29.11.2009, Seit dem Jahr 2006 ist der sogenannte „Unlawful Internet Gambling Enforcement Act“ in
Kraft. Seit damals schließen die meisten Pokerseiten Amerikaner vom Spiel aus. Einige,
wie etwa Full Tilt, fanden Tricks und Wege, die Geldüberweisungen auf komplizierten
Umwegen durchzuführen – und verzeichnen dadurch ansehnliche Einnahmen. Für den 1.
Dezember waren neue Regelungen geplant, die nun auch die Einzahlung aufs Konto mittels
Kreditkarte ausschließen sollen.
Von Alex lauzon auf Pokerakademie.com
Amerika, das Land der Freiheit, der unbegrenzten Möglichkeiten, Paradebeispiel der Demokratie, Vorreiter im Einsetzen von Bürgerrechten. Heldenhaft und erfolgreich wurde einst, im 18. Jahrhundert, gegen die englische Kolonialherrschaft gekämpft. Und unaufhörlich setzen amerikanische Soldaten ihr Leben aufs Spiel, um die Welt von Ungerechtigkeit zu befreien. Serbien wurde von Serben befreit, Afghanistan von Afghanen, Irak von Irakern et cetera, et cetera.
Wo könnte man Freiheit wohl mehr genießen als in Amerika? Wo lässt sich wilder spekulieren als an der Wall Street? Wo lässt sich ungehemmter Zocken als in Las Vegas?
Warum wurde Las Vegas eigentlich zum Spielerparadies? Die Antwort ist einfach: Überall anders war Glücksspiel verboten! Als dieses Glücksspielverbot im Bundesstaat Nevada im Jahr 1931 aufgehoben wurde, war es rechtlich allerdings nicht möglich, mit einem Glas Champagner darauf anzustoßen. Die Prohibition endete nämlich erst 1933. Das Konsumieren alkoholischer Getränke war verboten! Fährt man mit dem Auto nun in Richtung Nevada, sollte man es nicht eilig haben. Auch auf endlosen langen schnurgeraden Straßen ist es nämlich verboten, schneller als mit 65mph zu fahren. Kommt nicht auf die Idee, auch als Beifahrer, einen Schluck Bier im Auto zu trinken. Verboten! Kürzlich zahlte ein LKW- Fahrer 400 Dollar Strafe, weil er im eigenen Fahrzeug eine Zigarette rauchte. Für ihn ist der LKW sein Arbeitsplatz. Und dort ist das Rauchen verboten!
Bevor ich nun weiter aufzähle, was in Amerika noch alles verboten ist, denn schließlich bedeutet Freiheit nichts anderes als das jeder all das tun darf, was vom Gesetz erlaubt ist, was hat es mit dem Aufschub der Neuregelungen bezüglich Geldeinsätzen im Internet auf sich? Selbst Yahoo-Finance hat am Freitag, während die Märkte recht negativ auf Dubais Finanzlage reagierten, darauf verwiesen.
Also, es sind noch immer viele Millionen von Amerikanern, die online Poker spielen, auf Pferde- und Hunderennen sowie auf andere Sportereignisse Wetten abschießen und letztendlich, auch wenn’s nicht wirklich der Vernunft entspricht, auf Casino-Seiten Einsätze beim Roulette oder Blackjack tätigen. Wie erwähnt, Auszahlungen funktionieren über Umwege, z. B. über neutrale australische Bankkonten. Das rasche Einzahlen mit Visa oder Master Card ist aber noch immer möglich. Und genau da will der Allmächtige (was sich in Amerika auf den Gesetzgeber bezieht) nun einen Riegel vorschieben. Und wieder richten sich die Drohungen nicht gegen den Spieler selbst, sondern gegen das Finanzinstitut, das die Transaktion durchführt.
Nun, damit würde die Branche einen ordentlichen Tiefschlag erleiden. Auf die Auszahlung von Gewinnen einige Wochen zu warten, gut, das wäre eine Sache. Wenn ich aber plötzlich Lust zum Pokerm verspüre, die Einzahlung auf ähnlichen Umwegen durchzuführen, was, wenn auch nicht Wochen, zumindest einige Tage in Anspruch nehmen würde, verleidet mit Gewissheit die Lust aufs Spiel. Natürlich, leidenschaftliche und regelmäßige Pokerspieler werden schon darauf achten, dass sie immer genügend Geld am Konto haben. Doch die wollen wir ja nicht als Gegner. Wir wollen die Freizeitspieler am Tisch sitzen haben. Die Gelegenheitszocker, die vielleicht immer noch glauben, am Pokertisch durch Glück gewinnen zu können (was oft genug, in einzelnen Sessions, ja auch wirklich der Fall ist). Und denen wird das Einzahlen dann wohl zu kompliziert werden.
Einige Organisationen, allen voran die betroffenen Geldinstitute, denen die Regelung zu kompliziert und unklar erschien, die Poker Player’s Association und gleichzeitig auch Rennsportverbände haben nun bewirkt, dass die Einführung der Neuregelungen vom 1. Dezember 2009 vorläufig bis zum 1. Juni 2010 aufgeschoben wurde.
Nun kommt natürlich der traurige Punkt. Wie war es möglich, diesen Aufschub zu erreichen? Was konnte die Politiker überzeugen, die Angelegenheit neu zu überdenken? Die Idee, anstatt zu verbieten, zu regulieren und zu kontrollieren, hängt an einem Faden der Hoffnung – der Hoffnung auf Steuereinnahmen. Denn schließlich, nachdem wir gewohnt sind, dass der Pate bei praktisch jeder Geldtransaktion, ungeachtet, ob ich ein neues Auto kaufe oder bloß ein Glas Bier, ob ich eine Disco besuche oder eine Urlaubsreise antrete, bei allem, wo Geld im Spiel ist, seinen Anteil erzwingt, darf es doch nicht möglich sein, ihn hier auszulassen. Und schon lange reden wir nicht mehr von Mafia, nicht in diesem Zusammenhang, sondern von Recht, Ordnung und von Steuern.
Nachdem in den USA, während des vergangenen Jahres, unglaubliche Vermögen aus öffentlicher Hand in das Bankensystem gepumpt worden sind, steigt Arbeitslosigkeit, sinkt die Kaufkraft des Volkes, gehen die Steuereinnahmen zurück. Die dadurch entstehenden Löcher müssen gestopft werden. Na ja, und Online-Zockerei bietet sich dafür natürlich an. Immerhin, in den USA wird selbst bei Casino-Gewinnen Einkommenssteuer eingehoben (was nicht bedeutet, dass Verluste, außer im gleichen Jahr und im gleichen Casino) absetzbar sind.
Wie die Montreal Gazette kürzlich berichtete, gibt es in Kanada Pläne, Online-Poker durch staatliche Lottogesellschaften zu organisieren. Schon Kaiser Nero, der Steuern für Toiletteanlagen eingeführt hatte, soll darauf verwiesen habe, dass Geld nicht stinke; und vor einigen Jahrzehnten verwies Hannes Androsch, damals der jüngste Finanzminister aller Zeiten in Österreich, darauf, dass es sich beim Steuereintreiben schließlich um das zweitälteste Gewerbe der Welt handle.
Den Amerikanern bleibt ein halbes Jahr bis sich zeigen wird, wie die Sache weiter geht. Eine Möglichkeit wäre, Online-Poker restlos abzuwürgen. Eine andere, Steuern abzuzweigen. Was mag wohl der angenehmere Tod sein, ertränkt oder erwürgt zu werden?
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