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Spielbank Hamburg: Traditionsunternehmen investiert gegen den Trend in neue Proj





21.01.2003, Lesen Sie hier den Bericht über «Spielbank Hamburg: Traditionsunternehmen investiert gegen den Trend in neue Proj».

Oder was 52,2 Millionen Euro Spielbankabgabe im Jahr wert sind (Auflistung am Ende dieses Artikels)

Eine beeindruckende Bilanz der vergangenen 25 Jahre präsentierte die Spielbank Hamburg am Montag, den 20. Januar 2003, anlässlich einer Pressekonferenz zum 25jährigen Bestehen. Danach verzeichnet die Spielbank etwa 14 Millionen Gäste seit ihrer Eröffnung im Hotel InterContinental. Insgesamt erreichte das Glücksspielunternehmen einen Brutto-Spielertrag (BSE, Einnahmen minus Gewinne) von circa 1,35 Mrd. Euro. Davon flossen 90 Prozent, bzw. etwa 1,2 Mrd. Euro in den Haushalt des Hamburger Senates. Die Spielbank Hamburg ist damit größter Steuerzahler der Stadt. Im Jahr 2002 erreicht die Spielbank einen BSE von 55,3 Mio. Euro. Die Abgaben liegen bei 47,2 Mio. Euro.

„Angesichts der allgemeinen Lage sind wir mit diesem Ergebnis zufrieden. Es zeigt, dass sich auch das Glücksspiel nicht von der konjunkturellen Entwicklung abkoppeln kann. In der Krise wird eben weniger gespielt. Aber wer 25 Jahre solide gewirtschaftet hat, kann und sollte gerade jetzt investieren" sagt John Jahr, geschäftsführender Gesellschafter der Betreibergesellschaft Jahr+Achterfeld KG. Sie erhielt am 18. 12. 2002 die Konzessionsurkunde, die dem Betrieb für weitere 15 Jahre und dem Ausbau den Rahmen gibt.

Bereits am 28. Oktober 2002 startete Deutschlands erstes und bisher einziges Online-Roulette. Die Gewinnzahlen werden hier in einem weltweit einzigartigen Real-Verfahren ausgespielt und per Web-Kamera online übertragen. Bisher sind über 1000 Nutzer registriert. Im Stammhaus im InterConti wurde das bisherige Angebot um Glücksspielautomaten erweitert. Im Einkaufszentrum Mundsburg eröffnet am 23. Januar 2003 die fünfte Dependance. Hier installiert das Unternehmen als erste deutsche Spielbank überhaupt ein biometrisches Erkennungssystem zur Zugangskontrolle. Für 2003 ist der Baubeginn des neuen Domizils am Dammtorbahnhof vorgesehen. Insgesamt investiert die Spielbank Hamburg etwa 8,5 Mio. Euro. Zu den derzeit 323 Arbeitsplätzen kommen 27 neue. „Wir investieren weiter gegen den Trend und verbinden Tradition und Moderne. Für Alt und Jung. Wir bieten daher den Klassiker Roulette ebenso wie die neuen Spiele am Automaten oder im Internet, Spielen ist das beste Mittel gegen die miese Stimmung, die überall herrscht", sagt Otto Wulferding, Geschäftsführer Spielbank Hamburg.

Die Spielbank Hamburg wird von der Jahr & Achterfeld KG seit 1978 betrieben. Sie beschäftigt an sechs Standorten (Stammhaus im Hotel Intercontinental, Dependancen Reeperbahn, Harburg, Wandsbek, Steindamm, Mundsburg ) ca. 330 Mitarbeiter. Das Spielangebot reicht von Französischem Roulette über American Roulette, Black Jack, Poker, Baccara bis zu Automaten und dem Online-Roulette. Die Spielbank hat jährlich ca. 540.000 Gäste. Ihr Bruttospielertrag belief sich 2002 auf 55,3 Mio. EUR. Die Abgabe betrug 47,2 Mio. EUR. Fotos zum Download unter www.spielbank-hamburg.de, „Infos und Aktuelles, Presse"

Erste deutsche Spielbank mit biometrischer Zugangs-Regelung

Die Eröffnung der neuen Dependance im Einkaufszentrum Mundsburg am 23. 1. 2003 bedeutet für die Spielbank Hamburg eine Premiere in doppelter Hinsicht. Zum einen startet die erste Dependance in einem Einlaufszentrum. Shopping, Kinoerlebnis und Spiel verbinden sich hier zu einem vielseitigen Unterhaltungsangebot. Zum anderen setzt die Spielbank Hamburg als erstes Glücksspiel-Unternehmen Deutschlands eine neue Zugangsregelung ein: Die Bochumer Computer Vision und Automation GmbH (c-vis) installiert das biometrisches Erkennungs-System FaceSnap Rekorder. Biometrische Verfahren basieren auf der Vermessung körpereigener Merkmale. Dazu gehören etwa der Fingerabdruck, die Handgeometrie, das Iris-Muster der Augen oder das Gesicht als vermessbare, spezifische Identifikationsmittel. Diese Erfassung individueller Merkmale verbindet FaceSnap mit der Technik der Video-Überwachung, wie sie an Flughäfen, an Ampelkreuzungen, in Fußballstadien oder Parkhäusern zum Schutz der Besucher üblich ist.

Otto Wulferding, Geschäftsführer Spielbank Hamburg: „Mit diesem System übernehmen wir erneut eine Vorreiterrolle, Spielbanken sicher zu machen und eventuell gesperrte Spieler auszuschließen. Das System bietet uns soviel Kontrolle wie nötig, soviel Freiheit für alle wie möglich. Wir müssen nicht Tausende von Gästen kontrollieren, um ein schwarzes Schaf zu finden. Wir filtern gezielt gesperrte Personen heraus."

Professor Thomas Zielke (C-VIS) entwickelte das System mit dem Bochumer Institut für Neuroinformatik: „In öffentlichen Bereichen stellt sich oft die Frage, wie der Zutritt effektiv überwacht werden kann, ohne den freien Zugang der Besucher spürbar zu stören. Es geht nicht um eine klassische Zutrittskontrolle. Vielmehr sucht man nach einer Lösung, mit der bekannte Personen an einem Eingang positiv identifiziert werden können, ohne dass man den nicht identifizierten Personen den Zutritt verwehren muss. Spielbanken brauchen eine solche diskrete und wirksame Technik. Der FaceSnap Recorder wird bereits in vielen holländischen Spielstätten eingesetzt und wird sich auch im Sicherheitssystem der deutschen Spielbanken bewähren."

Der FaceSnap-Rekorder versteht sich als Komplettlösung zur Zutritts-Überwachung und personenbezogenen Videoüberwachung. Er verbindet einen digitalen Videorekorder mit einer Gesichtserkennungssoftware. Gesichtsbilder werde aus dem Videostrom extrahiert und - auch aus mehreren Winkeln - aufgenommen und gespeichert. Auf Basis einer Datenbank kann das System Personen identifizieren. Dabei vergleicht es Personenbilder nicht starr mit vorhandenen Daten. Der Computer simuliert vielmehr die kontinuierliche Informationsverarbeitung des menschlichen Gehirnes. Ihm wurde dazu in einem Lernverfahren beigebracht, Ähnlichkeiten zu erkennen. Die privatwirtschaftliche „Tochter" der Ruhr-Universität C-VIS erhielt für Pilotprojekte der Gesichtsfelderkennung den European Information Technology Price. FaceSnap ist das heute am häufigsten genutzte Gesichtserkennungsprodukt zur Videoüberwachung (u.a. Flughäfen Dubai, Zürich)

Über 1000 registrierte Nutzer seit dem Start im Oktober 2002

Mit dem am 28. 10. 2002 gestarteten Online-Roulette setzt die Spielbank Hamburg ein Zeichen gegen den Trend und für die Innovation. So der Tenor der Beobachter dieses Internet-Projektes aus Politik, Wirtschaft und Medien. Die Spielbank Hamburg investiert auf der Basis eines soliden Traditionsunternehmens in neue Projekte. Eine erste Analyse des Online Roulettes zeigt die Akzeptanz dieser virtuellen Dependance: Über 1000 Nutzer sind registriert. Über zwei Drittel der Spieler haben mindestens einmal gewonnen. Ein Besucher gewann 34.000 Euro, bei einem Einsatz von 500 Euro. Ein zweiter 12.000 Euro.

Eine qualitative Bewertung der bisherigen Spielpraxis zeigt ebenfalls positive Resultate. Niedrige Einsätze lassen auf ein kontrolliertes Spiel schließen. Auch geben die Gewinner Tronc, das aus konventionellen Spielbanken gewohnte Trinkgeld. Demnach verhalten sich die Online-Nutzer offenbar so, wie sie es aus dem klassischen Spiel gewohnt sind. Otto Wulferding, Geschäftsführer Spielbank Hamburg: „Dies ist ein Indiz dafür, dass die Online-Spieler sehr umsichtig mit dem neuen Angebot umzugehen wissen und es als spannendes Unterhaltungsangebot nutzen."

Das Online-Roulette hat seinen rechtlichen Rahmen im Gesetz über die Zulassung einer öffentlichen Spielbank vom 24. 5. 1976. Es findet seinen Niederschlag in der am 18. 12. 2002 überreichten Konzessionsurkunde des Senates an die Betreibergesellschaft Spielbank Hamburg Jahr+Achterfeld KG.

Teilnehmen können alle, die sich für die Spiel-Dauer im Hamburger Stadtgebiet aufhalten und nicht gesperrt sind (Mindestalter 18 Jahre). Sie müssen sich per Spielvertrag registrieren und Personalausweiskopie legitimieren. (Hamburg-Besucher müssen ihre Präsenz nachweisen). Erst nach Prüfung der Daten und Vergabe der Zugangsberechtigung kann der Spieler teilnehmen. Er lädt Geld von einer Kreditkarte auf ein virtuelles Depot. Girokonto oder EC-Card kommen nicht zum Einsatz. Die Sicherheit (nach Bankenstandard) wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers zertifiziert.

Auch technisch präsentiert das Hamburger Internet eine Innovation: Das Hamburger Online-Roulette spielt seine Zahlen in einem realen Kessel aus. Ein realer Croupier gibt die Kugel. Zwei Web-Kameras übertragen Videobilder von dieser Ausspielung. Ein elektronischer Zufallszahlengenerator kommt nicht zum Einsatz. Ein PC mit einem herkömmlichen r Browser genügt, um beim virtuellen Spiel im Minutentakt mitzumachen.

Traditionelles Unterhaltungsunternehmen und größter Steuerzahler

Am 20. Januar 1978 öffnete die Spielbank Hamburg nach einem Jahr Bauzeit und acht Millionen Investitionen im Hotel InterConti an der Alster. Der Senat hatte zuvor die erforderliche staatliche Konzession an den Verleger John Jahr und den Stern-Redakteur Wilfried Achterfeld vergeben. Vor dem politischen Plazet gab es jedoch viele Hindernisse: Lange hatte der Hamburger Senat eine Spielbank in der Hansestadt verweigert. Die in der Skatrunde von Jahr und Achterfeld geborene Idee drohte nie umgesetzt zu werden. Jahr und Achterfeld initiierten sogar eine öffentliche Umfrage: 51 Prozent der Befragten waren für eine Spielbank. Doch Ex- Bürgermeister Herbert Weichmann blieb hart. V Als jedoch im niedersächsischen Hittfeld eine Spielbank öffnete und Hamburger anzog, erkannte auch der damalige SPD-Bürgermeister Hans-Ulrich Klose die Zeichen der Zeit. Das „Gesetz über die Zulassung einer öffentlichen Spielbank vom 24.5.1976" wurde umgesetzt: Die Jahr + Achterfeld KG erhielt die notwendige Konzession, wurde Betreibergesellschaft und fand in Alsternähe ihren hanseatischen Standort: Das Hotel InterContinental wurde um die neunte Etage aufgestockt. Das zunächst favorisierte Postgebäude am Haupt-Bahnhof wurde auf Drängen der InterConti-Eigner, neun Hoteliers, aufgegeben. Am 20. Januar 1978 warf der damalige Finanzsenator Dr. Hans Joachim Seeler die erste Kugel. Showstar Frank Elstner moderierte.

Das InterConti beherbergt von 1978 bis heute den Stammsitz der Spielbank Hamburg. 1981 kam die Automaten-Spielbank am Steindamm hinzu, 1985 folgt Wandsbek, 1994 Harburg. Bereits1987 entsprachen Jahr und Achterfeld dem Wunsch des Senats, Kiez und Kasino, Entertainment und Glücksspiel, zusammenzubringen: Ein restaurierter Jugendstil-Bau an Hamburgs bekanntester Straße ist seither die Adresse des Kasinos Reeperbahn. Am 23. Januar 2003 wird die fünfte Dependance eröffnet. Das Unternehmen betritt hier Neuland. Zum ersten Mal öffnet eine Dependance in einem Einkaufszentrum, um Shopping und Glücksspiel miteinander zu einem gemeinsamen Unterhaltungsangebot zu verbinden. Die neue Spielbank Mundsburg präsentiert sich auch in anderer Weise als innovatives Haus. Als erste deutsche Spielbank installiert sie ein biometrisches Erkennungssystem zur Zugangsregelung. Dieses System ermöglicht die gezielte Identifikation unerwünschter Gäste, ohne alle Besucher einer Kontrolle unterziehen zu müssen.

Mit seinem Stammhaus am Hotel InterConti sowie den künftig fünf Dependancen ist die Spielbank Hamburg zu einem soliden mittelständischen Unternehmen geworden. Hier sind derzeit 323 Mitarbeiter beschäftigt, 236 davon fest. Die Spielbank erreichte 2002 einen Bruttospielertrag (BSE) von 55,3 Millionen Euro. Seit Gründung 1978 flossen inclusive der zusätzlichen Abgabe auf das Trinkgeld (Tronc) etwa 1,2 Mrd . Euro in den Haushalt des Hamburger Senates. Insgesamt zählt die Spielbank seit Gründung etwa 14 Millionen Gäste. Dazu gehören zum Beispiel der ehemalige Bundesbankpräsident Karl Klasen, der allerdings nie spielte, sondern an der Bar nur die Aussicht genoß. Oder der Maler Horst Janssen, der von Blankenese mit Gummistiefeln in die Spielbank eilte.

Die Spielbank steigert ihre Attraktivität zudem durch Sponsoring-Aktivitäten in den Bereichen Kultur und Sport. Die jüngste Kooperation verbindet die Spielbank Hamburg mit dem Eishockeyteam der Hamburg „Freezers". Die Spielbank unterstützt das populäre Team, das in der neuen Color Line Arena spielt, als Ko-Sponsor. Zuvor war sie Hauptsponsor des Deutschen Spring- und Dressurderbys und lobte den „Großen Preis der Spielbank Hamburg" auf der Trabrennbahn im Volkspark aus. Die Spielbank förderte zudem den Hamburger Literaturpreis für Kurzprosa, veranstaltete Lesungen mit dem Satiriker Gabriel Laub, Hans-Joachim Kuhlenkampf oder Ulrich Tukur. Vom Mythos Spielbank profitierten Peter Maffay, der hier sein Video „Sonne in der Nacht" dreht oder Sharon Stone, die zur Preview von „Casino" in die Spielbank lud.

Die neue Konzession nach dem Spielbank-Gesetz von 1976 wurde 2001 um 15 Jahre an die Jahr + Achterfeld KG vergeben. Die Betreibergesellschaft nahm dies zum Anlass für den weiteren Ausbau. Am 28.Oktober 2002 wurde das erste und bisher einzige deutsche Online-Roulette (www.spielbank-hamburg.de) freigeschaltet. Noch 2003 erfolgt der erste Spatenstich für einen futuristischen Neubau auf dem Dag-Hammarskjöld-Platz. Er wird künftig das gesamte Spielrepertoire anbieten und neue Spielbank-Zentrale sein. Das vom Stararchitekten Hadi Teherani entworfene Gebäude passt sich in das städtebauliche Ensemble von Congress Centrum Hamburg (CCH) und Dammtor-Bahnhof sowie der neugestalteten Piazza ein. Nach der Fertigstellung kann sich die Spielbank erstmals in einem eigenen, architektonisch einzigartigen Gebäude, präsentieren.

Wissenswertes:

Prominente Spieler: 1994 eröffnete Dr. Christina Weiss, damalige Hamburger Kultursenatorin und heutige Staatsministerin für Kultur und Medien, das Seven Card Stud Poker in der Hamburger Spielbank. Sie spielte mit sechs Hamburger Kulturschaffenden am Pokertisch. Es ging um eine Spende von 10.000 Mark.

Erfolgreiche Spieler: Am Roulette-Tisch gelang es einem Besucher, an einem einzigen Abend 610.000 Euro zu gewinnen. Die längste Glückssträhne hatte ein Hamburger Bauunternehmer. 1995 gewann er an vier Tagen über 2 Millionen Euro. In einer Automatenspielbank knackte ein Bremer Kaufmann den bis dahin höchsten Jackpot: Über 800.000 Euro Gewinn.

Erfolgversprechende Bedingungen: Der rechnerische Gewinn der Bank beim Roulettespiel liegt bei 2,7 Prozent. Nicht umsonst gilt Roulette als „fairstes Glücksspiel" (Stiftung Warentest).

Starkes Steueraufkommen: Rund 90 Prozent des Bruttospielertrages (Verbleibende Summe nach Abzug der ausgeschütteten Gewinne vom Spieleinsatz) gehen als Abgabe in den Hamburger Haushalt ein. Damit hat die Spielbank Hamburg bundesweit die höchste „Steuer" zu entrichten und ist Hamburgs größer Steuerzahler Sie liegt bei anderen Spielbanken im Schnitt bei 80 Prozent. Direkte Zuwendungen an das Personal der Spielbanken ist untersagt. Das Trinkgeld geht in den sogenannten Tronc. Auf dieses Tronc-Aufkommen muss die Spielbank Hamburg weitere 4 Prozent Abgabe entrichten. Diese Abgabe ist für gemeinnützige Zwecke zu verwenden.

Mittelständischer Investor: Die Spielbank Hamburg plant, in den kommenden Jahren etwa 16 Millionen Euro in den kontinuierlichen Ausbau ihrer Spielbanken zu investieren. Allein der Neubau am Dammtor Bahnhof wird mit circa 8,5 Millionen Euro veranschlagt.

Wie die erste Kugel ins Rollen kam

Wer in der Spielbank „faites vos jeux" hört, wird die Ursprünge des Roulette Roulettes erahnen. „Roulette" ist die Verkleinerungsform des französischens Wortes für „Rad": „roue". Das Rad verweist denn auch auf die historischen Wurzeln. Schon im antiken Rom vertrieben sich die Legionäre die Zeit damit, ihr Schutzschild auf einer Speerspitze kreisen zu lassen. Im Mittelalter platzierten die Bauern ein Wagenrad auf einer aufrecht stehenden Achse und drehtendrehte es. In Venedig sollen Mönche die Idee des Drehkessels ersonnen haben.

Auch das Glücksspiel im deutschsprachigen Raum hat eine lange Tradition. Sie reicht bis in das Mittelalter, als die Menschen auf Jahrmärkten bei Würfel- und Kartenspiel Entspannung und Unterhaltung suchten. Per Lizenz erteilte einst die weltliche Obrigkeit die Erlaubnis, derartige Jahrmärkte zu veranstalten. Als besonders geschäftstüchtig erwies sich schon damals Frankfurt. Die Frankfurter erhoben 1397 einen Pachtzins für das Recht, Glücksspiele auf den Messen vor Ort durchführen zu dürfen. Ein erster Nachweis für den historischen Vorläufer von Spielbanken findet sich im mittelalterlichen Mainz. Hier verpachtete der Rat das örtliche Spielhaus - und führte eine Art Spielmonopol ein. Die Kirche lehnte das Glücksspiel zwar ab. Doch soll das Verbot den Erzbischof zu Köln einst nicht gehindert haben, Einkünfte aus Spielhäusern entgegen zu nehmen. (Man beachte, daß sogar das Kegeln im 14. Jahrhundert verboten war.)

Seine heute gültige Form bekam das Roulette im 17. Jahrhundert. Die Elfenbeinkugel ersetzte die bisherige Spindel, um die Glückszahl anzuzeigen Den ideellen Überbau lieferte der Mathematiker Blaise Pascal. Sein Buch „Abhandlung über das Roulette und die Dimensionen aller Kurven" erschien 1649. Der beschriebene drehende Zylinder sollte Pascal helfen, Wahrscheinlichkeitstheorien zu überprüfen.

Jenseits der grauen Theorie zog das Roulette in die Praxis ein. Neben adligen Spielclubs des Adels gab es in Frankreich eine Reihe erster öffentlicher Casinos. Der Legende nach war hier auch der Mathematiker Francois Blanc beteiligt, der 1841 die Spielbank in Bad Homburg eröffnete und den Wandel vom verrauchten Spielclub zur professionell geführten Spielbank einleitete. Zuvor fand das Spiel meist in Herbergen und Schänken statt. Die Gastwirte erhielten dafür eine Lizenz vom Marktgraf. Eine derartige Konzession wurde zuerst 1748 in Baden-Baden vergeben, 1727 in Pyrmont, folgte 17271748 in Baden-Baden vergeben. In der Folgezeit stieg die Zahl der Spielbanken schnell rasch an. Besonders deutsche Kurorte wollten auf das mondäne e Spiel Unterhaltungs-angebot nicht verzichten. Die Blüte der Spielbanken beendete jedoch der Norddeutsche Bund per Gesetz vom 1.7.1868, um der „Demoralisierung der einzelnen Individuen" zu begegnen. Die Spieler wichen in das Ausland oder auf illegale Spiele aus: Monte Carlo begründete in dieser Zeit seinen Ruhm und Reichtum. Das Verbot wurde in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts aufgehoben. Nach dem Krieg entstanden neue Spielbanken, zunächst nur in Kurorten: 1948 eröffnete Max Schmeling das Haus in Bad Dürkheim, Baden-Baden folgte 1950. Heute heißt es in über 60 Städten „faites vos jeux".

Was 52,2 Millionen Euro Spielbankabgabe im Jahr wert sind

Der Bruttospielertrag der Spielbank ist die Summe der Spieleinsätze abzüglich der ausgeschütteten Gewinne. Die Spielbankabgabe ist die Steuer, die von der Stadt auf den Bruttospielertrag erhoben wird. Sie fließt in den Finanz-Haushalt der Stadt Hamburg. Das „Gesetz über die Zulassung einer öffentlichen Spielbank" sieht eine Spielbankabgabe von 70 % der Bruttospielerträge (BSE) sowie eine zusätzliche Sonderabgabe von etwa 20 % vor.

Die Spielabgabe wird nicht für einzelne, vorab definierte Bereiche verwendet. Er geht vielmehr in das Gesamtbudget ein, mit dem der Senat seine Aufgaben in Bereichen wie medizinische Versorgung, Bildung, Verkehr, Arbeit und Soziales oder Forschung und Lehre erfüllt. In anderen Bundesländern gelten jeweils unterschiedliche Regelungen. Schleswig-Holstein sieht vor, Spielbank- und Tronc-Abgabe (Trinkgeld) für gemeinnützige Zwecke zu verwenden. In Bremen geht die Spielbankabgabe anteilig an die Stiftung Wohnliche Stadt. Zweck der gemeinnützigen Einrichtung sind die Erhaltung und Verbesserung von Stadtbild und Wohnqualität.

Die Spielbank Hamburg hat 2001 bei einem BSE von 60,4 Mio. Euro 52.2 Mio. Euro abgegeben. 52,2 Mio. Euro sind in Hamburg jeweils wert: (alle Angaben Durchschnittswerte)

40 Kindertagesstätten (mit 100 Plätzen, bei durchschnittlichen Kosten pro Platz von 12.800 Euro, Kosten variieren je nach Grundstückspreis), beim Umbau bestehender Immobilien sind 100 Kita zu schaffen, Kosten/Platz: 5100 Euro). Oder: 20 km Straße (bei Kosten pro lfd. Meter von 2600 Euro und einer Straßenbreite von 15 Metern), inklusive Begrünung, Bordsteine, Nebenflächen). Oder: 320 Klassenräume (bei einer Größe von 62 qm für 25 Schüler, Kosten pro qm: 2560 Euro, inklusive anteiliger Kosten für Toiletten und Flure). Oder: 29 Kilometer Sanierung und Erneuerung der Hamburger Siele (bei durchschnittlichen Kosten pro Meter von 1.800 Euro, der je nach Lage der Baumaßnahme stark schwankt). 2001 wurden 49 Kilometer saniert und erneuert. Oder: 5 Alten- und Pflegeheime mit 100 Plätzen (bei durchschnittl. Kosten von 9,2 Mio. Euro pro Einrichtung inkl. Inventar, ohne Grundstück. Kosten für Pflege, Unterkunft, Verpflegung zuzüglich Folge-Aufwändungen: rd. drei Mio. Euro im Jahr). Oder: Etwa 52 % des Budgets für Forschung und Lehre im Bereich Medizin des Universitätskrankenhauses Eppendorf (2001: 106,7 Mio. Euro). Oder: Das Jahres-Gehalt von 900 Ärzten/Ärztinnen (bei durchschnittl. Einkommen von 57.600 Euro, ohne Sozialabgaben) oder 1500 Schwestern/Pfleger (durchschnittl. Einkommen 33.250 Euro).

Quelle: Pressekonferenz Spielbank Hamburg - Marketing



Über Spielbank Hamburg:

Am 1. Februar 1977 erteilte der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg der Spielbank Hamburg Jahr + Achterfeld KG die Konzession, eine öffentliche Spielbank zu betreiben. Sie wurde am 20. Januar 1978 im 9. Stock des Hotel InterContinental an der Außenalster mit dem Spielangebot Roulette, Black Jack und Baccara an insgesamt 15 Spieltischen eröffnet. Der damalige Finanzsenator Dr. Hans Joachim Seeler warf die erste Kugel und Showstar Frank Elstner moderierte.

1981 kam das Automaten-Casino am Steindamm hinzu. Im Jahre 1985 eröffnete eine weitere Dependance in Wandsbek welche bis 2009 erfolgreich betrieben wurde. Bereits 1987 entsprachen Jahr und Achterfeld dem Wunsch des Senats, Kiez und Kasino, Entertainment und Glücksspiel zusammenzubringen: Ein restaurierter Jugendstil-Bau an Hamburgs bekanntester Straße wurde seither die Adresse des Casinos Reeperbahn. 1994 startete die Dependance Harburg, die 2006 aufgrund des zentralistisch orientierten Strukturwandels in Harburg aufgegeben werden musste.

Am 23. Januar 2003 betrat die Spielbank Neuland. Zum ersten Mal öffnet eine Dependance in einem Einkaufszentrum, um Shopping und Glücksspiel zu verbinden. Das neue Casino Mundsburg war auch in anderer Weise innovativ. Als erste deutsche Spielbank installierte sie ein biometrisches Erkennungssystem zur Zugangsregelung. Die neue Konzession nach dem Spielbank-Gesetz von 1976 wurde 2001 um weitere 15 Jahre an die Jahr + Achterfeld KG vergeben. Die Betreibergesellschaft nahm dies zum Anlass für das ambitionierte Projekt Casino Esplanade, das am 1. Dezember 2006 eröffnet wurde.

Mit seinem heutigen Stammhaus Esplanade sowie seinen Dependancen wurde die Spielbank Hamburg zu einem soliden mittelständischen Unternehmen und feierte im Januar 2018 seinen 40. Geburtstag. Seit Gründung 1978 flossen etwa 1,4 Mrd. Euro Steuergelder in den Hamburger Haushalt.



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