28.07.2009, Noch nie haben so viele Schweizer Poker gespielt. Am 9. August findet in Zürich das
grösste je ausserhalb von Casinos veranstaltete Pokerturnier statt. Das ruft Gegner auf
den Plan.
Kein Glücksspiel: Die Eidgenössische Spielbankenkommission hat das «SwissPokerMasters» als Geschicklichkeitsturnier qualifiziert.
Keine klare Regelung «Die derzeitige Situation ist unhaltbar», sagt Michael Richard von der interkantonalen Lotterie- und Wettkommission (Comlot). Den Kantonen fehlten Regeln, wie mit Pokerturnieren privater Veranstalter umzugehen sei. Regeln seien nötig, um Kriminalität zu verhindern. «Spiele um Geld, also auch Poker, sind verbunden mit Problemen wie Betrug, Geldwäscherei und Spielsucht», sagt Richard. Deshalb hätten die Kantone eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Diese soll bis kommenden Herbst einen Mustererlass erarbeiten, an dem sich die Kantone für die eigene Gesetzgebung orientieren könnten.
Hintergrund dieser Aktivitäten ist die Unterscheidung bestimmter Pokerformen als Glücks- oder als Geschicklichkeitsspiele. Glücksspiele sind Bundessache, Geschicklichkeitsspiele hingegen Sache der Kantone. Als Reaktion auf zahlreiche Gesuche von Veranstaltern hatte die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) im Dezember 2007 erstmals festgestellt, dass bestimmte Pokerturniere als Geschicklichkeitsspiele gelten können. Seither qualifizierte die Behörde rund 200 Gesuche für Pokerturniere als Geschicklichkeitsspiele. Somit dürfen diese Turnierformen ausserhalb von Casinos stattfinden, sofern der betroffene Kanton sie nicht verbietet. Der Schweizer Casino Verband scheiterte zuletzt am 30. Juni mit einer Beschwerde vor Bundesverwaltungsgericht.
Das Problem sei, dass die meisten Kantone nur Regelungen für Geschicklichkeitsspiele hätten, bei denen es um Automaten gehe, sagt Richard. Pokerturniere verbieten könne erst der Kanton Basel-Landschaft, der ein Geldspielverbot kenne. Durch dieses seien im Baselbiet auch Pokerturniere, die als Geschicklichkeitsturniere qualifiziert wurden, verboten, wenn um Geld gespielt werde. Der einzige Kanton, der eine Regelung speziell für Poker in Kraft gesetzt habe, sei Waadt.
«Der Grossteil der Kantone hat sich ebenso wie der Schweizer Casino Verband gegen die Qualifikationsentscheide der Spielbankenkommission gewehrt», sagt Richard. Beide Seiten möchten Pokerturniere ausserhalb von konzessionierten Spielbanken verbieten können.
Das «SwissPokerMasters» soll die grösste Turnierwoche der Schweiz werden. Pro Turniertag werde ständig an 30 bis 35 Spieltischen gepokert, sieben Champions verschiedener Kategorien würden gekürt, sagt Mathis. Am Hauptturnier, für das sich über Monate hinweg rund 500 Spieler schweizweit qualifiziert haben, geht es um den Titel des Schweizer Meisters: Der Sieger erhält 25'000 Franken in bar sowie ein Paket im Wert von 15'000 Franken für Hotel, Flug und Teilnahme an der «European Poker Tour» auf den Bahamas. Das «SwissPokerMasters» findet nach 2008 zum zweiten Mal statt. Dieses Jahr erwartet Mathis fast zehnmal mehr Spieler als im Vorjahr, nämlich rund 6000.
Der Poker-Boom ist ungebrochen Laut Mathis organisieren in der Schweiz rund 150 Veranstalter regelmässig Turniere. Beim Schweizer Casino Verband (SCV), der solche externen Turniere entschieden bekämpft, schätzt man die Zahl höher. Täglich dürften im Land rund 50 Turniere mit 20 bis 100 Spielern stattfinden, wie aus Turnierlisten auf Webseiten wie Buy-In.ch oder PokerAction.info hervorgeht.
Etwa 50 Schweizer verdienten als Profispieler ihren Lebensunterhalt mit dem Spiel, sagt Mathis. Die meisten verheimlichten dies aber - nicht aus Scham, sondern aus Steuergründen. «International gehört die Schweiz heute zu den liberalsten Ländern, was Poker betrifft», sagt Mathis. Punkto Turnierdichte werde sie wohl nur von den USA übertroffen.
Der 37-jährige Familienvater organisiert das Turnier zusammen mit einem weiteren Berufsspieler und einer Eventagentur. Seit 18 Jahren spiele er Poker, sagt der Zürcher. Damals, als das Spiel noch anrüchig gewesen sei - Pokern war als Glücksspiel ebenso verboten wie Casinos -, sei er ins Ausland an Turniere und «Cash Games» gereist. Mathis höchster Gewinn betrug 200'000 Franken. Den grössten Verlust - 40'000 Franken an einem Abend - machte er vor wenigen Wochen. Solche Verluste sind am «SwissPokerMasters» unmöglich. Der Maximaleinsatz pro Spieler und Turnier beträgt 500 Franken.
Geschicklichkeitsspiel und kein Glücksspiel Ende Juni hat das Bundesverwaltungsgericht in einem Piloturteil bestätigt, was die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) schon im Dezember 2007 feststellte: Dass gewisse Pokerformate als Geschicklichkeitsspiel gelten können und deshalb nicht wie Glücksspiele verboten sind. Die ESBK hat auch das «SwissPokerMasters» als Geschicklichkeitsturnier qualifiziert, wie rund 200 Gesuche anderer Veranstalter zuvor.
Für den Schweizer Casino Verband sind dies Fehlbeurteilungen. «Für uns ist jede Art von Poker, jedes Turnierformat, ein Glücksspiel», sagt SCV-Geschäftsführer Marc Friedrich. Glücksspiele dürfen gemäss Bundesgesetz nur in Casinos stattfinden. Externe Pokerturniere würden ohne Kontrollen und Auflagen, wie sie die Casinos hätten, durchgeführt, sagt Friedrich. Ihm sei bekannt, dass Spielsüchtige, die in Casinos ein Spielverbot hätten, an solchen Pokerturnieren teilnähmen. Der SCV-Chef räumt aber auch Konkurrenzgründe ein. Seit es solche Turniere gebe, hätten die Casinos weniger Pokerspieler. «Der Rückgang seit 2007 ist eindeutig», sagt Friedrich.
Mathis sagt das Gegenteil: Er wisse mit Bestimmtheit, dass die Casinos in Montreux und Baden seither mehr Pokerspieler hätten, nämlich all jede, die bei den nur in Casinos erlaubten «Cash Games» auf grosse Gewinne hofften. (mbr/ap)
Casinos.ch ist die Gaming & Entertainment-Plattform der Schweiz und mit über 20 Informationsportalen und rund 100 Internetnamen (Domains) das grosse News- und Pressenetzwerk der Casino- und Glücksspielszene in Europa.
Aktuelle News, Interviews, Fotos und spannende Stories - direkt und live aus den Schweizer Casinos, der Spielbankenszene Deutschlands, über das monegassische Casino von Monte Carlo, weitere Casinos aus ganz Europa und der ganzen Welt finden Sie auf www.casinos.ch. Und last but not least natürlich auch aus der Sin City 'Las Vegas'.
Die Informationen sind unterteilt in die Bereiche Casino-Informationen, aktuelle News, Events, Jackpot und Tournament-Informationen, Fotogalerien, Live-Berichte und Interviews sowie ein täglich wechselndes Glückshoroskop.
Top-Brands: - www.casinos.ch CH-Casino-Plattform - www.swisspoker.ch Poker-News - www.casinopersonal.ch offene Stellen - www.nightlife.ch Ausgangs-Informationen
Weitere Nachrichten der Gaming-Branche |
Start ins 13. SwissMediaForum: Neue Verständigung im Medienplatz Schweiz
SwissMediaForum AG, 16.05.2025Alliance Sud und Caritas Schweiz: Schweizer Klimafinanzierung hat noch viel Luft
Caritas Schweiz, 16.05.2025SRG und Verlegerverband einigen sich auf gemeinsame Massnahmen für einen starken Medienplatz Schweiz
Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft, 16.05.2025
22:42 Uhr
Hockey-Nati bodigt Rüpel-Norweger und löst Viertelfinal-Ticket »
21:52 Uhr
«Wir brauchen uns mit unserer Milizarmee nicht zu verstecken» »
20:22 Uhr
Sony Kopfhörer WH-1000XM6 vorgestellt - Unboxing-Video »
17:01 Uhr
Richemont-Patron Johann Rupert: «Wenn ich auf China schaue, bin ... »
15:52 Uhr
Abo-Preiserhöhungen bei Netflix: Ein Gerichtsurteil lässt ... »
1664 Blanc Weizen Bier 6x33cl
CHF 9.95
Coop
1664 Blanc Weizen Bier 6x50cl
CHF 12.95
Coop
1664 Blanc Weizen Bier Alkoholfrei 6x25cl
CHF 8.50
Coop
1664 Original Lager Bier 12x25cl
CHF 11.95
Coop
1664 Original Lager Bier 6x50cl
CHF 10.95
Coop
9.0 Original Dose 3x 50cl
CHF 4.05
Coop
Aktueller Jackpot: CHF 2'157'670