Sie haben gewonnen. Betrügerbriefe überfluten das Saarland

04.09.2008, Lesen Sie hier den Bericht über «Sie haben gewonnen. Betrügerbriefe überfluten das Saarland».

Saarbrücken/St. Ingbert. "Sie haben gewonnen...": So oder so ähnlich beginnen meist Gewinn-Mitteilungen oft ausländischer, angeblicher Glücksspiel-Veranstalter. Die Kripo warnt: Dahinter steckt Betrug!

Ein St. Ingberter staunte nicht schlecht, als ihm kürzlich ein in Spanien aufgegebener Brief ins Haus flatterte. Und noch mehr wunderte er sich, als es sich bei dem Brief um eine Gewinnbenachrichtigung der Loteria Primitiva - Euro Loteria Internacional handelte. Darin war zu lesen: Nachdem man die Glückszahlen des St. Ingberters gezogen habe, winke ihm ein Geldpreis von 925500 Euro. Der Empfänger war misstrauisch: "Das wäre eine schöne Sache gewesen, nur habe ich niemals irgendwo mitgespielt." Auch, dass er sich für die Inanspruchnahme seines Lottogewinnes mit einem gewissen "Herrn Orelio Paco" als Antragsvertreter in Verbindung setzen soll, macht ihn stutzig. Doch die Alarmglocken schrillten so richtig, als er in einem in gebrochenem Deutsch verfassten "Kapital Freigabe-Auftragsformular" so ziemlich alles, inklusive sämtlicher Kontodaten, über sich preisgeben sollte. Im Kleingedruckten dann der Gipfel: "Weiters erklare ich mich einverstanden 10 Prozent meines Gewinnes an die Sicherheitsfirma Gruopama S.C.S.A. zu zahlen." Der Saarländer war entsetzt: "Wenn ich meinen Gewinnanspruch geltend machen würde und meine sämtlichen Daten preisgebe, buchen die locker mal 90000 Euro von meinem Konto ab. Aber ich sehe von den 925500 Euro nix."

Genau so sieht das auch der Kriminaldienst der Polizei St. Ingbert. Eine wahre Flut dieser versuchten Betrugsfälle laufe tagtäglich ein. Die Masche mit der Gewinn- Mitteilung, vermeintlichen Erbschaften in Millionenhöhe im fernen Ausland und vieles mehr seien beliebte Versuche der Betrüger, an das Geld der Leute zu kommen. Bei der Höhe der angekündigten Summe seien die Betroffenen oft bereit, eine Bearbeitungs- oder Schutzgebühr zu entrichten. Doch die Erfahrung zeigt: Sobald die Kontodaten übermittelt sind, transferieren die Betrüger Geld auf ihr eigenes Konto. Deshalb der Rat der Kripo: Gewinn-Mitteilungen generell sind vorgegaukelt und unseriös. In keinem Fall soll man seine Bankdaten preisgeben. Und die Schreiben gehören in den Müll. szn/up

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