02.04.2005, Lesen Sie hier den Bericht über «Casinoboom in Macau, der vielleicht grössten Zockermatte der Welt».
Alles auf Rot Jahrzehnte lang war Las Vegas die Welthauptstadt des Glückspiels. Nun schickt sich Macau an, die US-Zockermetropole vom Thron zu stoßen. Auf der Halbinsel im Süden Chinas ist ein wahrer Casinoboom ausgebrochen. Von Jörn Sucher
Hamburg - Sheldon Adelson, 71, sollte eigentlich nichts mehr aus der Ruhe bringen. Mit einem Vermögen von rund 15 Milliarden Dollar zählt der Chef des Casinokonzerns Sands nach Angaben des US- Magazins "Forbes" zu den 20 reichsten Personen des Planeten. Dennoch geriet der "Sugardaddy mit knallharten kapitalistischen Visionen" ("Die Zeit") jüngst in Verzückung. "Ich hatte vergangene Nacht einen Traum. Ich sah den Platz und ich sah die Kunden, um Asiens Las Vegas zu schaffen", schwärmte Adelson.
Sands-Chef Adelson ( mit Gattin Miriam): "Ich sah den Platz und ich sah die Kunden"
Der Casinomogul meinte Macau. Im vergangenen Jahr eröffnete Adelson als erster westlicher Akteur ein Hotelcasino auf der Halbinsel an der Südküste Chinas. Um die Zocker aus der benachbarten Volksrepublik anzulocken, baute er das 240 Millionen Dollar teure Sands nach Feng-Shui-Manier. An der Decke baumelt ein 50-Tonnen-Kronleuchter. Die Bar hat 200 Teesorten im Angebot. Vor allem die Klimaanlage begeistert die Spieler. "Hier wird mir nicht so schnell schwindelig", freute sich ein Gast.
Sands-Hotel in Macau: 240-Millionen-Dollar-Komplex nach Feng-Shui-Manier
Damit nicht genug. Derzeit wird zwischen den zu Macao gehörenden Inseln Taipa und Colonea eine neue Landmasse aufgeschüttet. Adelson will auf dem Sumpfland gemeinsam mit mehreren amerikanischen Hotelketten für zwölf Milliarden Dollar ein gigantisches Vergnügungszentrum aus dem Boden stampfen. Ein Dutzend Casinokolosse mit insgesamt 60.000 Betten soll entstehen.
Unter anderem will Adelson dort eine Kopie der Prunkherberge Venetian aus Las Vegas bauen. Das Zockermekka in Nevada stand auch Pate bei der Taufe des Projekts. In Anlehnung an die legendäre Hauptstraße der amerikanischen Zockerhochburg, den Strip, heißt das Spielerparadies in der südchinesischen See Cotai Strip.
Hongkongs Schmuddelschwester putzt sich heraus Noch vor wenigen Jahren wäre Adelsons Milliarden-Engagement in Macau undenkbar gewesen. Lange galt die portugiesische Kolonie als schmuddlige Schwester der benachbarten Glamourmetropole Hongkong. Prostitution und Bandenkriege belasteten das Image der Stadt. Die Sicherheitskräfte beruhigten Besucher, indem sie erklärten, dass die Killer in Macau Profis seien. Diese verfehlten ihr Ziel selten. Für Unbeteiligte sei die Gefahr, bei einer Schießerei umzukommen, daher gering.
Baustelle auf dem Cotai-Strip: Der größte Zockermarkt der Welt
Das Glücksspiel kontrollierte ein einzelner Mann. Stanley Ho, der heute 83-jährige Vater von 17 Kindern, besaß jahrelang alle Casinos und häufte ein Milliardenvermögen an. Ausländischen Spielhallenbetreibern blieb der Zugang verwehrt.
Das änderte sich erst 1999, als die Volksrepublik China die Kontrolle über Macau übernahm. Im Gegensatz zu den portugiesischen Hausherren leitete die Regierung in Peking entscheidende Reformen ein. Die Gangster wanderten hinter Gitter. Macau bekam den Status einer Sonderverwaltungszone - während Glücksspiel auf dem Festland immer noch verboten ist, rollt die Roulettekugel dort weiter. Außerdem knackten die neuen Herrscher Hos Casinomonopol und vergaben weitere Lizenzen.
Während sich Adelsons Konsortium eine Genehmigung sicherte, ging die andere an einen weiteren Casino-Tycoon, nämlich an Steve Wynn. Wynn, dessen Vermögen "Forbes" auf 2,1 Milliarden Dollar schätzt, baut gerade in Las Vegas das mit 2,5 Milliarden Dollar teuerste Hotel der Welt. 700 Millionen Dollar will er in ein Projekt in Macau investieren.
Es lockt der größte Zockermarkt der Welt Neben Wynn und Adelson bereitet mit Kirk Kerkorian ein dritter Big Boss aus Nevada den Einstieg in den chinesischen Markt vor. Zwar ging Kerkorians Casinogruppe MGM Mirage bei der Lizenzvergabe leer aus. Dafür hat sich der 87-Jährige mit dem Exmonopolisten Ho verbündet. Den US-Bürger Kerkorian stört dabei nicht, dass Ho Ende der Neunziger mit einer Casinoeröffnung im "Schurkenstaat" Nordkorea für Furore sorgte.
Macau-Tycoon Ho: Vater von 17 Kindern
Die Casinokonzerne haben es auf den wohl größten Zockermarkt der Welt abgesehen. In der Volksrepublik entsteht derzeit eine zahlungskräftige Mittelschicht. Billigflieger könnten die Massen nach Macau chauffieren, damit diese dort ihre Ersparnisse an den Spieltischen zurücklassen. Schon heute strömen täglich 50.000 Gäste vom Festland in die Spielhallen der Sonderverwaltungszone.
Die Bosse begeistert vor allem die Spielwut der Chinesen. In Vegas hält sich ein Gast im Schnitt dreieinhalb Tage auf und verliert 140 Dollar. Zocker aus der Volksrepublik verspielen mehr als das Doppelte in der Hälfte der Zeit. Entsprechend euphorisch ist die Stimmung. Beobachter erwarten, dass die Casinos in Macau noch in diesem Jahr mehr einnehmen als die Häuser in Las Vegas.
Las-Vegas-Kopie in drei Jahren Für das amerikanische Spielermekka wäre das bitter. Dabei hat sich Vegas schon in der Vergangenheit häufig erfolgreich gegen Angreifer gewehrt. Seit den Achtzigern befahren Casinoboote die Flüsse der USA. Insgesamt haben nunmehr 48 US-Bundesstaaten das Glücksspiel in irgendeiner Form legalisiert. All das hat nicht an der Vorherrschaft von Sin City rütteln können.
Trump-Hotel in Atlantic City: Angriff auf Vegas endet mit Gläubigerschutz
Ebenso legendär wie erfolglos war auch der Versuch, Atlantic City an der amerikanischen Ostküste als Konkurrenzveranstaltung aufzubauen. Der Baulöwe Donald Trump zog dort in den Achtzigern auf eigene Rechnung reihenweise Casinos hoch. Als ihm die Pleite drohte, brachte er seinen Konzern an die Börse und startete mit dem eingesammelten Geld einen neuen Angriffsversuch. Dieser endete im vergangenen Jahr mit dem Antrag auf Gläubigerschutz.
Doch diesmal hat Las Vegas das schlechtere Blatt. Der schieren Spielermasse in China hat die Glitzermetropole in der Wüste Nevadas kaum etwas entgegenzusetzen. Sheldon Adelson jedenfalls rechnet mit einem wahren Ansturm auf seine Betten- und Blackjack-Burgen. "Es dauerte 75 Jahre bis Las Vegas das geworden ist, was es heute ist. Wir werden dasselbe in weniger als drei Jahren schaffen", verkündete der Sands-Chef. Spiegel Online
Macau (englisch Macao) liegt rund 50 Kilometer westlich von Hongkong und ist das Glücksspiel-Paradies in Asien.
Macau hat rund 40 Spielcasinos. Die grössten Casinos sind The Venetian Macao, MGM Macao, Wynn Macao, Galaxy StarWorld, City of Dreams, Sands Macao, Casino Lisboa.
Neben den riesigen und farbenfrohen Casinobuildings ist eines der Wahrzeichen der Macau Tower (Fernsehturm mit 338 Meter) mit atemberaubenden Ausblicken auf die Stadt.
Macau erstreckt sich über eine Fläche von 115.3 km2 und hat rund 620'000 Einwohner.
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