29.07.2009, Neuer Verwaltungschef Fernando Chui will Abhängigkeit vom Glücksspiel verringern
Macau - Der neue Verwaltungschef von Macau (Macao), Fernando Chui (52), will die Abhängigkeit der chinesischen Sonderwirtschaftszone vom Glücksspiel verringern. Der frühere Kulturminister wurde am Sonntag von der Volksversammlung von Macau mit 282 von 300 Stimmen bestätigt. Er war der einzige Kandidat für den Führungswechsel in Macau seit dem Ende der portugiesischen Herrschaft vor zehn Jahren.
Chui sagte nach seiner Wahl, er werde eine "angemessene Diversifizierung" der Wirtschaft verfolgen, und spielte damit auf die bisher fast hundertprozentige ökonomische Abhängigkeit Macaus vom Glücksspiel an. Mit 15 Milliarden Dollar (10,6 Mrd. Euro) überstiegen Macaus Einnahmen aus dem Betrieb von Spielkasinos 2006 jene von Las Vegas. Danach gingen diese Einnahmen aber deutlich zurück. Der bisherige Verwaltungschef Edmund Ho kündigte im Vorjahr an, dass es bis auf weiteres keine neuen Kasino-Lizenzen geben werde. Macau erhielt bei seiner Übernahme durch China wie Hongkong eine Sonderregelung nach dem Motto "Ein Land - zwei Systeme" zugestanden.
Über die in Macau ansässige "Banco Delta Asia" flossen auch Finanzströme von und nach Nordkorea, bis sie von der US-Regierung auf eine schwarze Liste gesetzt wurde. Kim Jong- nam, der älteste Sohn des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-il, lebt in Macao. (Reuters, AP, red/DER STANDARD, Printausgabe, 29.7.2009)
Macau (englisch Macao) liegt rund 50 Kilometer westlich von Hongkong und ist das Glücksspiel-Paradies in Asien.
Macau hat rund 40 Spielcasinos. Die grössten Casinos sind The Venetian Macao, MGM Macao, Wynn Macao, Galaxy StarWorld, City of Dreams, Sands Macao, Casino Lisboa.
Neben den riesigen und farbenfrohen Casinobuildings ist eines der Wahrzeichen der Macau Tower (Fernsehturm mit 338 Meter) mit atemberaubenden Ausblicken auf die Stadt.
Macau erstreckt sich über eine Fläche von 115.3 km2 und hat rund 620'000 Einwohner.
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