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Schweissgebadet und zermürbt





21.04.2005, Lesen Sie hier den Bericht über «Schweissgebadet und zermürbt».


Croupiers der Spielbank wollen als Mobbingopfer vor Gericht ziehen In der Wiesbadener Spielbank dreht sich nicht nur die Kugel des Glücks im Roulettekessel. Seit Jahren dreht sich dort in der Belegschaft auch ein Karussell aus Zwist und Vorwürfen, Streit und Mobbingvorwürfen.


Plätzchen backen mit Spielbank-Geschäftsführer Klaus Gülker - ein Gewinnspiel von Radio FFH machte es möglich. Doch die vorweihnachtliche Fröhlichkeit herrscht in der Spielbank nicht alle Tage. Mitarbeiter fühlen sich gemobbt. Foto: WT

Von Andrea Springer Diesen Sommer fällt der Urlaub für den Rechtsanwalt Michael Bohn wohl flach. Denn er vertritt jene Spielbankmitarbeiter, die nun gegen ihren Arbeitgeber vor Gericht ziehen wollen. Während dieser Tage der Hessische Landtag durch einen Bericht des Petitionsausschusses über die Unwucht am Roulettekessel (wir berichteten) in Kenntnis gesetzt werden soll, bereitet der Arbeitsrechtler die Klageschriften auf Schadensersatz und Schmerzensgeld vor.

Etwa 40 Seiten stark werde die jeweilige Schrift schon sein, schätzt der Gießener Anwalt, je nachdem, wie ausführlich dokumentiert der einzelne Fall sei. Von "provoziertem psychosozialen Stress" ist während der Beratung bei der Initiative gegen psychosozialen Stress und Mobbing (IPSM) die Rede, von der "Hinderung eines Kollegen, seine Medikamente einzunehmen" - was, wie ein Mitarbeiter der IPSM einwirft, "der versuchten Körperverletzung schon sehr nahe kommt" - und einer "inflationären Anzahl von Abmahnungen". Daneben kommen "nachweisliche Falschaussagen und Überwachung der Croupiers per Video" zur Sprache und die Verweigerung der Erhöhung der Punkte, die den Rang in der Hierarchie innerhalb des Spielbanksystems beziffern.

Das verspreche eine Menge Arbeit. Genau beziffern will Bohn zu diesem Zeitpunkt die Schadensersatzansprüche natürlich nicht. Doch könnten die jeweiligen Ansprüche "grob gepeilt" bei 400,000 bis 500,000 Euro liegen.

Mittlerweile zeigen sich vier Croupiers entschlossen, gerichtlich gegen die Spielbank vorzugehen, nachdem sie "mehrfach psychomentale Arbeitsunfälle" erlitten hätten.

Wolfgang Weis, der seit zehn Jahren gegen Mobbing kämpft, hat 36 Vorfälle auf seinem Schreibtisch, "welche die Schikanen am Arbeitsplatz dokumentieren" und seinen Gesundheitszustand "gravierend geschädigt" hätten. Die Diplom-Psychologin der IPSM in Gießen, Petra Heimer-Dietz, spricht von einer "posttraumatischen Belastungsstörung, die auf andauernde, schwer wiegende Mobbingsituationen am Arbeitsplatz" zurückzuführen sei.

Das "systematische Vorgehen" gegen seine Mandanten sei belegt, erklärt Bohn, und diene dem Ziel, diese hoch dotierten Mitarbeiter zu schikanieren und letztlich los zu werden. Bei Weis habe sich mittlerweile "eine tief greifende Verzweiflung" breit gemacht, ergänzt Heimer-Dietz, die mit Konzentrationsstörungen und Schreckhaftigkeit einher gehe. Hinzu kämen wiederkehrende Träume, erzählt der Croupier, in denen er immer wieder den belastenden Erlebnissen ausgeliefert sei, bis er schliesslich in Schweiß gebadet erwache. Ein- und Durchschlafstörungen seien das Resultat.

Ähnlich gelagert stellten sich auch die Fälle seiner Kollegen dar, die sich an die Gießener Initiative wandten. Auch sie seien langjährige Mitarbeiter der Spielbank gewesen und rangierten in der nach Punkten gestaffelten Hierarchie relativ weit oben. "Wir haben ja früher ganz schön gut dagestanden", schlüsselt Joachim Fischer das durchschnittliche Nettoeinkommen eines mit 17 Punkten eingruppierten Croupiers mit dem Betrag von rund 3000 Euro im Monat auf. Doch seit drei Jahren sitze er nicht mehr auf dem so genannten Bock am Kopf des Roulette-Tisches.

"Ständige Beobachtung und Überwachung" hätten den 53-Jährigen zermürbt. Nachdem Fischer an den Pokertisch versetzt wurde, habe er einen leichten Herzinfarkt erlitten - seine Nerven lagen blank. "Doch Existenzängste trieben mich wieder an den Tisch". Neben den aus der Traumatisierung folgenden Depressionen plage ihn nun ein Schilddrüsenleiden und Herzbeschwerden. Acht Wochen lang habe er sich in eine Kur in einer auf die Behandlung von Mobbingopfern spezialisierten Klinik begeben müssen. Nicht einmal mehr Motorradfahren ist ihm möglich. Denn, "wenn einen die Welle der Depression überfällt wird das Visier blind".

Auch Peter Kurz, der seinen Geburtsnamen abgelegt hat, habe sich von den "Drangsalierungen" erholen müssen. Im Mai wären es 30 Jahre in der Spielbank Wiesbaden gewesen. Und immer habe er sich vorgestellt, "das bis 80 zu machen, weil das Betriebsklima so toll war." Doch seit dem Streik 1996 sei alles vorbei gewesen. Jetzt leide der 57-Jährige unter Schlafstörungen und Konzentrationsschwäche, die für die Initiative gegen Mobbing eine Folge des "Überwachungsdrucks" am Roulette-Kessel zu sein scheint. Früher sei Kurz ein kontaktfreudiger Mensch gewesen, doch heute meide er Parties und Menschenansammlungen. Selbst ins Thermalbad könne er nicht mehr gehen - und schon gar nicht in das Wiesbadener.

Lange Zeit sei versucht worden, eine "außergerichtliche Kompromisslösung" zu finden, erklärt Bohn. Jedoch habe bisher die Geschäftsleitung - "bedauerlicherweise offensichtlich" kein Interesse bekundet, die unangenehme Vergangenheit zu bewältigen, so dass es nun zu dieser gerichtlichen Klärung habe kommen müssen. Allerdings ist nun anscheinend nicht nur am Roulette-Kessel einiges ins Rollen gekommen. Im Zuge der schon im Januar angekündigten "personellen Umstellungen" sei nun ein neuer 1. Saalchef eingesetzt worden. Main-Rheiner.de



Über Spielbank Wiesbaden GmbH & CO. KG:

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