Galopprennen Ein Hauch von Orient

15.08.2009, Ganz kurz darf man mal träumen beim Frankfurter Renn-Verein. Denn am kommenden Sonntag steigt auf der Galopprennbahn in Niederrad nicht nur der traditionelle "Preis der Spielbank Wiesbaden", ein mit 14 000 Euro dotierter Ausgleich I über 1600 Meter.

Von Matthias Kittmann

Das Casino ist schon seit mehr als zwei Jahrzehnten ein treuer Partner. Erstmals im Boot ist auch das Scheichtum Abu Dhabi. Im Rahmen der Feierlichkeiten zu Ehren des 100. Todestages des Staatsgründers veranstaltet der stellvertretende Ministerpräsident der Vereinigten Arabischen Emirate eine europäische Rennserie, den "Zayed the First Cup".

Neben zwei Rennen in Frankreich und einem in Holland wurde für Deutschland Frankfurt ausgewählt. Der Name des Scheichs: Mansour bin Zayed Al Nahyan - Fußballkennern als jener Mann bekannt, der vergangenen September den englischen Premier- League-Klub Manchester City für 300 Millionen Dollar übernahm.

Ganz so viel investiert der Scheich in Niederrad nicht, aber die Rennserie soll künftig jährlich stattfinden, "und es wäre großartig für den Renn-Verein, wenn Frankfurt Veranstalter bliebe", sagt Günther Gudert, Geschäftsführer des Renn-Vereins. Wie viel Geld fließt, sagt niemand. Aber die Wettumsätze bei so genannten Araber-Rennen sind mittlerweile nicht mehr zu verachten und nähern sich denen englischer Vollblüter an. Zudem sind die zwei entsprechenden Rennen unter den insgesamt zehn ein Farbtupfer und verleihen der Rennbahn einen Hauch von Orient.

Diese illustre Gesellschaft trifft auf abendländische Prominenz der Bundesrepublik. Die Spielbank hat wie üblich 500 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Sport und Unterhaltung eingeladen. Ebenso traditionell ist die Wahl der Trägerin des schönsten Hutes.

Insgesamt gehen 102 Pferde an den Start. Los geht es um 13.30 Uhr, das letzte Rennen ist für 18.35 Uhr geplant. Im Zentrum steht natürlich der "Preis der Spielbank Wiesbaden" (16.55 Uhr). In dem Neunerfeld ragt als Favorit Wellinas heraus. Der von Werner Hefter trainierte fünfjährige Wallach hat drei der vergangenen sieben Rennen gewonnen, war nie schlechter als Dritter. Insgesamt hat er in seiner vierjährigen Laufbahn seinen Besitzern gut 50 000 Euro eingebracht. Sein schärfster Rivale dürfte der vierjährige Glentire werden, trainiert von Hans-Jürgen Gröschel. Der Wallach hat immerhin auch zwei von vier Rennen in diesem Jahr gewonnen.

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