vertrag entsprechend nicht im Casino St.Gallen spielen. Doch anderswo, etwa in Bregenz, ist sie schon gern mal Gast. Und dann schaut sie nicht nur den Kollegen kritisch bei der Arbeit auf die Finger, sondern wagt auch ein Spielchen. «Lieber als Roulette spiele ich Black Jack oder Poker. Da kann man taktisch vorgehen und ist nicht wie beim Roulette dem reinen Zufall ausgeliefert», sagt sie zu dieser Vorliebe.
Gospel-Sängerin Casinobesuche sind nur ein gelegentliches Freizeitvergnügen für Yvonne Brändle. Ihre wahren Hobbys pflegt sie dagegen regelmässig. So singt sie im Gospel Chor Gossau. Daheim in Kenia hat sie in der African Inland Church an den Gottesdiensten mitgesungen. Wenig Zeit bleibt ihr im Moment für ein weiteres Hobby. Als Model war sie an Modeschauen und für Fotoshootings in England, Deutschland, Italien und Spanien unterwegs. Jetzt beschränkt sie sich in diesem Bereich auf Aufträge aus der Region, weil ihr Hundert-Prozent-Beruf im Casino schlecht vereinbar ist mit Reisen zu den Modelterminen. Entdeckt für den Job wurde sie bereits in Kenia, als sie an einer Wahl zur «Miss Stamm» einen der vorderen Ränge belegte. «In Kenia gibt es 46 Stämme. Ich gehöre dem zweitgrössten Stamm der Luo an, die vor allem als Fischer am Victoriasee leben», sagt sie. Sie beherrscht den Stammesdialekt, daheim in der Familie wird allerdings ein Gemisch aus Kisuaheli und Englisch gesprochen.
Afro-Club gründen Vermisst sie ihre Muttersprache und den Clan? «Ein wenig», sagt sie. Einmal im Jahr besucht sie ihre Familie, und die Mutter war auch schon in der Schweiz. Wann immer möglich, geht Yvonne Brändle auch zu den Treffen des Kenianer-Clubs in Zürich. Irgendwann wird sie vielleicht einen Afro-Club in der Ostschweiz gründen, «damit die Leute sehen, dass nicht alle Schwarzen Asylbewerber oder Drogenhändler sind.» Sie selbst muss sich auch manchmal dumme Sprüche anhören oder primitive Annäherungsversuche über sich ergehen lassen. «Das ignoriere ich einfach», sagt sie, «denn wenn ich so tue, als ob ich nichts verstehen würde, hören diese Belästigungen meist sehr rasch auf.» Im Grand Casino St.Gallen jedenfalls fühlt sich Yvonne Brändle wohl, sodass sie sich gut vorstellen kann, ihre Arbeit dort für längere Zeit auszuüben.
Quelle: NZZ Online
Swiss Casinos St. Gallen ist seit 29. November 2003 offen.
Angebot
Swiss Casinos St. Gallen bietet im Tischspielbereich den Gästen an 13 Tischen folgende Spiele an: «American Roulette», «Black Jack» und «Texas Hold'em Poker». Darüber hinaus sorgen 177 Glücksspielautomaten für spannende Unterhaltung. Ebenso sorgt die Multiroulette-Anlage für prickelnde Augenblicke.
Eine ungezwungene, sehr persönliche Gästebetreuung wird im Swiss Casinos St. Gallen gross geschrieben. Wer beispielsweise die Spielregeln nicht kennt, dem helfen die topausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne weiter.
Das Radisson Blu im selben Gebäude bietet als Business- und Konferenz- Hotel 123 Zimmer mit insgesamt 246 Betten und Konferenzräumen für jeden Bedarf. Das Restaurant Olivé sorgt für kulinarische Hochgenüsse.
Ab 18 Jahren, mit einem amtlichen Ausweis und gepflegter Kleidung steht dem Glück nichts im Wege.
Der Eintritt ist kostenlos.
Anfahrt
In hauseigenen Parkhaus und in unmittelbarer Nähe zum Casino stehen gebührenpflichtige Parkplätze zur Verfügung.
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