Poker Strategy: Deinen Poker-Fokus finden

05.09.2009, Ist Dir schon einmal aufgefallen, manche Turnier laufen von Anfang an gut, während es bei anderen einfach nicht klappen will? Was solltest Du dagegen machen?

Joe Beevers Fulltiltpoker.net

Denken wir einmal an einen trainierten Athleten kurz bevor er/sie das 100-Meter-Finale bei der Olympiade läuft. Was machen die? Sitzen sie in einer Bar oder unterhalten sich mit ihren Freunden auf den Zuschauerrängen? Normalerweise nicht. Sie strengen sich besonders an, alles andere um sich herum zu blocken, damit sie nichts stören kann. Sie sitzen vielleicht mit ihrem Kopf in den Händen oder stehen mit gesenktem Kopf.

Woran denken sie? Gewinnen! Und an die Goldmedaille um ihren Hals.

Lass uns dies nun auf Poker anwenden.

Als erstes, gehe gedanklich noch einmal alle Hände durch, die Du schlecht gespielt hast (dafür brauchen einige Spieler länger als andere). Denke an entscheidende Hände, die Du gespielt hast, nach denen ein Turnier für Dich beendet war. Das eine Mal als, Du A-Q (oder sogar das lausige A-J) gespielt hast gegen ein pre-Flop Raise eines guten Spielers; dann ein Ass getroffen hast und Deinen Chipstack dezimiert hast. Das andere Mal, als Du ein Raise für all Deine Chips mit einem Paar Siebener gecallt hast oder das Mal, als Du mit einem Paar Neuner aus früher Position geraist hast, Dich in sie verliebt hast und Dich trotz einem Reraise nicht von ihnen trennen konntest.

So, nachdem wir das abgehakt haben, denke nun an die Hände, die Du gut gespielt hast: Die perfekten Reads, bei denen Du alles zusammengesetzt hast weil es so durchsichtig wirkte, die Finaltische die Du erreicht und Turniere die Du gewonnen hast. Kannst Du Dich erinnern, wie Du Dich gefühlt hast, als Du diese Erfolge hattest, wie schnell die Zeit schien zu verstreichen und wie zuversichtlich Du warst? Auf diese Weise kannst Du Deinen Poker-Fokus herstellen, den Du brauchst um Dein bestes Poker spielen zu können, wenn Du das nächste Mal in ein Turnier startest.

Mike Caro hat einmal gesagt, wenn man sich an den Pokertisch setzt, soll man zu sich selbst sagen, „Ich bin ein großartiger Pokerspieler und eine mächtige Siegesenergie umgibt mich.“ Ich glaube, diese Technik ist einen Versuch wert.

Während dem großen Finale der Great British Poker Tour in Bristol im Dezember 2007, saß ich am TV-Tisch und hatte einige sehr gute Spieler mir gegenüber. Roland de Wolfe und Barny Boatman waren dort, sowie Neil Channing und „Bambos“ Xanthos. Er war schon einige Zeit her, dass ich ein Event gewonnen hatte und ich wollte dieses Gefühl wieder haben.

Ich versuchte mich daran zu erinnern, welche Erfolge sich am besten angefühlt hatten. Und einer stach heraus und zwar, als ich die Irish Open gewann. Ich versetzte mich gedanklich zurück an den Tisch und recht schnell spielte ich mit neu gewonnener Zuversicht und nutze all meine Stärken zu meinem besten Vorteil. Weißt Du was ein bisschen verrückt ist: Wenn Du im aktuellen Moment spielst und Dich voll auf das Spiel konzentrierst, hast Du scheinbar auch mehr Glück. Das ist, wenn Spieler sagen, man macht sich sein eigenes Glück!

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