Für Spieler bleibt Aachen eine Adresse

19.12.2008, Lesen Sie hier den Bericht über «Für Spieler bleibt Aachen eine Adresse».

Aachen. Sollte Aachen am Ende doch das bessere Blatt in den Händen halten? Derzeit spricht jedenfalls alles dafür, dass der Stadt das Spielcasino erhalten bleibt, wie Oberbürgermeister Jürgen Linden am Donnerstag vor versammelter Presse bekanntgab.

Das Innenministerium des Landes hat in dieser Woche die Konzessionen für vier Standorte der Westdeutschen Spielbanken GmbH & Co. KG vergeben. Aachen ist dabei.

Damit könnte ein längeres Schachern beendet sein, an dem bis zuletzt nicht nur Westspiel, sondern auch hochrangige Landespolitiker und Minister beteiligt gewesen sind, und deren Ziel der Umzug nach Köln war. Höhere Profite hat sich das Unternehmen, das seit längerem Besucherrückgänge an der Monheimsallee verzeichnet, von einer Verlagerung an den Rhein erhofft.

Das Land aber habe den «ordnungspolitischen Zielen» einen höheren Stellenwert eingeräumt als dem «Gewinnstreben einzelner Spielbanken», stellt Linden mit Genugtuung fest. «Sozial vor Kapital» sei die Devise bei der Genehmigung der insgesamt vier Standorte Aachen, Dortmund, Duisburg und Bad Oeynhausen gewesen. Dies entspreche auch dem Spielbankengesetz, in dem die Bekämpfung der Spielsucht und des illegalen Glücksspiels sowie der Jugendschutz als zentrale Ziele formuliert sind. «Ich gehe davon aus, dass die müßigen Diskussionen um Köln jetzt erledigt sind», so Linden.

Die neuen Konzessionen gelten für den Zeitraum vom 1. Januar 2009 bis zum 31. Dezember 2018. «Das bedeutet Standortsicherheit für zehn Jahre», sagt Linden, der nun gemeinsam mit Westspiel zu neuen Ufern aufbrechen will. Die Genehmigung umfasst das klassische Glücksspiel wie Roulette, Baccara oder Poker und das Automatenspiel. Beide Spielarten sind in Aachen seit einigen Jahren an zwei Standorten untergebracht: Die Spieltische stehen im Kurhaus Monheimsallee, die Automaten im Kapuziner-Karree.

Seit geraumer Zeit macht sich Linden für eine neue Lösung stark, ohne damit bei Westspiel auf größere Resonanz zu stoßen. Der OB erwartet, dass sich das aufgrund der Entscheidung in Düsseldorf nun ändert.

So hat er Westspiel bereits ein neues «Angebot zur Verbesserung des Standorts» unterbreitet - «trotz erkennbarer Strategie, die Attraktivität runterzufahren, trotz Vernachlässigung des Gebäudes durch den Mieter und trotz beharrlichen Stillschweigens des Mieters».

Tatsächlich war auch am Donnerstag bei Westspiel in Duisburg niemand zu erreichen, der sich zu den neuen Lizenzen und den Plänen in Aachen äußern wollte. Dennoch ist Linden überzeugt, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen sei, «gemeinsam über eine Aufwertung nachzudenken».

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