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Glücksspiele sollen Milliardenumsatz bringen



ESBK Eidgenössische Spielbankenkommission / CFMJ / CFCG

14.04.2002, Lesen Sie hier den Bericht über «Glücksspiele sollen Milliardenumsatz bringen»


Mit 21 Casinos entsteht ein Wirtschaftszweig mit harter Konkurrenz Bald rollen die ersten Kugeln. In diesem Jahr öffnen 18 der 21 Casinos ihre Türen. Die Betreiber hoffen auf ein Milliardengeschäft. Wegen des starken Konkurrenzumfelds dürften mittelfristig kaum alle «Spielhöllen» überleben.

In wenigen Wochen werden die ersten Spielbanken ihre Türen öffnen. Bis jetzt hatte die Schweiz lediglich Automaten-Casinos betrieben. Neu sind jetzt auch Tischspiele wie etwa French Roulette, Black Jack und Boulespiel zugelassen. Mit der Wieder- oder Neueröffnung von 21 Spielbanken entsteht in der Schweiz faktisch ein neuer Wirtschaftszweig, der allerdings unter Aufsicht des Bundes stark reglementiert ist. So müssen die eingesetzten Automaten homologiert werden. Strenge Überwachungssysteme sollen dafür sorgen, dass zwielichtige Spielerfiguren ferngehalten werden. Dazu gehört auch die Geldwäscherei-Prävention. Schliesslich misst die Eidgenössische Spielbanken- Kommission (ESBK) der Abrechnung grosse Bedeutung zu.

Bereits das Verfahren der Lizenzvergabe hatte einiges mit Glück zu tun gehabt. Die ESBK als Zulassungsbehörde verteilte im letzten Jahr grosszügig 21 der begehrten Konzessionen. Beim Poker zum Betreiben der «grands jeux» fiel zweierlei auf: Zum einen wurden alle Kantone, die mit einem Mitglied in diesem politisch ausgewogenen Gremium vertreten sind, mit mindestens einer Spielbanklizenz beglückt. Zum anderen berücksichtigte die Kommission ausländische Unternehmen überproportional: Diese Operators sind nämlich an nicht weniger als 19 der 21 künftigen Casinos mit jeweils einer Minder- oder Mehrheit beteiligt (siehe Tabelle). Fünf Spielbanken gehören vollständig österreichischen oder französischen Firmen. Aus Deutschland kommen die Saarland- Spielbanken zum Zug, die als innovativste Casino- Gesellschaft des Nachbarlandes gelten. Ganz in Schweizer Besitz sind nur zwei «Spielhöllen».

Hohe Investitionen Die ESBK habe den einheimischen Gesuchstellern nicht zugetraut, das notwendige, besondere Know-how für den Aufbau und den Betrieb von Spielbanken aus eigenen Kräften rechtzeitig verfügbar zu machen, kritisiert James Graf die Entscheide. Er ist als international tätiger Geldspielexperte auch Herausgeber des Fachmagazins «Casino Scene Switzerland». Die Schweizer waren allerdings neben der Fachberatung auch auf finanzielle Unterstützung durch ausländische Investoren angewiesen.

Aus- und inländische Betreiber erwarten jedenfalls das grosse Geschäft. Der Bund, der sich von der Spiellust der Schweizer fette Steuererträge erhofft, verbreitet naturgemäss ebenfalls Optimismus. Nach Grafs Einschätzung investieren die Casinos rund 500 Mio. Fr. in ihre neuen Spielsäle und wollen gleichzeitig fast 3000 neue Arbeitsplätze schaffen. Gerade am Anfang stehen die Schweizer vor Personalproblemen, müssen doch viele Fachkräfte, vor allem Croupiers, im Ausland rekrutiert werden. Zwar verfügen die beiden Unternehmen Swiss Casinos und die Admiral Casino & Entertainment hierzulande über eigene Schulen. Aber bis ein Croupier vollwertig arbeiten kann, dauert es laut Meinung von Experten rund vier Jahre. Die Casino-Branche will mittelfristig einen Bruttoumsatz von gegen 1 Mrd. Fr. pro Jahr generieren. Das ist eine Verdreifachung gegenüber dem heutigen Zustand, denn mit Automaten allein wurden bisher rund 300 Mio. Fr. erwirtschaftet. Fast die Hälfte des Umsatzes fliesst dem Fiskus zu.

Minimalumsätze Wie Hubert Tonhauser, Schweizer Chef von Casinos Austria International, erklärt, sollte eine Spielbank mit einer sogenannten A-Konzession (unlimitiertes Spiel) im Minimum einen Jahresumsatz zwischen 40 und 50 Mio. Fr. realisieren, eine solche mit einer B-Konzession (maximal 150 Automaten und drei verschiedene Tischspielarten, Höchsteinsätze vorgeschrieben) rund 20 Mio. Fr. In der Schweiz will das Casino Baden mit angestrebten 117 Mio. Fr. Umsatzspitzenreiter werden. Es folgen Lugano mit 106 Mio. Fr. und Montreux mit 90 Mio. Fr. Als Nummer 1 bei den B-Casinos scheint Mendrisio mit budgetierten 78 Mio. Fr. gesetzt. Am Ende der Tabelle stehen die sogenannten Tourismus-Casinos. Im Nobelkurort St. Moritz beispielsweise rechnen die Verantwortlichen mit einem (unrealistischen?) Umsatzsprung von derzeit 3 auf 16 Mio. Fr.

Ob die Schweizer wirklich zu solch leidenschaftlichen Spielern werden, steht auf einem anderen Blatt. Branchenkenner jedenfalls hegen Bedenken. Generell kann man davon ausgehen, dass in einem Casino durchschnittlich 40% des Umsatzes mit Tischspielen und 60% mit Automaten erzielt werden. Trifft diese Aufteilung zu, so lässt sich die angestrebte Milliarde kaum erreichen.

Hohe Dichte Erschwerend kommt dazu, dass die Casinos einem enormen Wettbewerbsdruck ausgesetzt sind. Nirgends in Europa ist die Dichte höher als künftig in der Schweiz. Zum Vergleich: In Österreich buhlen lediglich 13 Betriebe um die Glücksspieler. Wer sich konzeptionell oder betrieblich Fehler zukommen lässt, ist relativ rasch weg vom Fenster. Spätestens in fünf Jahren wird man wissen, welche Casinos eine Existenzberechtigung haben werden und welche nicht. «Ich habe Bedenken, dass alle Spielbanken überhaupt rentabel sein werden», glaubt Tonhauser. Einen schwierigen Stand dürften Spielbanken in Randgebieten wie etwa in Courrendlin (JU) haben.

Wann die Gewinnschwelle erreicht wird, lässt sich nicht generell sagen. Zu Beginn der Geschäftstätigkeit drücken die zum Teil hohen Investitionen auf das Ergebnis. Casinos Austria International hofft, in den sechs Betrieben, an denen sie beteiligt ist, nach drei Jahren schwarze Zahlen schreiben zu können. Sie hat sich in erster Linie mit Swiss Casinos zusammengetan, die bereits seit 30 Jahren in dieser Branche tätig ist. Die Kursaal-Casino AG in Luzern wiederum rechnet damit, mittelfristig einen jährlichen Reingewinn von mindestens 2,5 Mio. Fr. einzuspielen, dies bei budgetierten Bruttospielerträgen von rund 50 Mio. Fr.

Nach der Pionierphase dürften sich auch im Aktionariat der Betreiber-Gesellschaften Änderungen ergeben. Wer etwa nur in einem Casino mit einer Minderheitsbeteiligung zum Zuge gekommen ist, wird sein Investment wohl früher oder später überdenken. Die Prognose scheint daher nicht allzu gewagt: In fünf bis zehn Jahren wird die Casino-Landschaft anders aussehen als heute.



Über ESBK Eidgenössische Spielbankenkommission / CFMJ / CFCG:

Die ESBK ist Aufsichtsbehörde über die Spielbanken und überwacht die Einhaltung der spielbankenrechtlichen Vorschriften und der Konzessionsbestimmungen. Sie überwacht insbesondere, dass die Spiele sicher und transparent betrieben werden und dass die Vorschriften über die Bekämpfung der Geldwäscherei und der Terrorismusfinanzierung eingehalten werden.

Sie sorgt auch für die Umsetzung der Massnahmen des Sicherheitskonzeptes und des Sozialkonzeptes, um die Bevölkerung angemessen vor den Gefahren zu schützen, die von den Geldspielen ausgehen. Die ESBK ist ausserdem zuständige Behörde für die Veranlagung und den Bezug der Spielbankenabgabe.

Ihr obliegt zudem die Verfolgung des illegalen Geldspiels, indem sie einerseits eine Zugangssperre für illegale online Angebote errichtet und andererseits die Straftaten gegen das illegale Spiel verfolgt.

Die ESBK ist unabhängig. Administrativ ist sie dem EJPD zugeordnet.



--- Ende Artikel / Pressemitteilung Glücksspiele sollen Milliardenumsatz bringen ---


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