Casino Binion’s Horseshoe erhielt wieder die volle Betriebserlaubnis

20.10.2002, Die Casinoregulierungsbehörde in Nevada hat es das Casino Horseshoe erlaubt alle ihre Slot - Maschinen und Spieltische wieder in Betrieb zu nehmen, nachdem Beamten ein Verbot für einige Slot - Maschinen am 1. Oktober erteilt hatten.

Die Gerüchte über eine finanzielle Schieflage des berühmten und beliebten Casinos reissen allerdings nicht ab. Der offizielle Grund für die Teilschliessung war ein Problem mit den Krankenversicherungsprämien, welche nicht mehr gewährleistet gewesen seien sollen. In den Freemont-Kliniken beklagte man sich, dass die Rechnungen nur noch unter schwierigsten Umständen und mit grossen Aufwänden einzutreiben waren, worauf beschlossen wurde, Horseshoe Mitarbeitern keinen Kredit mehr zu gewähren und die Arztbesuche im Voraus bezahlen zu lassen. Die Binion’s Inhaberin, Becky Behnen verneinte aber solche finanziellen Probleme mit ihrem Casino in Las Vegas- Sie fügte an, dass die Teilschliessung schlicht und ergreifend einem Missverständnis sei, und dass sie wegen Stresssymptome kurzzeitig in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Sie entschuldigte sich öffentlich für die Teilschliessung und für eine Absage eines Wochenende Slot Maschinen Turniers.

Allerdings genügen solche Aussagen nicht, um die Gerüchte zum Verstummen zu bringen, denn Binion’s ist eine Privatkette von Casinos und ist deshalb nicht gezwungen Finanzberichte abzugeben, wie im Gegensatz zu den anderen öffentlichen Casinos.

Die Vergangenheit dieses Casinos ist wie heute mit finanziellen Querelen durchzogen. 1996 reichte Behnen eine Klage ein gegen ihren Bruder, Jack Binion ein. Sie beschuldigte ihm von einer bewusste Fehlleitung des Casinos. Die Verluste entsprächen 20 Millionen US Dollar. 2 Jahre später kaufte Behnen alle Anteile ihre Geschwister, und wurde somit Alleininhabern des Casinos. Binion’s verteidigt sich grade gegen zwei Anklagen vor Gericht. Nach einer Anklage muss das Casino noch Miete für ein Büro im Gebäude des Casinos zahlen. Die andere Anklage bezieht sich auf Mitgliederbeiträge der Fremont Street Experience, eine touristische Attraktion. Eine Anhörung ist für den 16. Oktober im Gerichtssaal des Clark County Bezirksgericht bezüglich der Mietklage geplant gewesen. Diese Klage wurde im April beim Gericht durch 5 Investoren eingereicht, die behaupten, sie hätte Vermieterrechte im Mint Casino, das jetzt ein Teil von Binion’s ist. Fremont Street Experience hat ein Termin im nächsten Jahr beim Bezirksgericht bekommen. Die Anklage wurde bereits in August 2001 eingereicht. Laut Anklage sollte Binion’s Mitgliederbeiträge in Höhe von 1,9 Millionen US Dollar Fremont Street schulden. Klagen die dieses Jahr beim Staatsgericht eingereicht wurden zeigen dass Binion’s mindestens 1,2 Millionen US Dollar in Reserve halten muss, um die Regeln der Regulierungsbehörde einzuhalten.

Obwohl das Casino unter den Pokerspielern zu den beliebtesten Treffpunkten gehört und mit der World Series of Poker eines der grössten und bestbesuchtesten Events durchführt reicht das natürlich nicht um den riesigen Aufwand eines Casinos und Hotels zu decken. Die Haupteinnahmequelle bilden wie bei allen Casinos, Business-Events und vor allem der Tourismus und genau diese beiden Bereiche befinden sich vor allem seit dem 11. September im Krebsgang..

Der Chef der Regulierungsbehörde, Dennis Neilander, wollte kein Kommentar bezüglich der finanziellen Situation des Casinos abgeben. Er sagte lediglich dass das Unternehmen sich wieder an alle Regeln halten könne. Er wollte auch kein Kommentar abgeben in der Frage, wie viele Reserven das Casino haben müsste, um spätere Probleme aus dem Weg zu gehen. Jedes Casino hat spezielle Regeln für ihre Reserven, in Abhängigkeit dessen wie viele Spielgeräte betrieben werden können. Diese Reserven werden normalerweise dazu verwendet mehrere gleichzeitige Jackpots auszuzahlen. Es gibt generell keine Behörde oder Vertragspartner, welche Einblick in die Bücher des Casinos bekommen, was dem Vertrauen nicht gerade förderlich ist. Es bleibt also nur zu hoffen, dass sich die Wirtschaftslage und vor allem das Interesse der Touristen an Las Vegas baldmöglichst wieder bessert, sonst muss wohl um die Zukunft dieses Traditions-Hauses gebangt werden, was vor allem für Pokerspieler ein herber Schlag wäre, zumal sich in den letzten Jahren bereits einige der berühmtesten Häuser am Strip, wie das Venetian oder das Harrah’s vom Life-Poker Bereich getrennt haben.

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