Plus für die Tiroler Casinos, Aus für 25 illegale Spielclubs

31.08.2004, Lesen Sie hier den Bericht über «Plus für die Tiroler Casinos, Aus für 25 illegale Spielclubs».

Die Konjunktur lässt die Österreicher auch bei ihren Glücksspiel-Ausgaben sparen. Relativ gut rollt die Kugel für Tirols Casinos.

INNSBRUCK - Österreichweit sind im 1. Halbjahr sowohl die Besucherzahlen als auch der Bruttospielertrag (Einsätze abzüglich der Gewinne) um fast 5% geschrumpft, die drei Tiroler Casinos verzeichneten hingegen Zuwächse: Insgesamt kamen 217.000 Besucher (+3,3%), das Einspielergebnis stieg um 3% auf 20,5 Mio. €. Das bedeutet, dass jeder Besucher im Schnitt 94 Euro verspielt hat. Bereits fast 70% der Umsätze werden an Automaten gemacht, an den Spieltischen hingegen nur noch gut 30%.

Innsbruck steigerte die Besucherzahl um 2,3% auf 117.600 und den Spielertrag um 5% auf 12,9 Mio. €. Auffallend war laut Direktor Eduard Gollubits - neben den Italienern - der Zustrom an spielfreudigen Chinesen. Seefeld hatte ein leichtes Minus bei Besuchern (-2,6% auf 64.800) und Einspielergebnis (-1,4% auf 5,6 Mio. €), im August hat es laut Direktor Kurt Steger aber einen regelrechten Italiener-Ansturm gegeben. Kitzbühel, das möglicherweise großzügig zum Ganzjahresbetrieb ausgebaut wird, steigerte dank längerer Öffnung die Besucherzahl um 22% auf 34.600. Der Spielertrag blieb mit 2 Mio. € stabil, betonte Direktor Bernd Habermann.

Die Casinos sind in Tirol mit 304 Mitarbeitern ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Von den fast 15 Mio. € Steuern im 1. Halbjahr kassierten das Land Tirol und die drei Standortgemeinden über 5 Mio. €.

Laut Casinos-Vizegeneral Emil Mezgolits sind auch Glücksspiele von der Konjunkturflaute betroffen. Laut einer IMAS-Umfrage wollen die Österreicher nur bei Schmuck und dem Ausgehen noch stärker sparen. Daher sei es umso wichtiger, dem Kunden attraktive Angebote zu machen, vom Internet bis hin zu den Video-Lotterien. Nach Mayrhofen soll demnächst auch Lienz öffnen, weitere Tourismusorte sind im Visier.

Mezgolits verteidigte das geltende Glücksspielmonopol, das dem Staat hohe Einnahmen und den Kunden Top-Standards garantiere. So seien 400 Glücksspielsüchtige gesperrt. "Ich glaube nicht, dass das in anderen Etablissements so gehandhabt wird", spielte Mezgolits auf illegale Spieltempel an. In den letzten Monaten wurden in Tirol von den Behörden geschätzte 25 Spielclubs dichtgemacht.

Der angekündigten Verfassungsklage von Hoteliers gegen das Casino-Monopol gibt Mezgolits kaum Chancen. In Österreich seien von den Höchstrichtern bereits drei ähnliche Klagen (darunter von Admiral und betandwin) abgeschmettert worden, beim Europäischen Gerichtshof zwei.

Über Casinos Austria Innsbruck:

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