09.08.2004, Lesen Sie hier den Bericht über «In den USA gewinnt im Glücksspiel der Staat».
Hoffnung auf Mehreinnahmen vertreibt soziale Bedenken
In den Vereinigten Staaten hat sich das Glücksspielin den vergangenen Jahren stark ausgedehnt. In derHoffnung auf zusätzliche Staatseinnahmen schieben die Politiker moralische und soziale Einwände gegenLotterien und Kasinos zur Seite.
brü. Washington, 8. August Vor der Welthandelsorganisation (WTO) stehen sich gegenwärtig die Vereinigten Staaten und derkaribische Inselstaat Antigua und Barbuda gegenüber. In dem Streitfall geht es nicht um Zölle, Kontingente oder Subventionen, wie sie üblicherweise vor der Genfer Institution verhandelt werden, sondern um Glücksspiele. In einem, wenn auch vorläufigen Urteil entschied die WTO gegen die Vereinigten Staaten. Danach müssen die USA ihre Versuche aufgeben, Internet- Glücksspiele zu unterbinden, deren Betreiber ihren Sitz in dem Inselstaat haben. Washington hat angekündigt, gegen die Entscheidung Revision einzulegen. Aber wie immer das endgültige Urteil ausfällt, es dürfte die unaufhaltsame Ausweitung des Geschäftes mit dem Glücksspiel in den Vereinigten Staaten kaum aufhalten. Während solche Spiele vor noch nicht allzu langer Zeit als Laster galten, werden Kasinos, Lotterien und Spielautomaten von vielen Politikern heute als ein einfacher Weg angesehen, um neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Staatskassen aufzufüllen.
Rasante Ausbreitung Es ist kaum zwei Jahrzehnte her, da mussten Spieler sich auf den Weg nach Las Vegas im Wüstenstaat Nevada oder nach Atlantic City im Gliedstaat New Jersey machen, um ihrer Leidenschaft zu frönen. Heute erlauben 11 der Gliedstaaten Kasinos; in 6 anderen drehen sich die Roulettes auf Flussschiffen, und in 23 weiteren Staaten befinden sich Kasinos, die von Indianerstämmen betrieben werden, die nach amerikanischem Recht als souveräne Nationen angesehen werden. Besonders schnell hat sich das Lotteriespiel ausgebreitet, das in mehr als 40 Gliedstaaten stattfindet. Vor 30 Jahren waren es erst 7 gewesen. Darüber hinaus gibt es in 41 Gliedstaaten die Möglichkeit, auf Pferde zu wetten. Erst vor einigen Wochen erregte ein Vertrag Aufsehen, den Arnold Schwarzenegger als Gouverneur von Kalifornien mit Indianerstämmen abschloss. Er gewährt ihnen Lizenzen für die Einrichtung von Kasinos und die Aufstellung von Spielautomaten. Als Gegenleistung fliessen neben den fortlaufenden Gebühren schon im Voraus 1 Mrd. $ in die Staatskasse.
Die Gesamthöhe der staatlichen Einnahmen aus dieser Quelle ist schwer zu schätzen; aber allein aus den staatlich betriebenen Lotterien flossen den Finanzministern im Jahre 2002 mehr als 42 Mrd. $ zu. Obwohl viele Politiker mit einigem Erfolg den Wählern vortragen, die Glücksspieleinkünfte machten es möglich, andernfalls unumgängliche Steuererhöhungen zu vermeiden, bleibt die staatliche Ausbeutung des Spieltriebes umstritten. Die Gegner vertreten die Ansicht, dass jede Form des Glücksspiels die Kriminalität erhöhe, Abhängigkeit und Sucht fördere sowie andere soziale Nachteile erzeuge, deren Kosten auf Dauer höher sein könnten als die Spielgewinne. In besonderem Mass würden die unteren Bevölkerungsschichten ausgebeutet.
Darüber hinaus, so wird argumentiert, nähmen es die Politiker, die sich für Lotterien als Ersatz für Steuern stark machten, oft mit der Wahrheit nicht so genau, indem sie den Spielern überhöhte Gewinnchancen vorgaukelten. Tatsächlich werde weniger als die Hälfte der Lotterieeinnahmen an Gewinner ausgeschüttet. Schlimmer sei, dass auch die Versprechen, den staatlichen Lotterieanteil für die Verbesserung von Schul- und Erziehungssystemen zu verwenden, nur selten eingehalten würden. In diesem Zusammenhang zitieren die Glücksspielgegner aus einem Bericht des Rechnungshofes des Gliedstaates New York, in dem es heisst, dass es sich bei der Ankündigung, Lotteriemittel im Erziehungsbereich einzusetzen, lediglich um einen PR-Trick handle.
Widerstand gegen die Spiele Die Bemühungen der Gegenbewegung gegen die Spielerei sind nicht ohne Erfolg geblieben. So teilt die Nationale Koalition gegen das Glücksspiel, eine private Organisation, mit, dass es im Jahr 2003 gelungen sei, durch Gesetzgebung oder Gerichtsentscheidungen zwanzig Vorschläge für die Aufstellung von Spielautomaten an Pferderennbahnen zu verhindern; ausserdem konnte die Errichtung und Erweiterung von zwölf Kasinos und fünf Lotterien in verschiedenen Gliedstaaten blockiert werden.
Dennoch herrschen erhebliche Zweifel daran, dass der Expansionstrend gebremst werden kann. Gegenwärtig gibt es auf gliedstaatlicher und kommunaler Ebene Dutzende von Vorschlägen und Anträgen, die darauf abzielen, mit dem Angebot zusätzlicher Spielmöglichkeiten neue Einnahmequellen zu erschliessen. Die jüngste Mode betrifft die Aufstellung von Spielautomaten und Video- Lotterien auf Rennbahnen. Diese sogenannten Racetracks werden im Volksmund «Racinos» genannt, eine Verbindung der beiden englischen Begriffe «Race» (Rennen) und «Casino». Viele Politiker glauben, dass die Wähler diese Form des Glücksspiels leichter als andere akzeptieren, weil dabei kaum bauliche Investitionen erforderlich sind. Inzwischen gibt es Racinos in sieben Gliedstaaten; andernorts ist ihre Einrichtung beantragt, von den gesetzgebenden Versammlungen aber noch nicht entschieden. Obwohl sich vielerorts Widerstand regt, ist die Wahrscheinlichkeit klein, dass die Ausbreitung der Racinos aufzuhalten ist, denn dazu ist der staatliche Geldhunger zu gross und das Geschäft mit den neuen Automaten zu einträglich. Der kleine Gliedstaat Delaware an der Atlantikküste zum Beispiel, der nur 750 000 Einwohner hat, konnte mit seinen drei Racinos 565 Mio. $ im Jahr kassieren.
Las Vegas liegt im Westen der USA im Bundesstaat Nevada und ist das Glücksspiel-Paradies von Amerika.
Las Vegas hat rund 100 Spielcasinos. Im Bundesstaat Nevada sind sogar über 300 Spielcasinos registriert. Die grössten Casinos sind das Bellagio, Caesars Palace, Venetian / Palazzo, Wynn / Encore, MGM Grand, Mandalay Bay.
Weitere bekannte Casinos sind das Mirage, frühere Heimat von Siegfried und Roy, das Luxor in Form einer Pyramide oder das Casino Rio All-Suite Hotel and Casino, in welchem jährlich die Pokerweltmeisterschaft (World Series of Poker WSOP) durchgeführt wird.
Die bekanntesten zwei Strassen sind der Las Vegas Boulevard, welcher auch als Las Vegas Strip bezeichnet wird. Daneben ist die Fremont Street eine gut besuchte Casino-Meile, wo beispielsweise das legendäre Casino Binion's (vormals Binion's Horseshoe) seine Spiele anbietet.
Las Vegas erstreckt sich über eine Fläche von 340 km2 und hat rund 650'000 Einwohner.
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