25.10.2009, Krieg der Welten: Online-Sportwetten sind im Aufwind. Die Offline-Konkurrenz stagniert.
Marktführer Admiral könnte die Marktführerschaft im Sportwetten-Bereich im kommenden
Jahr an den Online-Konkurrenten Bwin verlieren. Generell soll die Glücksspielbranche
einer Studie zufolge 2009 erstmals keine großen Wachstumssprünge machen.
Im Sportwetten-Land rittern Bwin und Admiral, die zwei größten Player am Markt, um die Vorherrschaft. Im Detail heißt der Kampf aber Offline gegen Online-Glücksspiel. Die Novomatic-Tochter Admiral Sportwetten verdient ihr Geld zum Hauptteil mit stätionären Sportwetten und verfügt über 190 Standorte in Österreich. Konkurrent Bwin bietet seine Dienste nur online an. Derzeit hat Admiral die Nase vorn. Wie das Marktforschunginstitut Kreutzer Fischer & Partner (kfp) ausweist, liegt Admiral im Sportwetten-Segment an erster Stelle. Dahinter kommt Bwin gefolgt von den Österreichischen Lotterien und Wettpunkt. Bald könnte sich das jedoch ändern: "Bwin legte beim Marktanteil in den letzten Jahren stark zu, der von Novomatic ist dagegen leicht gesunken", sagt kfp- Geschäftsführer Andreas Kreutzer. Er hält es für realistisch, dass Bwin im nächsten Jahr seine Offline-Konkurrenz überholen könne und sich zum Platzhirschen krönt.
Admiral hat die Zeichen der Zeit jedoch bereits erkannt. "Wir machen bereits 14 Prozent unseres Umsatzes mit unserer Online-Plattform admiralbet.com", sagt Admiral- Geschäftsführer Jürgen Irsigler. Für ihn ist klar, dass dem Online-Bereich die Zukunft gehört. "Das stationäre Geschäft wächst nur mehr langsam, Online hat klar mehr Potenzial", erklärt Irsigler. Im kommenden Jahr möchte er den Anteil des Online Geschäfts am Gesamtumsatz auf 20 Prozent schrauben.
Admiral rettet sich in die Nische
Das Offline-Business soll dabei jedoch nicht leiden. "Wir werden 2010 im stationären Geschäft weiter wachsen und bei den Filialen die 200er-Marke knacken", so Irsigler. Punkten will Admiral dabei künftig vor allem mit Nischensportarten. Wettangebote aus den amerikanischen Ligen NBA (Basketball), NHL (Eishockey) und NFL (American Football) sollen die Kunden weiterhin in die Wettcafes locken. Gerade in Basketball setzt Admiral große Hoffnung. "Wir haben seit letztem Jahr auch ein Arrangement mit der österreichischen Basketball-Bundesliga. Seither verzeichnen wir bei dieser Sportart 50 Prozent mehr Wetten", sagt Irsigler, der den Bereich weiter ausbauen will.
Bwin gibt sich selbstsicher
"Nach unserem Verständnis sind wir bereits Marktführer im Sportwetten-Segment", sagt Bwin-Sprecher Kevin O'Neal. Irsigler kontert: "Die kfp-Daten sind korrekt. Aber ob uns Bwin im nächsten Jahr, in 2 Jahren oder überhaupt überholen wird, lasse ich dahingestellt". Gemessen am Umsatz scheint die Marktführerschaft von Admiral jedenfalls bestätigt - noch. 2008 machte das Unternehmen in Österreich mit Sportwetten 172 Millionen €. Bei Bwin betrug der Umsatz dagegen rund 235 Millionen € in ganz Europa (länderspezifische Daten werden vom Unternehmen nicht ausgewiesen). Irsigler räumt aber ein: "Bwin ist die absolute Nummer Eins bei Online-Sportwetten in Österreich und Europa". Allerdings plant Admiral bereits einen Relaunch des Internet-Portals für 2010 und hofft, Bwin damit in Österreich einige Marktanteile im Online-Segment abspenstig zu machen.
Studie sieht Bwin im Vorteil
Eine aktuelle kfp-Studie zur heimischen Glücksspielbranche stärkt Bwin den Rücken. 2008 flossen 1,59 Milliarden € in die Kassen der Glücksspiel- und Sportwettenanbieter. Für heuer rechnen die Experten von kfp mit einem Einbruch von 3,3 Prozent auf rund 1,53 Milliarden € bei den Brutto-Spielerträgen. "Bei den Brutto-Spielerträgen handelt es sich um den Betrag, den die Leute verlieren, also das verspielte Geld in Summe", erklärt Kreutzer. Das Geschäft mit Automaten soll mit einem Minus von 6,5 Prozent am stärksten einbrechen, gefolgt von Spielbanken (minus 4,1 Prozent) und Lotteriespielen (minus 3,7 Prozent).
Wachstumsträger Online und Sportwetten
Zwei Bereiche jedoch werden auch im Jahr 2009 ihre Erträge steigern können. So soll Online-Gaming 12,8 Prozent mehr abwerfen als noch 2008 und 94,5 Millionen einbringen. Die Erträge der Sportwetten werden um 2,9 Prozent auf 142,9 Millionen € anziehen.
Kannibale Online
Das Wachstum des Online-Segments ergibt sich zum größten Teil durch die Kannibalisierung anderer Glücksspielformen. Besonders dem Automatenspiel würden dadurch einige Erträge durch die Lappen gehen. "Automatenspiele und Casinospiele können online leicht umgesetzt werden", so Kreutzer. Auch die Spielbanken würden durch das Internet beeinträchtigt, jedoch würde sich der Rückgang noch in Grenzen halten. "Im Casino zählt das Erlebnis vor Ort noch. Hier zählt es nicht Kohle zu machen, sondern einen netten Abend zu verbringen und Freude am Spiel zu haben", sagt Kreutzer.
Ein Land der Spieler - 5 % des BIP werden für Glückspiel eingesetzt
Tatsächlich scheint die Zockerlaune der Österreicher derzeit aber etwas getrübt: Zum ersten Mal seit Jahren dürften die Einsätze für Glücksspiel und Sportwetten in diesem Jahr keinen markanten Anstieg verzeichnen, wie aus der Studie weiters hervorgeht. "Spieleinsätze sind die Geldbeträge, die die Leute tatsächlich im Glücksspiel einsetzten", sagt Kreutzer. So sollen die Österreicher in diesem Jahr rund 13,7 Milliarden € für Glücksspiel - das entspricht beinahe fünf Prozent des 2008er BIP - ausgeben. Ein Anstieg von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders auf Automatenspiel haben Österreicher weniger Lust - ein Rückgang von 3,1 Prozent wird prognostiziert . Aber auch Lotteriespiele (minus 2,3 Prozent) und Spielbanken (minus 2,0 Prozent) müssten mit Einbußen rechnen. Zum Vergleich: 2008 wuchsen die Spieleinsätze noch um 11,1 Prozent auf rund 13,5 Milliarden €.
Online-Gaming weiter beliebt
Eine Ausnahme im Feld ist erneut das Online-Gaming, das einzige Segment, das auch 2009 zweistellige Zuwachsraten verbuchen wird. Bildete Online-Gaming im Jahr 2004 mit 639,8 Millionen € noch das Schlusslicht der Glücksspielbranche, so konnte es sich in den letzen Jahren neben dem Automatengeschäft und den Spielbanken unter die Top Drei in der Branche katapultieren. Das bislang stärkste Plus verzeichnete das Segment im Jahr 2005 mit 53,5 Prozent. Im vergangenen Jahr betrug der Anstieg 20 Prozent. Und auch für 2009 sieht es gut aus: So soll die Einsätze für Internet-Glücksspiel um weitere 16,9 Prozent auf 2,2 Milliarden € wachsen.
Casinos Austria nach wie vor Platzhirsch
Gemessen am Marktanteil liegt Casinos Austria nach wie vor an der Spitze der Branche: So konnte 2008 in den durch das Monopol geregelten Segmenten Lotterie und Spielbanken der Marktanteil bei 49,8 Prozent gehalten werden. Zusammen mit Sportwetten und Online-Gaming hält Casinos Austria einen Anteil von 53 Prozent des Marktes. Außerhalb des Monopols heißt der Marktführer bei Glücksspiel und Sportwetten Novomatic. Bei den Spielautomaten hält die Gruppe derzeit 29 Prozent des Marktes.
Spieleinsätze der Österreicher (in Mrd. €) 2007 / 2008 / 2009 / 2010 Total 12,19 / 13,55 / 13,66 / 13,60 Lotteriespiele 1,02 / 1,11 / 1,09 / 1,07 Spielbanken 4,76 / 5,05 / 4,95 / 4,86 Online-Gaming 1,53 / 1,84 / 2,15 / 2,35 Sportwetten 0,96 / 1,03 / 1,09 / 1,14 Automatengeschäft 3,92 / 4,52 / 4,38 / 4,18
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