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Zocken, was das Zeug hält im Fürstenland



02.09.2008, Lesen Sie hier den Bericht über «Zocken, was das Zeug hält im Fürstenland».

Von Shusha Maier

In Liechtenstein gilt nach wie vor ein strenges Glücksspielverbot. Ein Investor würde aber gerne ein Casino eröffnen und Casinos Austria, der Glücksspielkonzern mit dem umfasssendsten Know-how der Branche, signalisiert Interesse an einer Lizenz. Noch aber muss man für Roulette und Co ins Ausland.

Roger Moore in weissem Smoking, an seiner Seite eine atemberaubende Blondine in Sündhaft- Teurem von Chanel und über allem schwebt ein Hauch von Luxus und Gediegenheit – so stellen sich zwei Casinoneulinge das Ambiente in einer Spielbank vor. Dass diese Vorstellung der Wirklichkeit nicht standhält, wird schon bei der Anfahrt zum Casino Bregenz offenkundig: Kein einziger Aston Martin auf dem Parkplatz. Freie Stellfläche übrigens auch keine, etwa zehn sehr unspektakuläre Autos stehen vor der Schranke zum Parkplatz Schlange.

Auch der Eingang ist alles andere als feudal; Kinokasse ist das erste, was einem in den Sinn kommt, in einem jener Kinos, das sich aus den Zeiten, als sie noch Lichtspieltheater hiessen und sich mit Stuck und Schnitzwerk besserer Bühnen schmückten, herüberretten hatte können – als Anachronismus sozusagen. Anachronistisch wird auch diese Einrichtung bald sein: Spielbank nannte man sie in den frühen Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Casino – Häuschen – hiess sie davor und auch heute wieder. Casino bezeichnete ursprünglich einen Vergnügungsort venezianischer Landleute. Untrennbar vom Vergnügen war das Glücksspiel aber schon vor der Hochblüte des adriatischen Stadtstaats Venedig gewesen. Verboten daher nicht erst bei den Römern, die am allerliebsten Würfelspielen frönten, kam beim Glücksspiel schon früh zum Vergnügen der Reiz des Verruchten.

Kontrolliert und reguliert Verboten ist Zocken heute meist nicht mehr – Liechtenstein allerdings macht da eine Ausnahme – die meisten Staaten aber versuchen Glücksspiel, wenn auch zum eigenen Gunsten, zu kontrollieren. Ohne Personalausweis gibt es daher keinen Zutritt zum Casino Bregenz. Mit grossen Zweifeln an der Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns – schliesslich besitzt man auch keine Coop-Super-Card, weil das der Kontrolle zu viel scheint – schiebt man schliesslich dennoch folgsam den Ausweis einem der Kassenmenschen zu. Der schmale Jüngling trägt, anders als an der Kinokasse, dunklen Anzug und Krawatte. Ein Aufzug, der ihn seltsamerweise nicht reifer, sondern erst recht wie einen Buben erscheinen lässt. Der Bub lächelt verbindlich, kontrolliert Ausweise, stellt Eintrittskarten aus und der Weg vorbei an dem künstlichen Wasserfall über die teppichbodenbespannte Treppe ins Bregenzer Casino ist frei.

«Schön ist es hier», sagt einer, der sich gerade in ein gemietetes Jackett gezwängt hat, um der Kleiderordnung zu genügen. Na ja – Geschmackssache. Ein seltsamer Verschnitt aus k.u.k.-Prunk und moderner Bankenarchitektur und damit durchaus geeignet, zumindest bei Turnschuhträgern einen Wow-Effekt auszulösen.

Das Haus hier sei Mitte der 80er gebaut worden, erklärt Direktor Josef Semler. Davor habe sich das Casino Bregenz, das 1975 eröffnet wurde, in einem Altbau mitten in der Stadt befunden. Seit zwölf Jahren leitet Semler, ein herzlicher Mensch mit lustigem Walrossbart, diesen Betrieb, in dem durchschnittlich 800 Besucher am Tag ihr Glück herausfordern. «Aber nicht alle, die kommen, spielen auch», weiss Josef Semler und nicht alle, die spielen, gehen ins Casino. Die staatlich konzessionierten Glücksspielbetriebe bekommen seit Jahren die Konkurrenz aus dem Internet zu spüren; Konkurrenz, die im Fall der Casinos Austria zum Teil sogar hausgemacht ist, denn die österreichischen Lotterien, Anbieter einer grossen Internetspieleplattform, sind ein Tochterunternehmen der Casinos Austria. In der Führungsetage habe man sich daher schon vor Jahren darauf verständigt, in den Casinos mehr als nur Glücksspiel anzubieten. «Gäste können zu uns auch nur zum Essen kommen, oder um einen gemütlichen Abend in einem lebhaften Ambiente zu verbringen», sagt Direktor Semler, und viele tun genau das, vor allem in der Festspielzeit. Dann bleibe im Restaurant selten ein Stuhl frei. Natürlich zählt man darauf, dass etliche der Dinnergäste schliesslich doch ein wenig zocken wollen. Nicht umsonst hat man vom Restaurant einen grosszügigen Ausblick auf den Spielsaal.

Dort ist zu dieser relativ frühen Stunde noch nicht viel los. Kaum ein Dutzend Spieler versucht sich beim Roulette, die Croupiers an den Blackjack-Tischen langweilen sich. Gepokert wird allerdings schon heftig – das aus den USA reimportierte Spiel erlebt zurzeit einen regelrechten Boom. Das Casino Bregenz bietet nicht nur die Teilnahme an Pokerrunden – die unübersehbar gut besucht sind – sondern richtet auch Turniere aus.

Spiele für alle An den Pokerspielern vorbei geht es in den hinteren Bereich des sogenannten Lebendspielbereichs mit Roulette- und Blackjack-Tischen, abermals an einem Wasserfall vorbei, zu den Spielautomaten. Von denen hat jeder Einzelne einen klingenden Namen:«Schatz der Pharaonen», «Pharaos Treasure», «Dolphins Delight» heissen die im Retrokitsch gestalteten Daddelautomaten. Lärm machen sie aber kaum noch. Das früher so kennzeichnende Klappern der Münzen ist einem elektronischen Gefiepe gewichen. Keine der Maschinen läuft mehr mechanisch, sagt Josef Semler, der Spielablauf und die Sujets aber sind dieselben geblieben. Da drehen sich vier Walzen mit Bananen-, Kirschen-, Äpfel- und Birnenbildchen und wenn man Glück hat, bleiben die nun hightechgesteuerten Walzen so stehen, dass am Ende vier Früchte derselben Sorte auf dem Bildschirm sind – gewonnen!

In solch seltenen Momenten kehrt Leben in die Gesichter der Spieler, werden Arme in die Höhe gerissen und einen Moment in der Siegerpose verharrt oder mit der Faust in die Handfläche geschlagen; noch eine Runde, weiter gehts. Und schon sitzen sie wieder mit stumpfem Blick vor «Dolphins Delight» und spielen ohne Mitspieler oder Croupier gegen sich selbst. Nicht wenige finden darin offenbar Vergnügen, denn jede zweite Slot-machine wird schon zu einer Zeit bespielt, in der es im Lebendspielbereich des Casinos noch ganz ruhig zugeht.Im Gegensatz zu den klassischen Casinospielen, die in der Alten Welt schon im 17. Jahrhundert gespielt wurden und bei denen die gesellschaftliche Komponente stets dazugehörte, stammen die Spielautomaten aus den USA. Ein deutscher Einwanderer hat sie erfunden, er muss Soziophobiker gewesen sein.

Oder ein knallharter Rechner; im Gegensatz zu den Automaten ist das klassische Casinoangebot nämlich ausgesprochen personalintensiv. An Roulettetischen sind zwei bis vier Croupiers zugange, um Spielern zu assistieren und das Spielgeschehen im Auge zu behalten. Kein leichter Job übrigens, wenn nach Mitternacht zwanzig, dreissig Gäste um den Roulettetisch herumwuseln sind Konzentration, ein gutes Auge und ein noch besseres Gedächtnis gefragt. Freundlichkeit und Diplomatie – hin und wieder kommt es zu Differenzen unter den Spielern – werden genauso vorausgesetzt wie flinke Finger zum Kartenausgeben. Immer häufiger werden in österreichischen Casinos Frauen zu Croupiers ausgebildet und Josef Semler hat nichts als Lob für sie übrig. Er bescheinigt seinen Mitarbeiterinnen durchwegs grössere Sozialkompetenz und mehr Einfühlungsvermögen als den Männern – beides wichtige Voraussetzungen für eine angenehme, entspannte Stimmung am Spieltisch, sagt er. Von Entspannung ist beim Gros der Spielerinnen und Spieler allerdings nichts zu spüren.

Zwei Damen, sie sehen aus wie Mutter und Tochter, hüten ihr Häuflein Chips wie weiland Alberich seinen Schatz und debattieren vor jedem Setzen aufgeregt in einer slawisch klingenden Sprache. Beide wirken verhalten, geknickt – ein grosser Teil ihrer bunten Spielmünzen ist bereits in den Tiefen des Spieltisches verschwunden. Etwas, das die Frau im Leopardenoverall nicht anficht. Mit wachsender Hektik verteilt sie Münzen über den gesamten Tisch. Sie verliert praktisch jedes Mal, holt jedes Mal neue hervor, noch mehr als zuvor und wird sie wieder los. Die spielenden Herren wirken weniger emotional; mit einer lässigen Handbewegung schnippt einer einen Hundert-Euro-Jeton auf die 26. Die Kugel fällt ins Fach der 27! Oh, Pech gehabt, der Mann – er spielt an drei Tischen gleichzeitig und sein Sakko scheint nicht gemietet – quittiert seinen Verlust mit einem Schulterzucken.

Wenn er noch mehr Pech hat, verfällt er auch noch dem «Knapp-daneben-Phänomen», das suggeriert, der Gewinn rücke stetig näher. Ein Trugschluss, denn die Gewinnwahrscheinlichkeit ist bei jedem Spiel dieselbe. Dass man bei Glücksspielen nicht gewinnen könne, dementiert Direktor Semler aber heftig. Sehr wohl würden des Öfteren sogar beträchtliche Gewinnsummen ausgezahlt; als Spieler müsse man dann eben die Gunst der Stunde nutzen und aufhören. Diese Strategie sollte eigentlich jeder Spieler anwenden, sagt Josef Semler, «sobald das Geld, das man riskieren wollte, weg ist, aufhören – egal, ob man gewonnen hat oder nicht!» Wer länger spielt, verliert bei Bankhalterspielen wie Roulette und Black Jack mit Sicherheit.

Der Staat nascht mit Die Spielregeln sind so gestaltet, dass die Bank bevorzugt wird. Von 100 eingenommenen Euro werden 98 als Gewinne ausgeschüttet, zwei Euro bleiben bei der Spielbank hängen. Am Gewinn der Casinos Austria nascht der österreichische Staat allerdings kräftig mit: Die Unternehmensgruppe gilt als einer der grössten Steuerzahler der Nachbarrepublik. Mit den zwölf österreichischen Casinos allerdings wird kaum Gewinn erwirtschaftet; zeitgemäss rollt auch der Glücksspielrubel auf Internetplattformen und im Lotto.

Zwölf Euro riskieren die Casinoneulinge und keinen Cent mehr, getreu dem Rat des Direktors. Keine zehn Minuten später hat die Bank das Geld geschluckt. Schade, in zwei Daiquiris an der Bar des Casinos Bregenz wäre es besser angelegt gewesen, die Drinks dort sind wirklich zu empfehlen.

Quelle: http://www.vaterland.li/



Über Casinos Austria Bregenz:

Alles unter einem Dach - Internationales Spielangebot, Hauben Gastronomie mit dem Dinner & Casino Angebot und jede Menge Unterhaltung.

Als Ergänzung zum traditionellen Casinoangebot gibt es das Jackpot Cafe mit dem Schwerpunkt Automatenspiel.



--- Ende Artikel / Pressemitteilung Zocken, was das Zeug hält im Fürstenland ---


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