Playing Poker – Das echte Big Game erwartet Sie

13.09.2004, Lesen Sie hier den Bericht über «Playing Poker – Das echte Big Game erwartet Sie».

LAS VEGAS – Es ist das Labor-Day-Wochenende, und die Boulevards von Sin City sind dicht befahren. Doch in einer Ecke des High-Limit-Bereichs des Pokerraums im Bellagio ist es einfach eine weitere Nacht für die besten Spieler, die dieses Spiel jemals gespielt haben.

Tag für Tag ist der Tisch Nr. 1 Schauplatz des grössten Einsatzpokerspiels der Welt.

Acht Plätze. Acht Spieler aus den besten 20 der Welt – darunter Doyle (Texas Dolly) Brunson, Johnny Chan, Chau Giang, Jennifer Harman, Howard Lederer, Sammy Farha, Chip Reese, Lee Salem, Phil Ivey, Gus Hansen, Barry Greenstein, Daniel Negreanu, John Hennigan, Doyles Sohn Todd, Ralph Perry (ein ehemaliger Limousinenfahrer aus New York) und ein Spieler, der einfach als Cuco bekannt ist.

Einige Namen sind aus den populären No-Limit-Hold'em-Turnieren bekannt, die heutzutage im Fernsehen gezeigt werden; andere bleiben den Gelegenheitszuschauern verborgen, weil sie Turniere meiden oder andere Pokervarianten wie Omaha oder Seven-Card Stud bevorzugen.

Die Einsätze am Tisch Nr. 1 liegen normalerweise zwischen 1.000/2.000 $ und 1.500/3.000 $. Ein typischer Pot beträgt mindestens 20.000 $ und kann leicht auf 50.000 $ anwachsen. Während der World Series of Poker steigen die Einsätze auf 4.000/8.000 $.

„An jedem Abend haben wir hier das grösste Spiel der Stadt“, sagt Doug Dalton, Leiter der Pokerabteilung des Bellagio. „Der Tisch ist immer voll, mit einer Warteliste.“ Wenn ein Banker aus Dallas namens Andy Beal auftaucht, werden die Einsätze noch höher – Pots von über 1 Million $ sind dann die Norm.

Willkommen beim Big Game.

Ein finales Highlight

Es gibt keinen besseren Weg, die Sommer-Tournee von Pienciak’s Poker Tour zu beenden, als mit einem exklusiven Einblick in dieses Elite-Spiel. Ich bin beeindruckt von der Gelassenheit, die hier herrscht. Es wirkt, als würden sie um Groschen und Pfennige spielen, statt um Zehntausende.

Die Spieler unterhalten sich ständig miteinander.

Mal werden vier 500-$-Chips eingeworfen, ein Witz erzählt, gegrillter Käse mit Tomatensuppe (oder ein 42-$-Steak oder 21-$-Kobe-Beef-Slider) verzehrt. Dann wird der 2.000-$-Raise gecallt, Wasser aus Arkansas getrunken oder ein Anruf nach Hause getätigt.

Mitten in einer Hand zieht Perry, 39, sein Portemonnaie heraus und zeigt mir Fotos seiner Frau und seiner zwei jungen Kinder. Er erzählt mir, dass seine Kinder lokale Karate-Champions sind. „Haben Sie jemals einen 25.000-$-Chip gesehen?“ fragt er, während er mir einen zeigt. „Er hat etwa acht Cent in der Herstellung gekostet.“

Das Spiel wechselt alle acht Hände zwischen Limit Texas Hold'em, Seven-Card Stud, Seven-Card Stud 8 or Better, Omaha 8 or Better und Deuce to 7 Triple Draw.

Andy Beal – Millionen aus Texas

Die Geschichten über Andy Beal sind im Bellagio legendär – angeblich gibt es zwei Bücher über den milliardenschweren Bankier und Pokerspieler in Arbeit. „Er ist ein sehr kultivierter Mann“, sagt Doyle Brunson. „Das Geld bedeutet ihm nicht viel. Es geht ihm um Prestige.“ Beal begann vor etwa drei Jahren in Vegas zu spielen. Zuerst spielte er $80/$160 Limit Hold’em, dann stieg er zu noch höheren Einsätzen auf.

Bald spielte er $50.000/$100.000 oder $100.000/$200.000, meist in Heads-Up-Duellen mit den besten Profis der Welt. Die Profis poolen oft ihr Geld, um gegen ihn anzutreten.

„Man kann bei einem einzigen Spielzug Millionen gewinnen oder verlieren“, sagt Jack McClelland, der viele Jahre die World Series of Poker leitete. Beal hatte sowohl extrem gute als auch schlechte Tage – manchmal gewann er Millionen, manchmal verlor er sie.

Die Legende von Jennifer Harman

Jennifer Harman wird von vielen als die beste Pokerspielerin der Welt angesehen. „Und nicht nur das“, sagt Perry, „sie gehört zu den besten Spielern überhaupt.“

Harman, die in ihren 30ern ist, hat zwei World Series of Poker-Armbänder gewonnen – als einzige Frau. Sie ist Stammgast beim Big Game und führende Geldgewinnerin unter den Frauen auf der World Poker Tour.

Im Sommer musste sie sich jedoch einer Nierentransplantation unterziehen und liess ESPN die Operation filmen, um für das Spenderprogramm zu werben. „Poker ist wie ein normaler Job“, sagt Harman. „Man zahlt Rechnungen, hat ein Haus und Autos. Und ich mache mein Geld mit Leuten, die schlecht spielen.“

Source: NY Daily News

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